Mobile Commerce auf dem Vormarsch: Apps als Wachstumstreiber
Zehn Millionen Deutsche nutzen bereits Apps auf ihrem Mobiltelefon, wie eine Repräsentativumfrage von Forsa im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM ergab. Im Durchschnitt sind 19 der vielseitigen Miniprogramme installiert; bei Männern 25 und bei Frauen 17. "Apps erleichtern und bereichern den Alltag", betont BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster. Bis 2013 werden die App-Umsätze allein in Deutschland bei einer jährlichen Wachstumsrate von 84 Prozent auf rund 700 Millionen Euro steigen, prognostiziert die Managementberatung Mücke, Sturm & Company (MS&C).
Entsprechend stark wächst das Datenaufkommen in den deutschen Mobilfunknetzen - von 3,5 Millionen Gigabyte im Jahr 2007 auf 33,5 Millionen Gigabyte 2009 (Quelle: Bundesnetzagentur). Waren beispielsweise im letzten Jahr bei der TV-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) noch rund 170 000 Content-Abrufe über Handys oder Smartphones zu verzeichnen, stieg die Zahl bei der siebten Staffel 2010 um ungefähr das 20-Fache. Auch Social-Media-Portale wie Facebook oder Xing werden zunehmend über mobile Endgeräte frequentiert: Knapp jeder fünfte "Smart-Native" präferiert dafür inzwischen schon sein Handy.
Per WLAN mobil ins Breitbandnetz: Deutschland nur Hinterbänkler
Die Verfügbarkeit breitbandiger Internetverbindungen per Wireless Lan (WLAN) nimmt ebenfalls zu. Inzwischen gibt es laut BITKOM bundesweit mehr als 15 000 so genannte WLAN-Hotspots. So werden öffentliche Orte bezeichnet, die einen drahtlosen Internetzugang per Handy, Tablet-PC oder Notebook ermöglichen, wie beispielsweise Flughäfen, Hotels oder Cafés. "Die Entwicklung ist weiter positiv. International gesehen liegt Deutschland aber deutlich hinter anderen Ländern zurück", berichtet BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Derzeit gibt es hier zu Lande 18 WLAN-Hotspots pro 100 000 Einwohner. Damit steht Deutschland in der internationalen Rangliste nur auf Platz 15 - hinter Ländern wie Portugal oder Belgien. An der Spitze rangiert Schweden mit 85 WLAN-Hotspots pro 100 000 Einwohner, gefolgt von der Schweiz mit 74.
CeBIT 2011 zeigt erste Geräte der nächsten Mobilfunkgeneration LTE
Die Kunden von morgen erwarten auf ihren mobilen Geräten das gleiche Leistungsspektrum wie auf einem PC oder Notebook. Deshalb werden die Mobilfunknetze zügig ausgebaut - aktuell mit dem UMTS-Update HSPA+ (High Speed Packet Access Plus), das eine Bandbreite zwischen 21 und 42 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) ermöglicht. Doch die vierte Mobilfunkgeneration LTE (Long Term Evolution) steht bereits in den Startlöchern. Dabei geht es zunächst vor allem um eine schnellere Datenübertragung in ländlichen Gebieten. Während in Städten ein Festnetz-DSL- oder Kabelanschluss Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr erlaubt, sind viele weniger dicht besiedelte Regionen in Deutschland bisher vom schnellen Internet abgeschnitten. Mit LTE sollen in Zukunft Download-Raten von bis zu 100 Mbit/s realisiert werden.
Was die ersten Geräte für die LTE-Zukunft an Funktionen und Finessen bieten, zeigt die CeBIT vom 1. bis zum 5. März 2011. Im ersten Schritt sollen vor allem LTE-Surfsticks und -Router auf den Markt kommen, aber schon für 2012 werden die ersten 4G-Smartphones erwartet.