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Statement Heinz Paul Bonn, Vizepräsident BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V., Berlin

CeBIT 2006, 9. März bis 15. März

(PresseBox) (Hannover, )
Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank Herr Raue. Sie haben gerade ausgeführt, wie wichtig der Mittelstand für die CeBIT ist. Das Gleiche gilt umgekehrt genauso. Die CeBIT ist enorm wichtig für den deutschen Mittelstand - und damit meine ich nicht nur die mittelständischen ITK-Anbieter, sondern vor allem die Anwender der Technik. An keinem anderen Ort auf der Welt - das kann ich im Fall der CeBIT ohne Übertreibung sagen - bekommen die Unternehmer einen besseren Überblick darüber, was moderne Informations- und Kommunikationstechnik leisten kann.

Der Mittelstand ist für die ITK-Branche ein wichtiger Absatzmarkt: In Deutschland gibt es rund 3,3 Millionen kleine und mittlere Unternehmen, also Betriebe mit weniger als 500 Mitarbeitern oder weniger als 50 Millionen Euro Umsatz. Sie stellen in Deutschland fast 80 Prozent aller Arbeitsplätze und erwirtschaften fast die Hälfte der Bruttowertschöpfung.

Die mittelständischen Kunden besuchen die CeBIT, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sie wollen wissen, was technisch möglich sein wird und welche Innovationen sich durchsetzen werden. Viel wichtiger ist ihnen aber, zu erfahren, was heute schon möglich ist. Die IT-Verantwortlichen kommen zur CeBIT, weil sie ein bestimmtes Problem in ihrem Unternehmen lösen müssen. Sie wollen die Lieferzeiten verkürzen, die Kosten drücken oder ihre Produktivität steigern. Kurzum: Sie wollen durch den Einsatz von IT besser werden. Dabei erwarten sie, dass sich ihre Investitionen in IT in barer Münze auszahlen - laut einer Studie von Techconsult spätestens nach zwei Jahren.

Für 2006 plant der Mittelstand in Deutschland, seine Investitionen in IT um rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Das europäische IT-Marktforschungsinstitut EITO nennt vier Gründe für die steigende Investitionsbereitschaft:

n Die Mittelständler sind heute besser vertraut mit moderner ITK-Technik als früher. Spätestens seit der Einführung des Internet kommen die Unternehmen an dieser Technologie nicht mehr vorbei.

n Die Betriebe sind gezwungen, veraltete Hardware zu ersetzen, um anspruchsvollere Anwendungen nutzen zu können. Das belegt auch eine aktuelle Studie des Magazins Impulse: Bei fast der Hälfte der deutschen Mittelständler steht Hardware, die älter als drei Jahre ist. Fast 40 Prozent arbeiten mit ebenso alten Programmen.

n Drittens: Die ITK-Anbieter haben sich besser auf die Bedürfnisse der mittelständischen Kunden eingestellt und bieten vermehrt speziell auf diese Zielgruppe zugeschnittene Lösungen an. Das werden Sie in diesem Jahr wieder auf der CeBIT beobachten können.

n Und viertens fallen seit mehreren Jahren die Preise für ITK-Produkte und Dienstleistungen. Das gibt vielen Mittelständlern zum ersten Mal die Möglichkeit, professionelle IT-Lösungen in ihren Unternehmen einzuführen.

Neben diesen eher betriebswirtschaftlichen Gründen gibt es noch eine Reihe externer Faktoren, die der mittelständische Anwender beachten muss. Zum Beispiel müssen die Unternehmen ihre IT-Infrastruktur auf den Prüfstand stellen, weil sich die rechtlichen Rahmenbedingungen massiv verändern werden. Im Fachjargon reden wir von 'Compliance'. Ab Ende 2006 gelten die neuen Basel-II-Regeln. Künftig erstellen die Banken vor der Kreditvergabe ein Rating für jedes einzelne Unternehmen. Mit einer modernen und vor allem sicheren IT-Infrastruktur können die Firmen bei der Bewertung ihrer Kreditwürdigkeit Punkte sammeln.

Ein weiteres Thema ist die Archivierung von Firmendaten. Vielen Unternehmen ist nicht bewusst, dass schon heute strenge Regeln der Finanzämter für die Aufbewahrung steuer- und geschäftsrelevanter Unternehmensdaten gelten. Das betrifft insbesondere den E-Mail-Verkehr der Mitarbeiter und die Archivierung von elektronischen Dokumenten.

Hinzu kommen neue Vorgaben der EU wie die Chemikalienrichtlinie oder das Gesetz über die Rücknahme von Elektro-Altgeräten. Das alles bewirkt Änderungen der Geschäftsprozesse und diese Veränderungen ziehen zwangsläufig eine Überprüfung der bestehenden IT-Systeme nach sich.

Welche Themen spielen auf der CeBIT 2006 die wichtigste Rolle? Herr Raue hat bereits einige Schlagworte genannt, die ich noch etwas vertiefen will:

n Thema IT-Sicherheit: Eine Umfrage des Internetdienstes Silicon.de ergab, dass der Mittelstand die möglichen Schäden unterschätzt. Durch die zunehmende Vernetzung steigt die Gefahr stetig, dass Computer-Schädlinge die IT-Systeme eines Unternehmens lahm legen. Nach der Studie sind 90 Prozent der befragten Firmen mit Spam konfrontiert, 84 Prozent plagen sich mit Viren und 55 Prozent werden von Trojanern heimgesucht. Nicht weniger gefährlich ist der sorglose Umgang mit sensiblen Daten im Betrieb selbst, der nur durch ein professionelles Sicherheitsmanagement verhindert werden kann.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen Punkt hinweisen, der besonders den Mittelstand betrifft: Die Frage der Haftung. Kurz gesagt: Geschäftsführer und IT-Verantwortliche, die nicht für ausreichende Sicherheit ihrer IT-Systeme sorgen, müssen dafür persönlich gerade stehen, wenn ein Schaden entsteht. Das ist vielen Managern nicht bewusst. Grundlage der Haftung sind Regelungen im Gesellschaftsrecht, im Datenschutzrecht, im Zivilrecht und die aktuelle Rechtsprechung der Gerichte. Zu diesem Thema hat der BITKOM übrigens eine Haftungsmatrix erstellt, die mit den Unterlagen verteilt wurde.

Höhere IT-Sicherheit kostet übrigens richtig Geld, seit es mit einem einfachen Virenscanner nicht mehr getan ist. Zwischen 10 und 20 Prozent ihre IT-Budgets müssen die Unternehmen für den Schutz ihrer Daten einplanen.

n Thema Mobilität: Breitbandnetze wie UMTS, W-Lan und bald vielleicht auch Wimax eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Mitarbeiter können von unterwegs auf das Firmennetz zugreifen und Manager per E-Mail mit ihren Leuten in der Zentrale kommunizieren. Denken Sie an die Möglichkeiten bei der Außendiensteuerung oder in der Logistik. Auf der CeBIT wird es dazu viele neue Lösungen zu sehen geben.

n Ein weiteres Thema lässt sich unter dem Stichwort 'Konsolidierung der IT-Systeme' zusammenfassen. Viele Unternehmen haben sich in der Vergangenheit eine Sammlung von IT-Lösungen zugelegt, die technisch nur noch schwer zu beherrschen ist. Deshalb stellt sich für die Firmen die Frage, wie sie ihre IT-Systeme standardisieren und vereinfachen können. Nach Angaben der Marktforscher von Forrester Research steht die IT-Konsolidierung bei zwei Drittel der Unternehmen auf der Agenda.

n Thema Profitabilität: Im Rahmen der Modernisierung ihrer IT-Systeme müssen die Unternehmen heute darüber entscheiden, ob sie etwas in eigener Verantwortung machen oder einen externen Dienstleister beauftragen sollen. Das gilt für das Outsourcing von IT-Aufgaben oder die Anschaffung neuer Software. Gerade für mittelständische Firmen kann es wirtschaftlicher sein, eine Software zu mieten statt eine teure Software-Lizenz zu kaufen. Steigende Bandbreiten bei gleichzeitig sinkenden Verbindungspreisen ermöglichen es, per Internet auf die gewünschten Programme zuzugreifen.

n Nicht zuletzt ermöglichen moderne IT-Systeme eine Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Dieses Thema ist ein Schwerpunkt bei CeBIT Mittelstand, weil es uns eine Herzensangelegenheit ist. Natürlich rennen einem mittelständischen Schraubenhersteller aus der Pfalz die Chinesen nicht plötzlich die Tür ein, nur, weil er einen neuen Computer oder eine neue Software gekauft hat. Informationstechnik schafft aber die Voraussetzungen für internationale Geschäfte. Und wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Mittelständler den Mut fassen, über den Heimatmarkt hinaus aktiv zu werden.

Der BITKOM begrüßt im Namen der ausstellenden Industrie, dass die CeBIT den Mittelstand in den Fokus genommen hat. Herr Raue hat ausführlich darüber berichtet, welche Services die Messe für die mittelständischen Besucher bereithält. Der Mittelstand ist längst kein kurzlebiges Modethema mehr, sondern integraler Bestandteil der CeBIT-Strategie.

Wenn der Mittelstand in moderne ITK-Systeme investiert und auf der CeBIT umsorgt wird, ist das auch gut für die mittelständischen Anbieter von ITK-Produkten. Wie heißt es so schön: 'Gleich und gleich gesellt sich gern.' Oder anders ausgedrückt: Anbieter und Anwender sprechen die gleiche Sprache.

Ich bin guter Dinge, dass 2006 ein erfolgreiches Jahr für die mittelständischen Software-Häuser, IT-Dienstleister und Hardware-Hersteller wird. Die Investitionen ziehen an und die Konjunktur belebt sich. Bei einer aktuellen Umfrage unter den mittelständischen BITKOM-Mitgliedern gaben 72 Prozent der Unternehmen an, dass sie im Jahr 2006 mit steigenden Umsätzen rechnen. Nur 13 Prozent erwarten ein Umsatzminus. Wie in anderen Branchen erweist sich der Mittelstand auch in der ITK-Wirtschaft als Jobmotor. Bei der BITKOM-Umfrage sagten 56 Prozent der Firmen, dass sie in diesem Jahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wollen. Nur 13 Prozent müssen Stellen streichen und 31 Prozent wollen die Zahl der Beschäftigten stabil halten. Besonders bei den kleinen, dynamischen Software-Häusern und IT-Dienstleistern entstehen neue Jobs.

Vielen Dank!
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