Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt nach wie vor das größte Problem für Frauen im Job dar. Wie dies im Arbeitsalltag des Bundeskanzleramtes funktioniert, berichtete Eva Christiansen, die Medienberaterin von Angela Merkel und seit zwei Jahren Mutter mit reduzierter Arbeitszeit: "Es klappt nur dann unproblematisch, wenn die Vorgesetzten mitziehen." Das sahen viele Teilnehmerinnen der DJV-Fachtagung ähnlich. Aber auch eine häufig als zu niedrig empfundene Bezahlung und eine schlechte Zahlungsmoral mancher Redakteure setzten die frei arbeitenden Kolleginnen ganz oben auf die Mängelliste. Sie wünschten sich für mehr Zufriedenheit in ihrem Beruf insbesondere mehr Themenvielfalt, Entscheidungsspielräume und genug Zeit für das zu bewältigende Arbeitspensum.
Als Erfolg versprechende Methode sahen sie Frauennetzwerke im Journalismus an. Gegenseitige Hilfe, Kontakte und Austausch seien heute wichtiger denn je. "Frauen in Führungspositionen verändern nur etwas zusammen mit anderen Frauen", erklärte Helga Kirchner, Chefredakteurin Hörfunk beim Westdeutschen Rundfunk. Und Gisela Böhrk, in den 80-er Jahren erste deutsche Frauenministerin in Kiel, stellte fest: "Es gibt keine Berufsnetzwerke für Frauen." Das müsse geändert werden. Die anwesenden Journalistinnen ermunterte sie zu mehr Pragmatismus in ihrem Berufsalltag.
Die DJV-Fachtagung FRAU MACHT MEDIEN 2008 war bereits die siebente Veranstaltung für Journalistinnen im DJV. Die Dokumentation der Tagung steht ab Mitte April auf der DJV-Homepage www.djv.de zur Verfügung.