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Öffentliche Sicherheit und Ordnung auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE

(PresseBox) (Hannover, )
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- PUBLIC-INFRASTRUCTURE-Forum in Halle 8
- Private Sicherheitsdienste im Trend
- Wie Kommunen von der Zusammenarbeit zwischen privaten Wachdiensten und Polizei profitieren

Zunächst erschien es wie ein Tabubruch: Privater Wachdienst an Schulen. Der Bezirksbürgermeister aus Berlin Neukölln, Heinz Buschkowsky, hatte sich im Dezember 2007 zu diesem bundesweit einmaligen Schritt entschlossen. Seit Beginn des Schuljahres 2008/2009 gibt nun den privaten Wachschutz an 16 Schulen, um die Probleme um Gewalt und Drogen an den Schulen einzudämmen. Private Sicherheitsdienste bewachen die Eingänge, sodass nur Schüler, die dort angemeldet sind, die Schule betreten können. Eine Entscheidung des Bezirksbürgermeisters mit konkreten Ergebnissen: Seit Beginn dieser bundesweit einmaligen Maßnahme ist die Kriminalität an den Schulen drastisch zurückgegangen.

Um solche und ähnliche Fragen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung wird es im kommenden Frühjahr auch auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE in Hannover gehen. Dort treffen sich Verantwortungsträger und Entscheider aus Kommunen und Landesbehörden, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE geht es um Lösungen rund um Planung, Finanzierung, Bau, Instandhaltung und den Betrieb öffentlicher Infrastrukturen. Erstmals wird die Kongressmesse 2009 unter dem Dach des Public Sector Parc auf der CeBIT ausgerichtet. Vom 3. bis 8. März 2009 treffen dort auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft auf Anbieter, die ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen.

Stefan Köster, Project Manager Deutsche Messe: "Schutz und Sicherheit in öffentlichen und privaten Bereichen zu gewährleisten, ist eine große Herausforderung. Moderne Sicherheitslösungen haben sich heute durch ein vielfältiges Angebot hoch entwickelter Technologien sowie durch eine breit gefächerte Ausbildung von Sicherheitspersonal für unterschiedlichste Aufgaben immens weiterentwickelt. Die PUBLIC INFRASTRUCTURE ist hier nicht nur eine Plattform, die neue Entwicklungen in Sachen Sicherheit präsentiert, sondern gleichzeitig auch Schnittstelle für Entscheider aus Kommunen und Wirtschaft, um neue Netzwerke zu knüpfen oder Erfahrungen auszutauschen."

PUBLIC INFRASTRUCTURE bildet Themengebiete der öffentlichen Sicherheit publikumswirksam auf der CeBIT ab
Wie vielfältig das Thema öffentliche Sicherheit ist, zeigen die Vorträge und Diskussionen am 5. März 2009 auf dem PUBLIC INFRASTRUCTURE Sicherheitsforum in Halle 8. Durch die Einbindung der PUBLIC INFRASTRUCTURE in die CeBIT ergeben sich für Aussteller, aber auch Vertreter von Ländern und Gemeinden, Politikern und Managern aus der Privatwirtschaft, erstmals ganz neue Möglichkeiten, um Kontakte zu einem noch breiter gefächerten Fachpublikum zu knüpfen.

Sicherheit im Fokus: Bedürfnis nach Schutz durch Bewachung steigt
Bedrohungen durch Kriminalität und Terrorismus lassen die Sicherheit von Mensch und Gebäude immer mehr in den Fokus des allgemeinen Interesses rücken. Dies gilt sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Bereich. Aber häufig kann die Polizei nicht überall dort sein, wo sie gebraucht wird, da viele Länder nur über unzureichende Finanzmittel verfügen und nicht genügend Personal vorhanden ist. Zwar ist laut Kriminalstatistik des Bundesinnenministeriums die Anzahl der erfassten Straftaten 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent zurückgegangen, doch viele Vorfälle werden laut Gewerkschaft der Polizei (GdP) wegen personeller Kürzungen gar nicht mehr erfasst. "Bundesweit sind heute mehr als 10 000 Polizistinnen und Polizisten weniger auf der Straße als noch Ende der Neunzigerjahre", erläutert Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der GdP.

Welche Möglichkeiten es gibt, um öffentliche und private Gebäude oder Personen zu schützen, wird eines der zentralen Themen auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE sein. Weiter wird es um Sicherheit bei Stadtplanung und Entwicklung gehen, um kommunale Sicherheit, Chancen und Grenzen der Videoüberwachung, Sicherheit im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) sowie um kritische Infrastruktur.

Private Wachdienste im Trend: 75 Prozent der Aufträge kommen aus der Wirtschaft, 24 Prozent aus den Kommunen
Die Nachfrage nach privaten Wachdiensten steigt, ebenso wie das Bedürfnis nach Sicherheit. Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS), bestätigt: "Würde man die Entwicklung der vergangenen Jahre in einer Kurve zeichnen, so ginge diese stetig nach oben - wobei etwa 75 Prozent der Aufträge aus der Wirtschaft kommen, gefolgt von den Kommunen mit 24 Prozent und Privathaushalten mit einem Prozent."

Auch der Umsatz im Wach- und Sicherheitsgewerbe wächst. Laut BDWS stieg er im Jahr 2007 auf 4,35 Milliarden Euro (2006: 4,3 Milliarden Euro). In der Branche sind inzwischen 177 000 Mitarbeiter (2006: 171 000) in 3 500 Unternehmen (2006: 3 300) tätig.

Die Angebote der verschiedenen Sicherheitsfirmen sind vielfältig. Der Auftraggeber hat die Qual der Wahl. Daher wird es auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE auch um wichtige Kriterien für die Vergabe und Qualität von Sicherheitsdienstleistungen gehen.

Sicherheit im Stadion: Innen wachen private Sicherheitskräfte, außen die Polizei
Zwar dürfen private Sicherheitsdienste die Arbeit der Polizei grundsätzlich nur ergänzen - bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen und Konzerten jedoch greifen die Arbeitsbereiche ineinander wie Zahnräder. So übernehmen private Sicherheitsdienste die Überwachung innerhalb der Stadien und Hallen, die Polizei sorgt gleichzeitig außerhalb für einen reibungslosen Ablauf.

Private Sicherheitsunternehmen als Partner der Polizei
"Polizei und private Sicherheitsdienste arbeiten, wo es möglich ist, immer enger zusammen", darauf weist auch der Präsident des BDWS, Wolfgang Waschulewski, hin. In Hannover und Sachsen prangen auf den Autos der privaten Wachdienste Aufkleber mit dem Schriftzug 'Partner der Polizei', um die Zusammenarbeit auch gegenüber der Öffentlichkeit zu dokumentieren. Grundlage hierfür ist ein Kooperationsvertrag mit dem BDWS. Weitere Kooperationsverträge wurden mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Berlin und Hamburg sowie den Städten Wiesbaden, Frankfurt am Main, Essen und Düsseldorf, außerdem mit dem Polizeipräsidium Mittelhessen geschlossen.

Kommunen profitieren von Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsdiensten und Polizei-Leitstelle
"In den vergangenen 15 Jahren wurde die Zusammenarbeit vor allem im kommunalen Bereich ausgeweitet", erläutet Andreas Nowak, Leiter der Rechtsabteilung und Kriminalpolitik der GdP. "Die privaten Sicherheitsdienste sind mit der Leitstelle der Polizei direkt verbunden und melden Vorkommnisse im strafrechtlichen und Gefahrenabwehrbereich direkt an die Polizei weiter. Das läuft weitestgehend reibungslos."

Schutz für Wasser- und Energieversorgung, Mobilität und Kommunikationstechnologie erfordert Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft
Eine wesentliche Aufgabe von Bund, Ländern, aber auch den Kommunen, ist unter anderem der Schutz und die Bewachung kritischer Infrastrukturen. Dazu gehören Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das Gemeinwesen, wie Kraftwerke, öffentliche Verkehrsmittel, Internet und Telefon. Denn die Bevölkerung ist auf die Versorgung mit Energie und Wasser ebenso angewiesen, wie auf Kommunikationstechnologien und uneingeschränkte Mobilität.

In Deutschland befinden sich die kritischen Infrastrukturen größtenteils in privatwirtschaftlicher Verantwortung - laut Umsetzungsplan zum Schutz kritischer Infrastrukturen (UP KRITIS), der auf der Basis des Nationalen Plans zum Schutz der Informationsinfrastrukturen (NPSI) vom Bundesinnenministerium verabschiedet wurde. Schutzmaßnahmen bedürfen daher einer engen Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft.

So gehen zum Schutz im öffentlichen Personennahverkehr Polizei und Bahnsicherheitsgesellschaft gemeinsam Streife, Haltestellen von Bussen und Bahnen werden teilweise durch Videoüberwachung kontrolliert. Damit konnten beispielsweise Anfang des Jahres in München Kriminelle, die in der U-Bahn Fahrgäste überfallen hatten, überführt werden.

Moderne Überwachungskonzepte - mit regionalen, aber auch internationalen Lösungsvorschlägen - sind ebenfalls Thema auf der PUBLIC INFRASTRUCTRUCTURE.

Videoüberwachung in London: Bürger laufen täglich 300-mal vor die Kamera
Um die Kriminalität zu senken, bewacht die britische Hauptstadt das Alltagsleben in London mit Videokameras. Jeder Londoner wird dabei pro

Tag schätzungsweise 300-mal von einer Überwachungskamera aufgenommen. Der Stadtbezirk Shoreditch ging 2006 noch weiter: Dort wurden rund 400 Videokameras installiert - deren Bilder direkt ins Wohnzimmer von 20 000 TV-Nutzern übertragen wurden. Sie konnten vom Sofa aus im TV verfolgen, was auf Shoreditchs Straßen passiert.

Fachhochschule Köln führt Forschungsprojekt mit Videokameras im Wohngebiet durch
Einen ähnlichen Versuch führt derzeit die Fachhochschule Köln mit einem Forschungsprojekt in einer großen deutschen Wohnhaussiedlung durch. "Die Bewohner in den zwei von uns untersuchten Stadtteilen fühlen sich von der Videoüberwachung nur wenig gestört. Allerdings zeigen unsere bisherigen Ergebnisse auch, dass die Bevölkerung dieser Art von Überwachung gerade in dem eher unsicheren Quartier auch keine große Verbesserung der Sicherheit zutrauen", sagt Katja Veil von der Fachhochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit (IMOS). "Videoüberwachung muss in Stadtteilen deswegen in ein integriertes Sicherheitskonzept eingearbeitet werden, das im Idealfall die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt. Ein eher Service orientiertes Concierge-Konzept fand mehr Vertrauen als das eher repressive Kontrollkonzept durch eine Sicherheitsfirma", sagt Veil weiter.

Ob sich die Idee von Video überwachten Wohngebieten auch in Deutschland durchsetzen wird, ist auch ein Thema auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE. Auf der Kongressmesse werden Experten unter anderem auch über innovative Überwachungsformen für Mensch und Gebäude diskutieren.

Sicherheit in den Kommunen: Mithilfe der Bürger gefragt - Sicherheitswachten seit 1997 in Bayern
Ein weiteres Sicherheitskonzept, bei der die Mithilfe der Bürger gefragt ist, kommt aus dem Freistaat Bayern, das als erstes Bundesland am 31. Dezember 1996 so genannte Sicherheitswachten ins Leben rief. Zuvor war ein dreijähriges Pilotprojekt in Nürnberg, Ingolstadt und Deggendorf durchgeführt worden. Bürger, die vom Innenministerium eingestellt werden und ehrenamtlich tätig sind, gehen dort gemeinsam Streife. Ausgestattet mit einem Dienstausweis, einheitlichen Jacken und einer signalgrünen Ärmelschlaufe, sind sie der Polizei direkt unterstellt. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann: "Sicherheit ist ein soziales Grundrecht, ohne das unsere Bürger nicht in Frieden und Freiheit leben können."

Andreas Nowak, Leiter der Rechtsabteilung und Kriminalpolitik der Gewerkschaft der Polizei (GdP), unterstützt das Konzept: "Diese Sicherheitswachten können hilfreich sein. Wir von der Polizei sehen sie als eine Art menschlicher Feuermelder. Sie halten ihre Augen offen und weisen uns auf ungewöhnliche Vorkommnisse hin."

Ob und wieweit Bürger mithelfen können, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen, steht auch auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE zur Diskussion.
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