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Deutsche Messe AG - Hannover

Themen, Trends und Highlights der HANNOVER MESSE 2006 "Get New Technology First"

HANNOVER MESSE 2006, 24. April bis 28. April

(PresseBox) (Hannover, )
Mit dem Motto 'Get New Technology First' unterstreicht die HANNOVER MESSE 2006 (24. bis 28. April), wie wichtig es ist, als Vorreiter durch bessere, schnellere und effektivere Produkte, Prozesse und Dienstleistungen die technologische Leistungsfähigkeit seines Unternehmens ständig zu steigern. Dabei geht es heute mehr denn je um den globalen Wettbewerb von innovativen Produkten und Prozessen. Nur wer in diesem Rennen die Nase vorn hat, kann sich gegen die Konkurrenz behaupten. Dabei genügt es nicht mehr, sich auf Bewährtem auszuruhen, viel­mehr ist das ständige Streben nach Innovation und Technologievorsprung zum Motor international erfolgreicher Unternehmen geworden. So gibt die diesjäh­rige HANNOVER MESSE wieder den branchenübergreifenden und internatio­nalen Überblick über den neuesten Stand der Technik industrieller Tätigkeit.

Automation im Fokus

Die wesentlichen Trends der Automatisierungstechnik sind zum einen die zunehmende datentechnische Vernetzung von Maschinen und Anlagen bis hinein in die einzelnen Komponenten sowie die reibungslose Integration von Sensoren und Aktoren. Zum anderen ist die Verschmelzung von Antriebs- und Steuerungstechnik zu nennen. In den heute vorliegenden modularen Maschi­nenkonzepten spielen verteilte intelligente Antriebe eine Schlüsselrolle, deren Vernetzung besondere Ansprüche an das Echtzeitverhalten der Systeme stellt.

MotionControl steht hier als Technologie im Mittelpunkt des Interesses und ist die treibende Kraft für neue mechatronische Lösungen. Sie liefert ein enormes Potenzial für digitale Antriebe im Umfeld der Fabrikautomation und hat welt­weit ihren Schwerpunkt in Deutschland. Im Trend liegt die präzise Synchro­nisierbarkeit mechanisch entkoppelter Achsen einer Produktionsstraße auf die Mikrosekunde genau, was durch kurze Kommunikationszyklen realisiert wird. Der Wettbewerb der möglichen Kommunikationsprotokolle erhöht die Anzahl der Alternativen und stellt für jeden Anwendungsfall ein passendes Protokoll bereit. Als Basis setzt sich das Industrial Ethernet als durchgängiges Bussystem für die Automatisierung immer mehr durch. Dem Thema Sicherheit - im nach außen offenen Ethernet - haben sich die Gremien angenommen und ent­wickeln angepasste Security-Konzepte unter Mitwirkung der Anwender, Ent­wickler und Verbände.

So entwickelt sich das Industrial Ethernet zu einer modernen und dezentralen Kommunikationsstruktur, das die bestehenden Automatisierungsanfor­derun­gen konsequent umsetzt. Zusammen mit weiteren IT-Funktionalitäten, der ver­netzten Auftrags- und Produktverfolgung, wird sich die 'Fabrik der Zukunft' so transparenter und produktiver gestalten.

Am Anfang war die Digitale Fabrik - Digital Factory von Anfang an

Softwarekomponenten gewinnen immer mehr an Einfluss auf die Anlagen­planung, die Produktentwicklung, den Fertigungsablauf, die Qualitätssicherung bis hin zur Logistik. Die virtuelle Planung von Produktionsprozessen ist auch im Mittelstand kein Fremdwort mehr und schafft langfristige Wettbewerbs­vorteile. So können in der Planungsphase potenzielle Fehlplanungen erkannt und in der Umsetzung vermieden werden, unterschiedliche Auslastungs- und Produktionssituationen simuliert und bewertet werden sowie die komplette Teilelogistik im Produktionsprozess optimiert werden. Anforderungen an immer individuellere Produktionsbedingungen mit immer kleinen Losgrößen eröffnen den digitalen Planungsmöglichkeiten enorme Potenziale.

Hierdurch werden auch komplexe Produktionssituationen transparent und können effizienter bewältigt und analysiert werden. Der gesamte Produktions­prozess wird durch diese Tools entsprechend der einzelnen Prozess-Schritte in virtuelle Ebenen aufgeteilt und in diesen detailliert berechnet und visualisiert. Die Parametrisierung der Prozesse und Abläufe erfolgt durch den Planer und passt den Prozess umgehend an die neuen Bedingungen an.

Aus Tradition innovativ - Software verbindet

Die durchgängige Vernetzung der automatisierten Wertschöpfungskette oder die Optimierung der gesamten Logistik sind nur einige der Herausforderungen, der sich die Software-Entwicklung konsequent gestellt hat. Hierzu gehören z. B. die marktgerechte Gestaltung von IT-Systemen und IT-Produkten oder die optimale IT-seitige Unterstützung aller anfallenden Geschäftsprozesse. Ziel ist hierbei immer die Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, indem die Geschäftsprozesse über alle Wertschöpfungsstufen hinweg optimiert werden.

Das Zusammenwachsen globaler Märkte, 'Production on Demand' und die damit verbundene Just-in-sequence-Belieferung stellen heute hohe Anforde­rungen an die Planung der Logistik. Aber auch die optimale Koordination der Teilelogistik im Unternehmen erfordert spezifisches Know-how und innovative Lösungen. Hier gewährleistet Software mit äußerster Präzision, dass alle Prozesse sequenzgenau und just-in-time abgewickelt werden - von der Auftragsabwicklung über die Lagerhaltung bis hin zu Kommissionierung und Versand.

In diesem Kontext etabliert sich das 'Product Lifecycle Management' (PLM) - Softwarekomponenten, die die Verfügbarkeit von Daten und Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts erfassen, bewerten und analysieren. PLM ist das Produktdaten- und Ressourcen-Management. Auf dieser Datengrundlage entsteht simultan ein vorausschauendes und umfassen­des Produkt- und Anlagen-Management, dessen Potenzial das PLM zum Trend­thema der Leitmesse 'Digital Factory' auf der HANNOVER MESSE 2006 fokus­siert.

Der so vorhandene schnelle und klare Zugriff auf alle Daten, die mit dem Produkt, seiner Entwicklung, Erstellung und Lagerung zu tun haben, ist ein unabdingbarer Wettbewerbsvorteil - Kundenanfragen können umgehend beantwortet werden, die Planungssicherheiten steigen signifikant und Optimie­rungspotenziale werden erkennbar und bewertbar.

Wireless - aber sicher

Unverkennbar ist die digitale Vernetzung das zentrale Thema und Potenzial der Automatisierungstechnik. Vernetzte Lösungen bringen in der industriellen Fabrikation den entscheidenden Produktivitätsvorsprung. Um dieses Netz universell und allgegenwärtig im Produktionsprozess nutzen zu können, drängen sich Wireless-Lösungen geradezu auf. Diese Systeme haben ihre Stärken vor allem bei mobilen Anlagen oder Anlagenteilen bereits unter Beweis gestellt. Nun erobert diese Technik auch sicherheitsrelevante Signalwege und wird damit zum universellen Ersatz der drahtgebundenen Kommunikation. Die Wireless-Lösungen locken mit attraktiven Vorteilen wie geringeren Installa­tionszeiten, flexiblem Einsatz, Materialeinsparung, größerer Investitions­sicherheit und höherer (verschleißfreier) Betriebssicherheit. Selbstverständlich sind alle gängigen Feldbussysteme, wie das Ethernet, im Äther zu Hause. Die zunehmende Standardisierung der Schnittstellen, sowohl bei der Software als auch bei den Hardwarekomponenten, erschließt dem Bereich der Automati­sierungstechnik enorme Optimierungspotenziale.

Sensoren wissen immer mehr

Die stetige Weiterentwicklung im Bereich der Sensorik eröffnet immer neue Möglichkeiten industrieller Mess- und Überwachungsaufgaben, wie jedes Jahr auf der HANNOVER MESSE gezeigt wird. So können 3-D-Bewegungsmelder große Flächen, wie beispielsweise Parkplätze, nahezu ohne tote Winkel über­wachen. Neuartige 3-D-Mikroskope arbeiten nach dem Holografie-Prinzip mittels Laser und können kleinste Bauteile dreidimensional vermessen, mit einer vertikalen Auflösung im Nanometerbereich. In einer gänzlich anderen Laser-Anwendung können mit einem neuartigen faseroptischen Sensor, der in eine funktionsfähige Zündkerze integriert ist, der Brennraum eines Ottomotors überwacht und die Gemischbildung und Verbrennung analysiert werden. 2-D-Sensoren machen sich das Funktionsprinzip einer optischen PC-Maus zunutze und können damit in einer Ebene schnell und berührungslos Bewegungen und Geschwindigkeiten detektieren. Die Vermessung und Qualitätsprüfung spiegelnder Freiformflächen wird vor allem durch ausgeklügelte Software-Algorithmen zur grafischen Auswertung möglich. Mittels Mikrowellentechnik können Füllstände von Betriebsmitteln stufenlos erfasst oder Wegmessungen in Linear-Aktoren durchgeführt werden. Intelligente Vibrations-Sensoren geben Aufschluss über den Betriebszustand einer Maschine und können in ein ganz­heitliches Diagnosesystem integriert werden. Diese und viele weitere Neuent­wicklungen im Bereich der Sensorik werden auf der HANNOVER MESSE 2006 zu den verschiedenen Themenschwerpunkten gezeigt.

Robotik und Sensorik

Groß und schwer sind die Greifarme der Roboter - klein, leicht und intelligent sind die neuen Sensoren. Dieses Paar ergänzt sich beeindruckend zu einer leistungsstarken Komponente in der industriellen Automatisierung. Feinste Sensorik in immer kleinerer Bauart, größerer Genauigkeit, stabileren Gehäusen und standardisierten Schnittstellen liefern die Informationen, die die Greifarme millimeter- und sekundengenau positionieren.

In diesem Kontext wächst der Bedarf an intelligenten und nutzerfreundlichen Mensch-Maschine-Schnittstellen mit einfachen grafikorientierten Bedienober­flächen. Kommunikationsformen, wie die Ethernet- und Internetanbindung, prägen immer mehr das Erscheinungsbild moderner Bedien- und Visualisie­rungsgeräte und ermöglichen die Maschinen- und Software-Wartung von ent­fernten PCs - auch außerhalb des eigenen Ethernets. Diese Eigenschaft ist vor allem für die zuliefernde Software-Industrie ein enormer Vorteil, da Software­Komponenten ohne lange Anfahrten und Wartezeiten angepasst oder installiert werden können. Ein Paradebeispiel ist hier die Qualitätskontrolle mit bildver­arbeitenden Systemen. Neue Anforderungen, die bei Produktwechseln auftre­ten, können auf diese Weise zeitnah umgesetzt werden. So wird die stetig steigende Komplexität in der industriellen Automatisierung mit der notwendi­gen Kompetenz und Übersicht gemeistert. Diese Remotefähigkeit der Anlagen ermöglicht die Überwachung und Wartung von Maschinen oder Maschinen­teilen dezentral - praktisch von jedem Ort der Welt.

Hochkomplex und einfach

Dies ist eine Herausforderung für moderne Bediensysteme, da Maschinen und Anlagen immer komplexer werden. Durch eine Vielzahl von Funktionen und die Erweiterung der integrierten Sensorik steigen auch die Anforderungen an immer umfangreicher werdende Bediensysteme. Der Bediener wird überfordert und Funktionen bleiben ungenutzt. Es baut sich ein Spannungsfeld zwischen Multifunktionalität und einfacher Bedienung auf. Es müssen also trotz wachsen­der Funktionsvielfalt die einfache Nutz- und Bedienbarkeit im Mittelpunkt stehen. Bei immer komplexeren Prozessen und steigenden Qualitätsansprüchen bzw. Sicherheitsanforderungen gewinnt damit die Visualisierung der Prozesse eine steigende Bedeutung. Für zukünftige Systeme werden mobile Bedien­geräte mit drahtloser Netzwerkanbindung neue Herausforderungen, auch an eine anschauliche Prozessvisualisierung, stellen. Noch einen Schritt davor kann moderne Simulations-Software Produktionsprozesse virtuell darstellen. Dies geschieht in jedem Maßstab, von der gesamten Produktionslinie bis zum einzelnen Prozessschritt. Probleme, die in der praktischen Umsetzung auftre­ten, können damit vorzeitig aufgedeckt und behoben werden. Die virtuelle Produktion wird zum wichtigen Tool in der Fabrik- und Prozessplanung.

Die Anschaffung ist nur der erste Schritt

Elektrische Anlagen und Motoren spielen in Maschinen und Automatisierungs­anlagen eine Hauptrolle. Kosten-Analysen zeigen, dass die Zusatzkosten dabei den Beschaffungspreis um ein Vielfaches überschreiten können: Projektierung, Inbetriebnahme bei Systemlösungen, Energiekosten bei Standardantrieben, Zustandsüberwachung und vorbeugende Wartung oder Service. Die so genann­ten 'Total Cost of Ownership' (TCO) sollten daher bei der Investitionsent­scheidung den Ausschlag geben. Moderne Anlagensysteme stellen dafür eine Fülle von Lösungen und Funktionen bereit. Diese liefern umfassende Informa­tionen über den Betriebszustand der Anlage, die im Hinblick auf ordnungs­gemäßen Betrieb und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind, sodass teure ungeplante Anlagenstillstände gar nicht erst auftreten. Still­standszeiten kosten enormes Geld und müssen sowohl in personalintensiven als auch in hochautomatisierten Bereichen der Fertigung vermieden werden. Große Anstrengungen werden daher unternommen, um Ausfälle von Kompo­nenten während der laufenden Schicht und mitunter teure Folgeschäden zu verhindern. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, präsentieren viele Aussteller ihre intelligenten Systeme zum Condition-Monitoring. Seien es die Haupt­antriebs­komponenten von Fertigungseinrichtungen, Nebenantriebe für Stell-, Positionier-, Förder- und Pumpaufgaben oder Lager, Dichtungen und Hilfsmittel wie Öle, Emulsionen oder Luft: Die Überwachung der Betriebszustände, des Verschmutzungsgrades und der Qualität ist inzwischen fester Bestandteil eines sicher laufenden Produktionsprozesses. Nur durch ein frühzeitiges Erkennen von kritischen Betriebszuständen können rechtzeitig Service-Maßnahmen ein­geleitet werden. Dabei ist in der Regel noch Zeit bis zum kommenden plan­mäßigen Anlagenstillstand. Die Warnung bei drohendem Schaden in einzelnen Systemkomponenten kann auf vielfältige Weise gemeldet werden. In modernen Systemen werden Störungsmeldungen über Feldbussysteme mit genauer Orts­angabe an die Steuerung zurückgemeldet. Diagnosesysteme für komplexe Anlagen verfügen darüber hinaus über die Möglichkeit, relevante Datensätze an verantwortliche Personen zu versenden, um schnell professionelle Hilfe bereit­zustellen.

Der Fluss der Informationen

Neue Informationstechniken perfektionieren die horizontale und vertikale Integration von Kommunikations- und Automatisierungstechnologien in alle Betriebsabläufe. Das Zusammenwachsen von Fertigungs- und Prozess-Automa­tisierung in der vorliegenden hybriden Automatisierungswelt sowie eine dezen­trale, intelligente und vernetzte Automatisierungstechnik sind die gewollte Konsequenz, die immer mehr Potenziale nutzbar macht.

Von großer Bedeutung sind hier die Einbindung der drahtlosen Kommunikations­techniken (wie Bluetooth oder Wireless-LAN) und die Nutzung moderner Web-basierter Technologien, um Informationen allerorts zur Verfügung zu haben. Vor allem die vertikale Datendurchgängigkeit zwischen der Prozess- und Unter­nehmensebene hat sich als zentraler Faktor für die Umsetzung des Automa­tisierungsziels herausgestellt. Zu den aktuell zentralen Themen in diesem Kontext zählen die echtzeitfähigen Ethernet-Lösungen und die Security-Eigen­schaften der Applikationen im Datennetz.

Wie viel hilft viel?

Durchgängige Kommunikation bringt Einsparungen in der Automation. Dies gilt insbesondere für 'Hybride Anlagen', in denen Komponenten, sowohl der Fabrik- als auch der Prozessautomatisierung vertreten sind. Einheitliche Hard- und Software mit kompatiblen Schnittstellen und einheitliches Engineering sind der Schlüssel zum Erfolg. In der Fabrik-Automatisierung steht dem Anwender eine Vielzahl von Systemen zur Verfügung. Auch der Begriff 'Sicherheit' in der industriellen Automatisierung wandelt sich: Heute ist der Themenkomplex 'Security' durch den Vormarsch industrieller Ethernet-Lösungen und unge­sicherter Schnittstellen geprägt. Bedrohungen aus der Office-Welt, wie Viren oder Hackerangriffe, können bis an die Fabrikanlagen vordringen und so Still­stände und Unfälle provozieren. Neue Systeme und Standards in der drahtlosen Kommunikation und Vernetzung zeigen Lösungen, wie diese Sicherheitslücken geschlossen werden können. Die über viele Jahre der Fabrikautomatisierung vorgeschriebene Parallelverdrahtung von sicherheitsrelvanten Komponenten kann daher zunehmend durch intelligente Systeme ersetzt werden. Der Anwender muss hier den optimalen Kompromiss zwischen einer anwendungs- und kostenoptimierten Automatisierungslösung finden.

Auf den Standard kommt es an

Einheitliche gebührenfreie Standards sind die brennenden Themen im Bereich der Radiofrequenz-Identifikation (RFID) und Supply-Chain-Management. Die Mehrzahl der Supply-Chain-Entscheider erachtet die RFID-Technologie und den elektronischen Produktcode (EPC) als besonders wichtig. War bisher insbeson­dere die Automobilindustrie Motor des RFID-Einsatzes in der Fertigung, drängen nun auch Unternehmen wie Flugzeughersteller ihre Zulieferer zur neuen Tech­nik und wollen einheitliche Standards für 'Aircraft Equipment Configuration Management' festlegen. Das bedeutet verbindliche RFID-Tags für alle Zuliefe­rer. Derzeit existieren mehrere Standards in Konkurrenz zueinander, ein einziger weltweiter gebührenfreier Standard ist der entscheidende Faktor zur umfassenden Verbreitung dieser Technologie. Darüber hinaus zeigen neueste Entwicklungen zur praktischen Umsetzung dieser Technologie auf der HANNOVER MESSE neue Potenziale und Anwendungsbereiche auf. Die Reich­weite passiver RFID-Tags nimmt beständig zu und auch der Einsatz unter rauen industriellen Umgebungsbedingungen wird nun ermöglicht.

Dienstleistungen im industriellen Umfeld auf der 'Industrial Facility Management & Services'

Unternehmen, die nicht die ständige Optimierung der eigenen Kostensituation im Blick haben, werden sich auf Dauer nicht im internationalen Wettbewerb behaupten können. Gerade bei Instandhaltung und Wartung von Anlagen und Gebäuden wird zunehmend auf kostensenkendes Outsourcing gesetzt. Im Rahmen der HANNOVER MESSE 2006 findet die 'Industrial Facility Management & Services' statt, die sich voll und ganz auf Angebote und Konzepte für den wachsenden Markt der Dienstleistungen im industriellen Umfeld konzentriert. Der integrative Ansatz des Messeschwerpunktes berücksichtigt das stetige Zusammenwachsen verschiedener industrieller Dienstleistungsbereiche. Modernes Gebäude-Management kann beispielsweise heutzutage nicht mehr vom Produktionsprozess getrennt betrachtet werden. Entsprechend liegen die Schwerpunkte der Messe im Facility Management sowie der Wartung und Instandhaltung. Darüber hinaus zeigt die 'Industrial Facility Management & Services' Lösungen aus den Bereichen Reinigung, Entsorgung und Produktions­sicherheit. Im Verbund der HANNOVER MESSE wird sie zum internationalen Treffpunkt für Entscheider aus der Industrie. Der Schwerpunkt fügt sich ideal ins weitere Veranstaltungsangebot ein und ergibt somit eine starke Verbindung - beispielsweise zur 'Industrial Building Automation'.

Fernwartung per Kurzmitteilung

Die Ferndiagnose und Fernwartung von Maschinen und Anlagen können enorme Kosten sparen, da nicht für jedes Problem ein Techniker anreisen muss und benötigte Ersatzteile im Vorfeld einer Reparatur rechtzeitig bestellt werden können. Herkömmliche Lösungen zum Fernservice von Maschinen und Anlagen basieren auf der Einwahl über Modems oder auf Virtual-Private-Network-Ver­bindungen über das VPN-Gateway des Endkunden. Das erste Verfahren ist kost­spielig und langsam, das zweite administrativ aufwändig. Auf der HANNOVER MESSE 2006 wird eine Vielzahl von Konzepten vorgestellt, die deutliche Ver­besserungen dieser Problemstellungen versprechen. Die verschiedenen Ansätze nutzen entweder das GSM- oder GPRS-Netz der Mobilfunkbetreiber oder grei­fen auf gesicherte Internetverbindungen zurück. Maschinen, sogar an entfern­ten Standorten, können zum Condition-Monitoring und zur Fernwartung ver­netzt werden. Bei auftretenden Zustandsänderungen werden Service-Techniker und Anlagenbetreiber dann per Kurzmitteilung oder E-Mail jederzeit informiert.

Industrial Building Automation verbindet das Gebäude mit der Produktion

Welche innovativen Lösungen in der Gebäude-Automation international auf dem Markt sind und welche Trends die Entwicklung in den kommenden Jahren bestimmen werden, das erfahren Sie auf der neuen Fachmesse 'Industrial Building Automation' im Rahmen der HANNOVER MESSE 2006. Moderne Industriegebäude werden heute mit immer anspruchsvollerer Technik aus­gestattet - von Aufzügen über Klimaanlagen bis hin zu kontrollierten Ver- und Entsorgungssystemen. Durch die zunehmende Komplexität erhöhen sich auch die Ansprüche an das Schaltzentrum des gebäudeweiten Maschinenparks, das Gebäude-Leitsystem. Gesetzliche Bedingungen spielen dabei eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel bei Aufzügen, bei denen heute zu jeder Zeit eine Eva­kuierung von eingeschlossenen Personen innerhalb kürzester Zeit gewährleistet werden muss. Zum anderen gewinnen Systeme zur Erzielung von Energieeinsparungen und Effizienzverbesserungen in der Branche an Bedeutung. Auf der 'Industrial Building Automation' werden erstmals vernetzte Systeme der Gebäude- und Produktions-Automatisierung im Rahmen einer Fachmesse prä­sentiert.

Fertigungs-, Prozess- und Industriegebäude-Automation greifen künf­tig noch mehr ineinander, treibende Faktoren sind zum Beispiel steigende Ener­giepreise, hohe Hygieneanforderungen, Schutz vor Verunreinigungen oder Temperaturüberwachung. Diese und andere Gründe führen in immer mehr Industrien zu Automatisierungslösungen, in denen Produktions- und Gebäude-Automation integriert sind, damit beispielsweise manuelle Datenübertragung oder Schnittstellenprobleme vermieden werden können. Ein Fokus liegt auch auf der Reinraumtechnik und reinraumähnlichen Produktions-Umgebungen. Darüber hinaus werden Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie anwendungs­spezifische Automationslösungen für das Umfeld von industriellen Prozessen präsentiert. Es wird damit ein Trend aufgegriffen, der in immer mehr Industrien an Bedeutung gewinnt. Vor einigen Jahren noch waren die Halbleiterbranche und die optische Industrie die ersten Wirtschaftszweige, die aus Gründen hoher Reinheitsansprüche ihre Gebäude-Automation in die Produktions-Automation integriert hatten. Heute folgen die Kunststoff-, Pharma-, Kosmetik-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der Bereich der Oberflächenbehandlung.

Alles aus einer Hand

Der Trend geht auch in der Gebäude-Automatisierung zu immer weiter gefass­ten Vergabepaketen. Bedeutende Hersteller der Branche werben mit der Projek­tierung, Lieferung und Wartung durchgängiger 'Gesamtsysteme'. Vorteil für den Anwender: Er erhält für alle Probleme einen zentralen Ansprechpartner und muss nicht viele unterschiedliche Wartungsverträge abschließen sowie die Kosten für die Anfahrt mehrerer Servicetechniker tragen. In Zukunft werden dann auch die Systeme der industriellen Gebäude-Automation zunehmend einer permanenten Zustandskontrolle im Sinne des Condition-Monitoring unterzogen. Damit können Zustandsverschlechterungen eines Systems bereits erkannt werden, bevor eine Störung eintritt. Remote-Services kommt in diesem Zusammenhang eine stark wachsende Bedeutung zu. Die informations­technische Verknüpfung eines Servicepartners mit der jeweiligen Anlage ist heute technisch weitgehend ausgereift. Schon heute werden bis zu zwei Drittel aller Störungen bzw. Zustandsverschlechterungen von weit entfernten Help-Desks aus behoben.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Wirkungsvolle Kontrolle ist unerlässlich, um Vermögenswerte und das Know-how eines Unternehmens zu schützen oder den öffentlichen Raum vor Rechts­brechern zu sichern. Dem Trend unserer Zeit folgend, lässt sich die Aussage auch auf Zugangskontrollsysteme und die biometrische Identifikation übertra­gen. Dass die genannten Verfahren immer leistungsfähiger und zugleich wirt­schaftlich attraktiver werden, davon zeugen zahlreiche Exponate, die auf der HANNOVER MESSE 2006 im Rahmen der Fachmesse 'Industrial Building Automation' gezeigt werden. Hightech kennzeichnet die Lösungen von Video-Überwachungssystemen über Zutrittskontroll-, Einbruchmelde-, Brandmelde- und Evakuierungssysteme bis hin zu Sicherheitsmanagementsystemen. Eine wichtige Rolle nimmt dabei die Videoüberwachung ein, wobei die Kamera-Ent­wicklung einen besonders hohen Stellenwert besitzt, zumal immer höhere Anforderungen an die Qualität der Aufnahmen gestellt werden.

Um selbst unter schwierigen Bedingungen scharfe Bilder zu erhalten, wurden 'Day-and-Night-Kameras' entwickelt, die bei Tag hervorragende Farbbilder liefern. Spezielle Algorithmen in der Software sowie mechanische Filter lassen bei Dunkelheit den Betrieb in einem Schwarz/Weiß-Modus zu. Dadurch entstehen auch in der Nacht gestochen scharfe Bilder. Deren Installation war bislang mit einem nicht unerheblichen Verkabelungsaufwand verbunden. Doch hier kündigt sich eine erfreuliche Entwicklung an: Die Videotechnik setzt zuneh­mend auf 'Video-over-IP', eine Technik, bei der Daten von Kameras über die ohnehin vorhandenen Computernetzwerke übertragen werden. Diese Netz­infrastruktur durchzieht die meisten Unternehmen bereits nahezu vollständig, sodass beim Aufbau eines Sicherheitssystems eine Menge Geld gespart werden kann.

Zutritt für Unbefugte verboten

Nicht weniger wichtig als die Video-Überwachung sind Zugangskontrollen. Diese Systeme stellen sicher, dass nur Befugte die ihnen zugedachten Räume betreten können. Auf diesem Gebiet gibt es immer mehr Systeme, deren Wahl von den jeweiligen Anforderungen im Sinne der Risiko-Einschätzung abhängt. Noch dominieren hier die Chipkarten, wobei moderne Anlagen auf das Ein­stecken der Karten in Codeleser verzichten. Die Daten werden praktisch im Vor­beigehen per Funk gelesen und überprüft. Der jüngste Trend gilt in diesem Zusammenhang der RFID-Technik, die auf Mikrowellensendern basiert und eine sichere Erkennung und Unterscheidung nahezu beliebig vieler Teilnehmer gleichzeitig zulässt. Hier gilt heute noch ein Leseabstand von fünf bis 20 Zenti­metern, doch die möglichen Abstände werden durch Weiterentwicklungen stän­dig verbessert. Auch biometrische Verfahren dienen zunehmend der Zutritts­kontrolle, zum Beispiel das Fingerprint-Verfahren oder die Gesichtsfeld- oder Iris-Erkennung. Wird höchste Sicherheit gefordert, werden mehrere Sicherheits­systeme zu einer Gesamtlösung verknüpft.

Kosten sparen durch effiziente Energienutzung

Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und Integration der verschiedenen Energietechnologien in einem nachhaltigen Energiemix der Zukunft stehen im Mittelpunkt der Angebote auf der diesjährigen 'Energy'. Dabei ist insbesondere die Verbesserung der Energieeffizienz entlang der gesamten Energie­wert­schöpfungs­kette, angefangen von der Energieerzeugung, über den Transport und die Verteilung bis hin zur Energieanwendung ein Schwerpunktthema. Gerade vor dem Hintergrund der hohen und weiter steigenden Energiepreise spielt der hocheffiziente Energieeinsatz eine zentrale Rolle, insbesondere für die produzierende Industrie. Lösungen zur Nutzung von Energieeinsparpoten­zialen im Unternehmen sind daher besonders gefragt. Beispiele hierfür sind der Einsatz von energie-effizienten Elektromotoren mit Kupferläufern, Energie sparenden Pumpen und Druckluftsystemen.

Aber auch bei der dezentralen Energiebereitstellung in Form von Wärme und Strom werden neue Lösungen präsentiert. So zum Beispiel bei den Biogas­anlagen, wo es darum geht, die Energieausbeute durch bessere Wärmenutzung und höhere Anlagen-Wirkungsgrade zu optimieren. Die Vergasung von Bio­massen wird durch die neuen Entwicklungen immer effizienter. Ein eindrucks­volles Beispiel hierfür ist der präsentierte Heatpipe-Reformer, bei dem die Biomasse, z. B. in Form von Holzpellets oder Holzhackschnitzeln, in einem druckaufgeladenen Wirbelschichtvergaser mit Wasserdampf als Vergasungs­mittel zu einem wasserstoffreichen Gas umgesetzt wird. Die hierfür erforder­liche Wärme wird auf innovative Weise aus einer Verbrennung durch Heatpipes übertragen. Mit Hilfe einer Mikro-Gasturbine wird anschließend Strom erzeugt. Somit lassen sich im elektrischen Leistungsbereich bis 100 Kilowatt Wärme und elektrische Energie hocheffizient gekoppelt bereitstellen.

Windkraftanlagen weltweit auf Wachstumskurs

Die Nutzung der Windenergie ist weltweit weiter auf Wachstumskurs. Mit rund 11 000 Megawatt neu installierter Leistung wurde im vergangenen Jahr ein neuer Rekord aufgestellt. Dabei nimmt die relative Bedeutung der europäischen Märkte ab, während die außereuropäischen Länder eine kontinuierliche Zunahme an neuen Windkraftanlagen erwarten lassen, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie. Insbesondere erwies sich die USA mit etwa 2 400 Megawatt neu installierter Leistung erstmals als besonders großer Wachstumsmarkt.

Windkraftanlagen werden optimiert

Die zunehmende Ausweitung des Leistungsspektrums der angebotenen Wind­kraftanlagen, in Verbindung mit einer optimierten Leistungsausnutzung, standortspezifischen Lösungen für den weltweiten Einsatz sowie größerer Betriebssicherheit durch Condition-Monitoring, ist hervorzuhebendes Merk­mal der vorgestellten Produkte. Die großen Windkraftanlagen der Multi-Megawattklasse werden von allen namhaften Herstellern mit Leistungen von bis zu fünf Megawatt für die Aufstellung im Binnenland und insbesondere in den geplanten Offshore-Windparks angeboten. Sie sind inzwischen an einigen Standorten in Betrieb und werden auf ihre Praxistauglichkeit hin getestet. Ziel der aktuellen Entwicklungen in allen Leistungsklassen sind eine hohe Anlagen­verfügbarkeit von annähernd 100 Prozent und eine optimale Nutzung mög­lichst aller Windgeschwindigkeiten. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Detail-Optimierung von Windkraftanlagen ist eine elektromechanische Bremse, die gegenüber den hydraulischen Systemen eine Reihe von Vorteilen aufweist. So wird kein Hydrauliköl benötigt, die Wartungsintervalle verlängern sich und im eingebremsten Zustand kann die Bremskraft ohne Energie gehalten werden.

Ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft der Windenergiebranche ist ein erstmalig vorgestellter geräuscharmer, hocheffizienter Windwandler mit hori­zontal laufendem Rotor. Diese Technologie ist um ein Mehrfaches effektiver und deutlich leiser gegenüber konventionellen Windkraftanlagen, so der Her­steller. Da außerdem kein Schattenwurf auftritt, eignet sich die neue Anlage besonders für bebaute Gebiete.

Brennstoffzellen für jeden Einsatz

Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien sind hocheffizient, nachhaltig umweltschonend und haben ein breites Anwendungsspektrum: als Antrieb in Fahrzeugen, als Energielieferant für tragbare Kleingeräte oder in der dezen­tralen Strom- und Wärmeversorgung. Die neuesten Entwicklungen aus der Forschung bis hin zu marktreifen Prototypen zeigen das große Potenzial der Brennstoffzellen-Technologien. Für den stationären Einsatz zur dezentralen Versorgung mit Strom, Wärme oder Kälte demonstrieren die kompakten Brenn­stoffzellen-Kraftwerke gegenwärtig in allen Leistungsklassen ihre Praxistaug­lichkeit, von einigen Kilowatt für den privaten Haushalt bis hin zu Anlagen mit 250 Kilowatt in zahlreichen Feldversuchen. Im Mittelpunkt der präsentierten technologischen Entwicklungen steht die Verbesserung der Langzeit-Stabilität der Brennstoffzellen-Komponenten, insbesondere der Stacks, die das 'Herz' der Brennstoffzelle sind. Weitere aktuelle Entwicklungen für den Einsatz der Brenn­stoffzelle bei der dezentralen Energieversorgung sind eine verbesserte Refor­mator-Technologie zur Gewinnung von Wasserstoff (beispielsweise aus Erdgas) sowie die wirtschaftliche Herstellung der Brennstoffzellen-Anlagen mit dem Ziel der Investitions-Kostensenkung und eines wartungsarmen langlebigen Betriebs.

Pipeline Technology

Ein besonderer Anziehungspunkt auf der diesjährigen HANNOVER MESSE wird garantiert die Fachmesse 'Pipeline Technology' werden, die erstmalig als neue Fachmesse integriert ist. Trinkwasser, Abwasser, Öl und Gas, aber auch Schütt­güter, Baustoffe oder Lebensmittel werden über komplexe Rohrleitungs-Netze wie selbstverständlich transportiert. Dabei ist die Rohrleitungs-Technologie technisch hochanspruchsvoll, komplex und fordert innovative Lösungen. Präsentiert werden die neuesten Rohr-Verlegungstechniken zum horizontalen Verlegen von Gas- und Ölpipelines, die bis zu zwei Kilometer lange Rohrstücke in einem Stück ins Erdreich verlegen können, ohne einen Graben ausheben zu müssen. Darüber hinaus zeigen moderne Prüf- und Monitoring-Systeme, wie heute Rohrleitungs-Reparatur­maßnahmen planbar und besonders wirtschaft­lich durchführbar sind.

Ein besonderes Highlight auf der 'Pipeline Technology' ist ein autarkes als Insellösung konzipiertes orbitales Laserschweißsystem, das die Verlegekosten im weltweiten Pipelinebau erheblich reduzieren kann. Der vollautomatisierte Laser-Schweißprozess verschweißt die Rohr-Enden von Pipelines, beispielsweise mit einem Durchmesser von einem Meter und einer Wandstärke von 15 Millimetern in nur 150 Sekunden, wodurch die Baukosten und die Verlege­dauer auf ein Drittel der bisherigen Aufwendungen gesenkt werden.

Zulieferer als Innovationsmotor

Seit Jahren ist die Zulieferbranche mit ihren problemlösenden System­lieferanten und Werkstoff-Spezialisten ein Garant für Innovationen auf der HANNOVER MESSE. Die Leistungen der Zulieferer werden immer komplexer; immer früher und enger erfolgt die Verzahnung der Zulieferer als hochspezia­lisierte Know-how-Träger mit ihren Kunden, den 'Original Equipment Manufacturer' (OEM). Hieraus resultieren für beide Seiten Vorteile im globalen Wettbewerb, die gerade in jüngster Zeit zu einer überdurchschnittlichen wirt­schaftlichen Entwicklung der Zulieferbranche geführt haben.

Als Systemanbieter haben die Zulieferer in den letzen Jahren zunehmend mehr Verantwortung übernommen, von der Werkstoffentwicklung bis hin zur Bereit­stellung kompletter Baugruppen unmittelbar an die Produktionslinien. Dieser Trend setzt sich uneingeschränkt fort und weitet sich auf zusätzliche Auf­gabengebiete aus. Der weltweit agierende Zulieferer von heute ist gleichzeitig Ideenlieferant für neue Produkte seiner Kunden, übernimmt die Entwicklung und ist über moderne Kommunikationswege zunehmend in die Produktion sowie in die Logistik und den Vertrieb seiner Kunden eingebunden.

Insbesondere in der Automobilindustrie setzt sich der Trend hin zu schlanken Produktionsprozessen fort und erfordert eine kontinuierliche Optimierung der Wertschöpfungsketten, da immer mehr Systemkomponenten und Dienst­leistungen eingekauft werden. Dabei sind neue Fahrzeugkonzepte, alternative Antriebsaggregate, der verstärkte Einsatz elektronischer Baugruppen und der anhaltende Trend zu Leichtbau und Umweltverträglichkeit Vorgaben und Herausforderungen, die zunehmend mehr von Zulieferunternehmen, organi­siert in netzwerkartigen Allianzen, übernommen werden.

Die immer komplexer werdenden Baugruppen des Fahrzeug- und Maschinen­baus erfordern zuverlässige hoch beanspruchbare Einzelkomponenten. Zahl­reiche Beispiele hierfür sind im Bereich der Schmiede- und Gießereibranche zu finden. Geschmiedete oder gegossene Werkstücke besitzen zunehmend komplexere Bauteil-Geometrien, wobei gleichzeitig die Anforderungen an Maßgenauigkeit, Oberflächengüte, Langlebigkeit und insbesondere mecha­nische Belastbarkeit steigen.

Werkstoffe und deren Verbindungen

Kaum ein anderes Thema auf der HANNOVER MESSE ist so vielseitig, ideenreich und innovativ vertreten wie die Werkstofftechnik. Diese Vielfalt macht es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Der technisch und wirtschaftlich geprägte Wettlauf zwischen Metallen, Kunststoffen, Keramiken und deren Kombina­tionen ist weiterhin im vollen Gange. Ein Beispiel hierfür sind Kunststoffe in Form von hochverstärkten modifizierten Polyamiden, die anstelle metallischer Werkstoffe in Sicherheitsbauteilen, wie z. B. Bremszylindern, eingesetzt werden und Kosteneinsparung von bis zu 50 Prozent erzielen. Ein weiteres Beispiel, das den Trend nach Verbundwerkstoffen unterstreicht, sind kunststoffgebundene Magnetwerkstoffe, die aus einer Mischung von Magnetpulver mit Kunststoff bestehen. Hieraus können komplexe Geometrien für Magnete in einfacher Weise auf Spritzgussmaschinen hergestellt oder ganze Baugruppen für Elektromotoren in einem Bauteil kombiniert werden.

Neben den Verbundwerkstoffen, wie beispielsweise faserverstärkte Kunst­stoffen, bieten Werkstoffverbunde innovative Möglichkeiten zur Reduktion von Gewicht und Baugröße. Dabei werden die verschiedenen Werkstoffe funktions­optimiert eingesetzt. Das Spektrum der kombinierten Materialien wächst ständig und auch Verbunde aus verschiedenen Metallen wie Aluminium, Magnesium oder Titan mit Kunststoffen oder keramischen Werkstoffen werden angeboten. Gerade beim Automobilbau zeigt sich, dass die Auswahl und Kombination der Werkstoffe im Hinblick auf Funktion, Gewicht und Kosten-Einsparungen immer wichtiger werden. Dabei sind innovative Verbindungs- und Fügetechniken zunehmend gefragt. 'Das Wachstumspotenzial innovativer 'Joining Technologies' ist enorm', so die Branchenexperten. Neben dem Schweißen, Löten, Schrauben oder Nieten verspricht das Kleben gerade im Fahrzeugbau die ideale Lösung für die Verbindung von Karosseriebauteilen zu werden, wo optimierte Leichtbaukonstruktionen aus Aluminium, Stahl und Kunststoff zum Einsatz kommen. Neben der Gewichtsreduktion und verbesser­tem Korrosionsschutz eröffnen Klebeverbindungen auch ganz neue Möglich­keiten für Konstruktion und Design. Als zukunftweisende Querschnittstech­nologien präsentieren sich die Fügetechniken erstmals mit einem speziellen Ausstellungsschwerpunkt auf der diesjährigen 'Subcontracting' im Rahmen der HANNOVER MESSE 2006.

Mikrotechnologie im großen Stil

Immer mehr Innovationen in der Optik, im Fahrzeugbau, in der Medizintechnik und in der Elektronik basieren auf dem feinen Fundament der Mikrotechno­logie. Auf der diesjährigen Fachmesse 'MicroTechnology' werden wieder Kleinstsysteme aus allen wichtigen Bereichen der industriellen und privaten Anwendung zu bestaunen sein. Wichtige Themenschwerpunkte werden die Mikrosystemtechnik, die Produktion von Mikrobauteilen und die Mikromontage sein. In Mikrosystemen sind Sensoren, Aktoren, Dosiereinrichtungen, elektrische Steuerungen und mechanische Antriebe auf engstem Raum zu Baugruppen mit erstaunlichen Fähigkeiten verknüpft. Anwendungspotenziale finden sich dabei in so gut wie allen Bereichen der etablierten Industriebranchen, den Zukunfts­branchen, wie beispielsweise der Medizintechnik, aber auch in Konsumgütern. So werden Positioniersysteme vorgestellt, die über einen Stellweg von mehre­ren Zentimetern auf ein Atom genau positionieren können. Überdies werden wieder verschiedenste Kleinst-Antriebe präsentiert, die zumeist auf der Piezo-Technik basieren und wieder einen Schritt in Richtung weiterer Miniaturi­sierung gegangen sind. Auch neue Maschinen-Entwicklungen zur Mikro­bearbeitung, beispielsweise in der Nano-Erodiertechnik, werden vorgestellt. Diese und andere Zukunftstechnologien präsentieren sich auf der HANNOVER MESSE 2006. Mikrosystem-Techniken und Nanotechnologien, die sich bereits in der Anwendung befinden, werden zum einen gezeigt, während der Inno­vationsmarkt 'Research & Technology' aktuelle Forschungsprojekte für die industriellen Verfahren und Produkte von morgen vorstellt.

Bionik im Nanomaßstab

Ob Nanotechnologie oder Bionik: Hochtechnologie schafft die Arbeitsplätze von morgen. Ergebnisse neuester Forschungen fördern in den Entwicklungs­abteilungen der Industrie zunehmend erfolgreiche Anwendungen. Dies belegen Disziplinen wie Bionik und Nanotechnologie. So werden in der Bionik bewährte Formen und Strukturen aus der Natur in die technische Anwendung überführt. Eine Reihe von Beispielen, wie u. a. strömungsoptimierte Karosserien, sind jedermann bekannt; allerdings kommen ständig neue Anwendungsfelder hinzu. Dabei reicht es jedoch oft nicht aus, die offensichtlichen Merkmale des natür­lichen Vorbildes zu kopieren. Vielmehr geht es in der Bionik darum, in der Natur vorkommende Strukturen und Mechanismen zu erkennen und diese erst nach ihrer Abstrahierung in die Welt der Technik zu übertragen. Während sich in der Bionik vieles mit eigenen Augen betrachten lässt und dadurch relativ leicht zu verstehen ist, dringt die Nanotechnologie in den Mikrokosmos vor, der uns nur mit Hilfe aufwändiger Mikroskope und Messtechnik Einblicke erlaubt. Nach den Prinzipien der Nanotechnologie werden bereits heute Oberflächen hergestellt, die jeden Schmutz abweisen oder beispielsweise auch Autolacke, die nahezu vollständig kratzfest sind. Winzige Keramikpartikel - Nanopulver - werden dabei in den Lack eingebettet. Die Spitzen dieser Keramikpyramiden ragen aus der Lackoberfläche heraus. Da diese Hügel dicht an dicht aneinander liegen, nur Bruchteile eines Mikrometers voneinander entfernt, kann ein Schlüssel nicht mehr bis zur Lackschicht vordringen und diese zerkratzen. Wird der Schlüssel über das Blech gezogen, zerkratzt er selbst und nicht der Lack.

Dass Nano­technologie nicht zuletzt in der Elektronik bereits intensiv genutzt wird, ist bekannt. Sie kommt dort auch bei der Beschichtung von Wafern zum Einsatz. Bevor man auf diese Scheiben mit lithografischen oder strahlungstechnischen Verfahren Chipstrukturen 'brennen' kann, müssen die Wafer einer strengen Qualitätskontrolle genügen. Erst mit neuartigen Messgeräten wird es möglich, Technologieentwicklung im Nanomaßstab zu betreiben. Das Beispiel mit dem kratzfesten Lack unterstreicht eine weitere These, nach der in der Nanotech­nologie oft nicht das Material über die Eigenschaften eines Produkts bestimmt, sondern dessen Oberfläche. Doch wie so oft steckt auch bei der Nanotech­nologie der Teufel im Detail: Wie lassen sich Nano-Werkstoffe herstellen, und vor allem wie lässt sich am Ende der Prozesskette prüfen, ob die Qualität des Endprodukts stimmt? Hierzu wurden neue Messmethoden entwickelt, die auf der HANNOVER MESSE 2006 vorgestellt werden. Ein weites Feld weiterer Hightech-Entwicklungen stammt aus Bereichen wie Luft- und Raumfahrt, Medizin­technik, Sensorik, Werkstofftechnik und zeigt Innovationen im Bereich der zukunftweisenden Hochtechnologie.

Marktplatz für Innovationen

Zukunftsweisende Lösungen und Prototypen präsentieren die Aussteller in der (Forschungs-)Halle 2 und bieten zahlreiche Chancen für produzierende Unter­nehmen, um mit innovativen Produkten und Prozessen neue Märke zu erschlie­ßen. Dabei sind interdisziplinäre Ansätze, Integration und branchenübergrei­fende Zusammenarbeit gerade in der Forschung und Entwicklung heute zunehmend der Schlüssel zum Erfolg.

Ein besonderes Highlight wird auch in diesem Jahr der Themengemeinschafts­stand 'Super-Conducting-City' werden. Ein eindrucksvolles Beispiel für die groß­technische industrielle Anwendung der Faszination Supraleitung ist ein supra­leitendes Schwerlastlager, das für einen vier MVA (Megavoltampere)-Schiffs­generator eingesetzt wird. Der große Vorteil gegenüber konventionellen Gleit­lagern ist dabei, dass sich die Generatorwelle berührungslos und damit ohne Reibung dreht, wodurch Reibungsverluste und Verschleiß vermieden werden.

Göttlicher Technologiepreis

Der HERMES AWARD - der internationale Technologiepreis der HANNOVER MESSE - hat sich als bedeutender, spannender und ereignisreicher Event auf der HANNOVER MESSE etabliert. Das Interesse an einer Teilnahme am HERMES AWARD ist wieder stark gestiegen, sodass man auf die Präsentation der TOP 5 und den Gewinner des innovativsten Produktes für die industrielle Anwendung gespannt sein darf. Mit diesem Ereignis leistet die Deutsche Messe AG eine Offensive zur Förderung innovativer Produktentwicklung für den gesamten auf der HANNOVER MESSE vertretenen Technologiebereich. Das Spektrum der ein­gereichten Innovationen deckt alle ausstellenden Bereiche ab, und die HANNOVER MESSE 2006 wird damit wieder einmal zum zentralen Treffpunkt der Technologietreiber aller vertretenen Branchen.

Indien zu Gast in Hannover

Mit Indien stellt sich in diesem Jahr eine der wachstumsstärksten Wirtschafts­nationen als Partnerland der HANNOVER MESSE 2006 in Halle 6 vor. Bei heute fast 1,2 Milliarden Einwohnern entwickelt sich Indien derzeit kontinuierlich zum zweitgrößten Investitions- und Absatzmarkt der Welt. Indiens gelenkte Volkswirtschaft wird seit Beginn der 90er Jahre zunehmend dereguliert und privatisiert. Seither erlebt das Land ein großes Wachstum und profitiert beson­ders von der Globalisierung. Mittlerweile ist Indien die zwölftgrößte Volks­wirtschaft der Erde mit einem Bruttoinlandsprodukt von mehr als 600 Milliar­den US-Dollar. Die größten Wachstumssektoren sind die durch Outsourcing, insbesondere amerikanischer und europäischer Unternehmen, prosperierenden Bereiche der Hard- und Softwareherstellung. Allein wegen der Größe, der regio­nalen Lage und der Bevölkerungszahl Indiens gehört dabei Energie, speziell auch Energie-Effizienz, zu den wichtigen Themen für das Partnerland. Die indische Bevölkerung wächst pro Jahr um etwa 15 Millionen Menschen. Die Wachstumsraten der indischen Wirtschaft zählen zu den höchsten weltweit: Von 1975 bis 2000 hat sich das Bruttosozialprodukt verdreifacht, der Energieverbrauch, und dabei hauptsächlich der Verbrauch fossiler Energie-Träger wie Kohle, vervierfacht und die Stromnachfrage verfünffacht. Ähnlich rasant wird es nach den Prognosen der indischen Wirtschaftswissenschaftler weitergehen: In den nächsten hundert Jahren wird die Bevölkerung Indiens auf 1,6 Milliarden Menschen anwachsen, das Bruttosozialprodukt auf das 80fache und die Energie-Erzeu­gung von jetzt 15 auf dann 110 Exajoule (110 x 1018 Joule) um das Siebenfache steigen. Obwohl Indien zum Beispiel selbst eines der weltweit größten Abbau­gebiete für Kohle besitzt, machen der schnell wachsende Energie-Bedarf, steigende Preise für fossile Ressourcen und nicht zuletzt Bemühungen um den Klimaschutz die regenerativen Quellen wie Wind- oder Solarenergie für Indien besonders interessant. Daneben fordern große infrastrukturelle und industrielle Projekte zukünftig in Indien beispielsweise auch Lösungen für eine dezentrale Stromversorgung auf Basis konventioneller Energie-Träger sowie Konzepte für möglichst effiziente Energie-Verteilung und -Übertragung.
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