LIGNA+ 2007 -
Weltgrößte Fachmesse sorgt für volle Auftragsbücher
'Die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen sind mit großen Erwartungen nach Hannover gekommen, und sie wurden in deutlichem Umfang übertroffen' fasst Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, die ausgezeichnete Stimmung während der LIGNA+ zusammen.
Die auf Touren kommende Weltwirtschaft und der anhaltende Bauboom in wichtigen Regionen führen zu einer großen Nachfrage nach Holz und Holzprodukten. Trotz der starken Preiserhöhung für den Rohstoff ist die rege Investitionstätigkeit in Anlagen, Maschinen und Werkzeuge zur Be‑ und Verarbeitung von Holz ungebrochen.
'Alle Schwerpunkte der LIGNA+ 2007 berichten von einer sehr positiven Stimmung', charakterisiert Dirr die Situation der Branche.
In Deutschland verstärkt sich die Nachfrage sowohl im Handwerk wie auch in der Industrie. Wesentliche Impulse für die Aufträge kommen aus den Auslandsmärkten, insbesondere aus den Ländern Osteuropas. Das Interesse an moderner Technologie nimmt auch in Südostasien und Südamerika zu.
Optimale Holznutzung
Bei der LIGNA+ ist erkennbar geworden, dass mit der zunehmenden energetischen Nutzung des Rohstoffes die Forderung nach optimaler stofflicher Verwertung der vorhandenen Ressourcen immer drängender wird. Bei der Schnittholzerzeugung liegt der Schwerpunkt neben der Leistungssteigerung der Anlagen zunehmend auf der Verbesserung der Ausbeute. Bei der Weiterverarbeitung liegen Maschinen und Anlagen zur Optimierung stark im Interesse der Kunden.
Im Bereich zur Herstellung des Holzwerkstoffs geht der Trend hin zu dünneren Platten. Diese werden mit Vorschubgeschwindigkeiten produziert, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar waren.
Megatrend der diesjährigen LIGNA+ waren Leichtbauplatten, für deren Produktion und Weiterverarbeitung jetzt ausgereifte Maschinenkonzepte zur Verfügung stehen. Durch neue Verbindungs- und Beschlagsysteme sind Leichtbauplatten mittlerweile universell einsetzbar.
Behagliche Atmosphäre in der Möbelindustrie
Die Möbelindustrie hat starke Impulse von der LIGNA+ erhalten. Der Trend zur Individualisierung in der Produktion geht weiter. Dafür wurde eine Vielfalt von CNC-Maschinen für die Stationärbearbeitung von Möbelteilen präsentiert. Das Leistungsspektrum reicht von preiswerten Einsteigermaschinen bis hin zu vollständig automatisierten Hochleistungszellen zur Komplettbearbeitung verschiedener Bauteilvarianten.
Dem Trend zur Individualisierung wird in der Durchlauffertigung durch verbesserte Unterstützung der Rüstvorgänge und schnelleren Werkzeugwechsel Rechnung getragen. Linearantriebe tragen zunehmend zur Leistungssteigerung in diesem Segment bei.
In der Oberflächenbearbeitung wird Hochglanz bei minimalem Lackeinsatz gefordert. Voraussetzung sind extrem fein geschliffene Flächen, die auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten prozesssicher hergestellt werden müssen.
Auch in der Kaschiertechnologie werden inzwischen exzellente Oberflächenqualitäten erreicht - und das bei verbesserter Wirtschaftlichkeit.
Die wesentlichen Impulse kommen von den Auslandsmärkten. Insbesondere die Kunden aus Osteuropa sind auf der LIGNA+ aktiv gewesen und haben das Geschäft beflügelt. Erfreulicherweise hat auch die Nachfrage in Deutschland angezogen. Die Präsenz von Investoren aus allen Erdteilen bleibt ein Qualitätsmerkmal der LIGNA+. Viele Aussteller berichten auch von einer Belebung der Nachfrage seitens der deutschen Möbelindustrie.
Handwerk, Holz & mehr
Das Konzept der Fachmesse 'Handwerk, Holz und mehr'' hat sich erneut bewährt. Die Aussteller aus allen Teilbereichen zeigten sich überaus zufrieden mit der Besucherresonanz.
Die ausländischen Kunden stammen vorwiegend aus den Ländern der EU. Verstärkt kommen sie aus dem restlichen Europa einschließlich Russland und der Türkei.
Das Interesse an aktuellen Technologien und Produktionsmethoden steigt. Der Investitionsstau der vergangenen Jahre im deutschen Handwerk löst sich auf. Bei den Handmaschinen setzt sich der Trend zur Steigerung der Leistung fort - und das bei geringerem Gewicht. Moderne Standardmaschinen lassen sich nun auch durch Techniken, die bisher industriell genutzten Maschinen vorbehalten waren, effizienter einsetzen. An Positioniersteuerungen und Werkzeugwechselsystemen mit Hohlschaftkegelverbindung (HSK) zeigen sich die Neuerungen.
Werkzeuge für Holzbearbeitungsmaschinen
Die führenden deutschen Hersteller von Holzbearbeitungswerkzeugen sind mit dem Messeverlauf ebenfalls sehr zufrieden. Zudem sei ein gutes Nachmessegeschäft bereits erkennbar.
Gefragt sind Werkzeugsysteme für die NC-Bearbeitung sowie Werkzeuglösungen für bestimmte Aufgaben wie die Bearbeitung von Leichtbauplatten.
Zunehmend erhalten in diesem Segment Engineering-Dienstleistungen und Leasing- bzw. Betreibermodelle für Werkzeugsysteme Bedeutung.
Pro Original
Während der LIGNA+ ist erneut deutlich geworden, wie wichtig der Kampf gegen Produktpiraterie ist. Mit dem Aufruf 'Pro Original' zeigt der VDMA dem Fachpublikum die Vorteile von Originalmaschinen, ‑komponenten und ‑ersatzteilen eindrücklich auf. 'Nur mit den Originalteilen haben die Kunden Anteil an den innovativen Ideen der Hersteller. Sie sichern ihren eigenen Wettbewerbsvorsprung und müssen keinen Materialbruch oder andere gefährliche Ausfälle befürchten. Plagiate mögen in der Anschaffung billiger sein. Über kurz oder lang zahlt der Käufer deutlich drauf' erläuterte Dirr die Vorteile von Originalprodukten.
Auch die Deutsche Messe AG setzt sich für die Durchsetzung gewerblicher Rechtschutze auf Fachmessen ein. Besondere Brisanz erhielt das Thema auf der LIGNA+, wo auch in diesem Jahr unrechtmäßige Nachbauten bewährter Maschinen und Werkzeuge ausgestellt wurden. In zwei besonders schwer wiegenden Fällen mussten die betreffenden Aussteller die beanstandeten Exponate von den Messeständen entfernen.
Haben Sie noch Fragen? Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer
Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA e.V.,
Telefon +49 69 6603-1340, E-Mail bernhard.dirr@vdma.org, beantwortet sie gerne.