Im BDC werden Kandidaten für molekulare Biomarker in Blut mit Hilfe neuester Technologien identifiziert und ihre Rolle bei verschiedensten Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch hinsichtlich veterinärmedizinischer Fragestellungen untersucht.
Eröffnet wurde der zweite BDC-Workshop von Peer Stähler, CSO bei febit, die die Technologie zur Analyse der neuen Biomarker im BDC bereitstellt. Stähler stellte die rasante Entwicklung der Forschung des BDC in einer einleitenden Zusammenfassung vor: "Mehr als 200 Biomarker-Kandidaten für 14 verschiedene Krankheiten konnten im ersten Jahr des BDC durch entsprechende Pilotstudien identifiziert werden. Einige davon sind bereits veröffentlicht worden, andere sind zur Veröffentlichung bei namhaften Zeitschriften eingereicht."
Prof. Dr. med. Hugo A. Katus, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Heidelberg, stellte in seiner Key Note Lecture eindrucksvoll die 20jährige Geschichte der Entwicklung von Troponin als diagnostischen Marker für den Myokardinfarkt vor. "Der Weg zur Etablierung eines neuartigen Markers für die Routinediagnostik ist langwierig. Aber mit Beharrlichkeit und fundierter wissenschaftlicher Forschung kann die Medizin schließlich von einer deutlich verbesserten Diagnostik und der Patient von einer zielgerichteten Therapie profitieren."
Dr. Armin Pscherer vom Management des Biotech-Cluster Rhein-Neckar sagte: "Das BioRN Cluster Management freut sich sehr über die Entwicklung von febit und des BDC. febit als Biomarker-Pionier für die Region kann geradezu als beispielhaft bezeichnet werden. Der BDC ist ein essentieller Baustein für den Spitzencluster BioRN mit dem Schwerpunkt personalisierte Medizin."
Anschließend wurden neueste Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert, die im Rahmen der vom BMBFgeförderten Projekte des BDC erzielt werden konnten. Der erste Teil beschäftigte sich mit DNAbasierten Markern, die mit Hilfe Sequenziertechnologie der neuesten Generation und der speziell von febit entwickelten HybSelect-Technologie für die Anreicherung gesuchter DNA-Abschnitte analysiert wurden. Im zweiten Teil wurden Marker auf RNA-Basis vorgestellt. Im Mittelpunkt standen dabei sogenannte microRNAs (miRNA), deren regulatorische Funktion bei verschiedenen Krankheiten gestört ist und die sich in der jüngsten Vergangenheit als sehr spezifische Marker erwiesen haben. Die miRNAs wurden mit Hilfe von febits miRNA-Profiling-Technologie in Form von aussagekräftigen Signaturen eindeutig mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Biomarker Discovery Center Heidelberg
Das Biomarker Discovery Center Heidelberg ist Teil des Biotech Spitzenclusters Rhein-Neckar (BioRN), einem der führenden Life-Science-Cluster in Europa. Der BioRN konnte sich als einer der Top 5 High-Tech Cluster in Deutschland 2009 eine Förderung des BMBF von 40 Millionen Euro sichern.
Aufgabe des BioRN Clusters ist die Entwicklung neuer Medikamente, diagnostischer Methoden und Technologien sowie innovative Services im Bereich zellbasierter und molekularer Medizin.
In einem der gewählten Projekte arbeitet das BDC Heidelberg an neuen Lösungen zur Identifikation und Validierung von Biomarkern. Dazu nutzt der BDC innovative Technologien aus dem Bereich der Hochdurchsatz-Sequenzierung sowie Mikroarrays. In einem weiteren Projekt beschäftigt sich das BDC mit der Entwicklung und Validierung neuartiger miRNAbasierter sog. Signature-Arrays für Tumore.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bdc-heidelberg.de