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Schnellwuchsplantagen / LIGNA+ HANNOVER 2007, 14. Mai bis 18. Mai

Statement von Joachim Hüttmann, Geschäftsführer der Firma Hüttmann GmbH in Soltau

(PresseBox) (Hannover, )
Europa benötigt zusehends mehr neue Energiequellen, die langfristig Kohle, Öl und Kernkraft ersetzen können, ohne zusätzlich Kohlendioxyd (CO2) zu emittieren. Die Weide ist ein nachwachsender, CO2-neutraler Festbrenn­stoff, der diese Anforderungen erfüllt.

Züchterische Fortschritte, langjährige Anbauerfahrung und eine optimierte Anbautechnik haben die Wettbewerbsfähigkeit der Biomasseerzeugung deutlich verbessert. Die Anbaufläche von Weiden-Energieholzfeldern ist in Schweden auf mittlerweile über 18 000 ha angestiegen. Wie auch in anderen europäischen Ländern, werden aufgrund stark gestiegener Energie­kosten auch in Deutschland vermehrt Schnellwuchsplantagen zur Biomasseproduktion etabliert. In den vergangenen zwei Jahren hat auch unser Unternehmen die Erfahrungen aus Schweden auf norddeutsche Verhältnisse mit gutem Erfolg übertragen. Bis auf wenige Versuchsflächen ist der Anbau dieser Pflanzen in Deutschland neu, wir haben hier sowohl im Anbau als auch in der Dienstleistung (Pflanzung, Ernte, Verwertung) eine entsprechende Vorreiterrolle übernommen.

Definition:

Unter Kurzumtriebs- oder Schnellwuchsplantagen versteht man den Anbau von Feldgehölzen auf landwirtschaftlichen Flächen zu energetischen Zwecken in hohen Bestandesdichten (ca. 12 000 Pflanzen je Hektar) und kurzen Ernteintervallen (zwei- bis fünfjährige Umtriebe), die durchaus über 20 Jahre lang mit einmaliger Pflanzung ca. sechs bis sieben mal alle drei Jahre geerntet werden und danach jeweils aus dem Wurzelstock wieder neu austreiben.

Argumente für die Produktion von Schnellwuchs-Hackschnitzeln sind u.a.:

- Steigender Preis für das Produkt Hackschnitzel (gekoppelt am Energiepreis)
- Dadurch besserer Deckungsbeitrag als z.B. bei Getreideanbau oder Brache
- Deutliche Extensivierung der Fläche, weniger Arbeitsbelastung des Landwirtes
- Unabhängigkeit in der Energieversorung;
- Energiegewinnung aus der Region - für die Region
- Hoher ökologischer Wert; ungestörte Artenvielfalt und großes Rückzugsgebiet der heimischen Tierwelt
- Keine Notwendigkeit für intensive Düngung und chemischen Pflanzenschutz, starkes Reinigungsvermögen durch das Wurzelwerk für die Böden und auch zur Klärung von z.B. industriellen Abwässern oder belasteten Standorten
- Nachhaltige Rohstoffsicherung, dadurch Planungssicherheit für Brennstoffaufkäufer wie z.B. Energieversorger
- Waldholzreserven werden weniger und massiv teurer, hierfür wird auf diesem Wege ein neuer Stoffstrom geschaffen
- Hackschnitzel sind ein langjährig standardisierter und genormter Brennstoff, es sind keine heizungs- oder ofentechnischen Probleme zu erwarten
- Die bepflanzten Felder bleiben aus agrarrechtlicher Sicht Ackerland, es erfolgt keine Umwidmung zu Wald, sofern innerhalb von 20 Jahren geerntet wird

Anbau, Produktionstechnik:

Der Standort sollte mindestens über 30 Bodenpunkte verfügen und gut mit Nährstoffen versorgt sein. Auf jeden Fall muss eine gute Wasserversorgung der Pflanzen möglich sein.

Nach der Bodenbearbeitung wird im April/Mai die Pflanzarbeit vorgenommen. Speziell gezüchtetes Pflanzmaterial aus Schweden kommt in verschiedenen Sorten zum Einsatz. Nach der Pflanzung besteht das größte Problem in der Unkrautbekämpfung im Anwuchsjahr. Dieses sollte konsequent chemisch oder mechanisch verfolgt werden, um den kleinen Pflanzen gute Wuchsbedingungen zu geben, und wenig Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe entstehen zu lassen. Ist die Anlage einmal gelungen, stehen kaum weitere Arbeiten an, da man sich in dem hohen Aufwuchs maschinell auch nicht mehr bewegen kann.

Der Aufwuchs wird je nach Sorte und Standort im ersten Jahr schon bis über vier Meter groß. Nach weiteren zwei Jahren steht im Winter nach Laubfall die erste Ernte an, hierfür werden speziell von uns gebaute Mähvorsätze eingesetzt. Diese haben wir bereits im In- und Ausland getestet, sie werden an Standard-Feldhäcksler angebaut. Diese sägen die stehenden Bäume bodennah ab und in einem Arbeitsgang werden die Stämme zerhäckselt und die erzeugten Hackschnitzel auf nebenherfahrende Anhänger übergeblasen. Gleich anschließend werden die Hackschnitzel in ein Zwischenlager gefahren und von dort aus verwertet. Im April/Mai des Erntejahres treiben an den abgesägten Baumstümpfen seitlich eine Vielzahl neuer Triebe aus, die Längenzuwächse können in der Hauptvegetationszeit durchaus bis zu drei Zentimeter je Tag betragen. Nach weiteren drei Jahren wird wieder geerntet, ab der zweiten Ernte stabilisiert sich die Erntemenge auf ein gleichbleibendes Niveau von 100 Prozent, die erste Ernte liegt bei ca. 70-80 Prozent, da die Pflanzen anfangs noch nicht die vollen Wuchsleistungen bringen.

Kosten und Erlöse:

Die Kosten für die Anlage einer Fläche von einem Hektar betragen ca. 1 500 bis 2 000 Euro, inklusive Pflanzgut und Pflanzung, sowie der Pflege im Anwuchsjahr.

Die Ernteerwartung beträgt ca. 200 Kubikmeter (cbm) Hackschnitzel je Hektar, das heißt ein jährlicher Zuwachs von 60 bis 80 cbm ist realistisch. Unter guten Bedingungen ist auch mehr zu erwarten, der Aufwuchs eines Jahres je Hektar kann im Bennwert durchaus das Äquivalent zu 5 000 Litern Heizöl sein.

Nach weiterer Pflanzung von sieben Hektar Feldgehölz werden wir in unserem Betrieb ab 2007 dann auf 30 Hektar Ackerland Energiehack-schnitzel produzieren und somit weit über 100 000 Liter Heizöl substituieren.

Ausblick:

Als Dienstleister sind wir bereits im norddeutschen Raum mehrfach angefragt, ab 2007 weitere Anpflanzungen und dann zum Erntetermin die Erntearbeit bei interessierten Anbauern durchzuführen. Die Zahl der installierten Hackschnitzelheizungen steigt täglich, die Nachfrage nach Energiehackschnitzeln sowie der Marktpreis hierfür erhöht sich deutlich.

Energieversorger müssen z.T. "grüne Energie" vorhalten und liefern, da Wärme- und Stromkunden sonst auch zu ökologischeren Anbietern wechseln. Auch werden sich Energieproduzenten einen Teil des benötigten Rohstoffes regional sichern, hier wird das Feldgehölz eine wichtige Rolle spielen, da der Zuwachs der Biomassemengen planbar ist. Auch Flüssigkraftstoffe und Ethanol werden zukünftig auf Grundlage von Holz gewonnen, Beimischungszwänge steigern zusätzlich die Absatzmengen. All dieses wird dem Anbau von Feldgehölz auf landwirtschaftlichen Flächen Vortrieb geben und zu deutlichen positiven Veränderungen im Landschaftsbild führen.
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