Trotz diesem Aufschwung und trotz aller Moderne, welche in die Emirate Einzug gehalten haben, scheint jedoch etwas zu fehlen, das man nicht mit Geld kaufen kann. Etwas, das man in den Großstädten wie Rom, Wien oder Madrid förmlich spüren kann.
Abu Dhabi und Dubai fehlt es an gewachsener Kultur. Es fehlen antike Gemäuer, historische Gebäude, geschichtsträchtige Plätze, einschlägige Gemälde und Denkmäler, die den Menschen ihre Vergangenheit erzählen. Es fehlt die Geschichte, die man in altertümlichen, gewachsenen Großstädten förmlich atmen kann und die ihnen einen wohligen und unverwechselbaren Reiz verleihen. Die arabischen Städte sind reich an Geld und arm an Kultur.
Die vermögenden Scheiche sind gegenwärtig nach allen „Regeln der Kunst“ darum bemüht, dieses Manko wett zu machen. Für Millionen von Euros leihen sie sich einen Namen, der wie kein anderer für Kultur steht. Die Rede ist vom „Louvre“. Für viel Geld soll eine Zweigstelle in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate errichtet werden.
Allerdings ist nicht nur der Name geliehen, auch die Kunstgegenstände und Gemälde sind nur geborgte Güter des wirklichen Louvres, der wissentlich in Frankreich steht. Es stellt sich die Frage, ob der arabische Louvre nicht Gefahr läuft, nur ein grotesker Abklatsch seines unvergleichlichen Originals zu werden.
Damit der arabische Louvre nicht allein auf kultureller Ebene steht, wird in seine Nachbarschaft zudem ein Guggenheim-Museum gebaut. Mit diverse Konzertsäle, Opern und Ausstellungsräume soll die Kultur außerdem förmlich nach Abu Dhabi gepresst werde. Auf das Ergebnis darf man wohl gespannt sein.
Weitere Informationen sind unter www.halloabudhabi.de zu finden.