Der Auftrag an T-Systems umfasst neben der Generalunternehmerschaft die Ausstattung von mindestens 500 Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten sowie fünf Krankenhäusern mit allen für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur notwendigen Komponenten und Diensten - etwa Konnektor, Kartenterminal, VPNZugangsdienst - sowie deren Entwicklung, Aufbau und Betrieb. Auch Krankenkassen und ihre Dienstleister sind in den groß angelegten Feldtest eingebunden.
Reinhard Clemens, T-Systems-Chef und Vorstand Deutsche Telekom sagt: "Wir wollen der Gesundheitskarte in Deutschland zum Erfolg verhelfen. Patienten wollen ihre sensiblen Daten nicht auf Papier oder CD von Arzt zu Arzt tragen und fordern schon lange eine sichere Vernetzung des Gesundheitswesens. Daher übernimmt die Telekom hier gerne Verantwortung."
Erfolg für die Intelligente-Netze-Strategie der Telekom.
Der Gematik-Auftrag zahlt bei der Telekom auf die 2010 beschlossene Strategie der intelligenten Netze ein. Mit dem Internet im Auto, intelligenten Stromzählern, Medienangeboten wie Tolino oder Pageplace und Gesundheitsthemen wie Patienten- Entertain, Telemedizin, vernetzten Pflegebetten oder Fitness-Trackern will die Telekom bis 2015 eine Milliarde zusätzlichen Umsatz erreichen. In diesem Jahr hat T-Systems bereits zwei Gematik-Aufträge erhalten: Im April kam der Zuschlag für die Entwicklung des Kartenbetriebssystems. Es basiert auf TCOS, einem hochsicheren Smartcard-Betriebssystem der Telekom. Und jüngst gewann die Systemsparte die Produktion von Heilberufsausweisen und Institutionskarten sowie den Aufbau eines Online-Portals für deren Beantragung. Gemeinsam mit der in der Testregion erprobten Hardware und den Rechenzentrumsleistungen kann die Telekom künftig ein Gesamtpaket anbieten, um Ärzte, Patienten, Krankenhäuser, Kliniken und Kostenträger sicher miteinander zu vernetzen.
Feldtest ist Generalprobe für ganz Deutschland.
Der im kommenden Jahr beginnende Feldtest gilt als Generalprobe für den späteren bundesweiten Start der Telematikinfrastruktur. Diese soll künftig die ITSysteme von Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Krankenkassen verbinden und einen übergreifenden Austausch von Informationen ermöglichen. Entstehen soll so ein geschlossenes Netzwerk aus vertrauenswürdigen Teilnehmern - Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern, Apotheken - zu dem man nur mit Heilberufsausweis und Gesundheitskarte Zutritt bekommt.
Mehrstufige Tests gehen der Arbeit mit Echtdaten voraus.
Vor Erprobung in den Testregionen werden die Komponenten der Telematikinfrastruktur bereits einen komplexen Testprozess durchlaufen haben. Alle werden mehrstufigen Labortests unterzogen, Zulassungstests des BSI schliessen sich an - beides auf Basis von Testdaten. In der folgenden Probephase im realen Umfeld und mit Echtdaten kommen nur Komponenten zum Einsatz, die Funktion, Praxistauglichkeit und Sicherheitseigenschaften nachgewiesen haben.
Telekom bündelt als Generalunternehmer Partnernetzwerk.
Neben einem sicheren Netz, Rechenzentren, Karten für Ärzte und Versicherte gehören zum Beispiel Kartenlesegeräte oder Konnektoren für die Netzanbindung zur Telematikinfrastruktur. Für deren Bereitstellung oder Zusammenspiel mit ITSystemen etwa von Praxen, Krankenhäusern oder Kassen arbeitet die Telekom künftig mit über 10 Partner-Unternehmen zusammen, dazu gehören zum Beispiel: AMC, CCV, Computer konkret, Dampsoft, Frey, Ingenico, medatixx, OpenLimit, Siemens, Sign Cubes, ZF (cherry).