1. Alleingänge können tödlich sein: Häufig denkt die Unternehmenszentrale, dass sie weiß, was die Mitarbeiter weltweit brauchen. Ohne die Länder mit einzubeziehen, planen sie die Internationale PE über deren Köpfe hinweg. Die Länder werden vor vollendete Tatsachen gestellt, fühlen sich übergangen und torpedieren häufig die zentrale Lösung entsprechend dem notinventedhere-Syndrom.
2. Zuviel Basisdemokratie schadet: Speziell in kleinen Länderfirmen ist die HR-/PE-Funktion nicht vorhanden bzw. beim Geschäftsführer angesiedelt. Diese können häufig die Anfragen der Zentrale fachlich nicht bewältigen und fühlen sich überfordert. Das richtige Gleichgewicht zwischen Einbezug und zentraler Entscheidung muss gewahrt sein.
3. Größe spielt eine Rolle: Die großen Ländergesellschaften entscheiden über den Unternehmenserfolg: Dort gibt es eine etablierte PE und dort findet sich der größte Widerstand. Und vergessen Sie nie: in diesen Ländern arbeiten kompetente Mitarbeiter, von denen Sie viel lernen können.
4. Was Du nicht willst, dass man dir tu'...: Versuchen Sie nicht außerhalb Deutschlands zu fordern, wozu die deutsche Mutter nicht in der Lage ist. Ihre Glaubwürdigkeit wird leiden.
5. Machen Sie nicht alles selbst: Fragen Sie die Länder aktiv nach deren Bedarf und lassen Sie Trainings in den Ländern für das Gesamtunternehmen entwickeln - natürlich unter Ihrer Führung. Sie zeigen sich so als echter "Gesamtunternehmensmensch" und die Mitarbeiter in den Ländern fühlen sich ernst genommen.
6. Geschenke werden gerne akzeptiert: Wählen Sie 5-6 Trainings aus, für die weltweit Bedarf besteht und bieten diese als "Geschenke" den Ländern an. Werden diese gut angenommen, haben Sie den Nutzen Ihres Ansatzes bewiesen. Und wenn die Trainings etabliert sind, können Sie immer noch die Länder an den Kosten beteiligen.
7. Auch Rom wurde nicht in einem Tag geschaffen: Seien Sie bescheiden. Es wird immer PE-Maßnahmen geben, die nicht zentral gemanagt werden können. Allerdings muss die Linie zwischen zentral und lokal klar gezogen und eindeutig kommuniziert werden.
8. Begeben Sie sich nicht in ein politisches Minenfeld: Traditionell ist die Beziehung zwischen Zentrale und Ländergesellschaften etwas angespannt. Daher sollten Sie betonen, dass Sie das Business der Ländergesellschaft unterstützen wollen.
9. Die Ansprüche an Sie sind hoch: Gerade die Länder, welche über eine eigene PE verfügen, werden kritisch überprüfen, ob sie durch die zentrale Lösung nicht an Qualität einbüßen. Daher müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Dienste höchsten Qualitätsmaßstäben genügen.
10. One size doesn't fit all: Seien Sie offen für Anregungen aus den Ländern. Keiner will eine Standardlösung, aber häufig genügt es, leicht umzusetzende Ideen aufzunehmen, um die Qualität zu erhöhen und die Akzeptanz der Länder zu sichern.
11. Es gibt keine Moderationswände auf Hawaii: Internationalisierte PE bedeutet die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lernstilen, Kulturen und Sprachen. Was in Deutschland funktioniert, kann in anderen Ländern scheitern. Wenn Sie sich im Vorfeld damit umfassend auseinandersetzen, sparen Sie bei der Umsetzung viel Zeit - und verbessern die Erfolgschancen beträchtlich.
12. Fragen Sie nach Hilfe: Die internationalisierte PE mit unterschiedlichen Lernstilen, Kulturen und Sprachen ist anspruchsvoll. Gerade zu Beginn kann es sinnvoll sein, einen externen Dienstleister einzubeziehen, der in den Schlüsselländern mit entsprechend bekannten Niederlassungen tätig ist und so eine nahtlose Betreuung sowohl der Zentrale als auch der Länder sicherstellen kann. Und wenn Sie sich das Knowhow selbst angeeignet haben, können Sie immer noch entscheiden, alleine weiterzuarbeiten.