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Logistikkonjunktur leicht abgekühlt - Klimarückgang auf Werte des Frühjahrs

Logistik-Indikator im dritten Quartal 2015

(PresseBox) (Bremen, )
Das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich im dritten Quartal leicht abgekühlt. Dies geht aus der jüngsten Erhebung (Augustbefragung) zum Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) ermittelt. Der Rückgang um knapp 8 Punkte auf jetzt 125,7 Zähler geht maßgeblich auf die Anbieterseite (Logistikdienstleister) zurück (minus 11,3 Punkte), während der Teilindikator für die Anwenderseite (Industrie und Handel) nur geringfügig 4 Punkte abgab. Die Logistikdienstleister bewerten dabei sowohl ihre derzeitige Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden 12 Monate weniger optimistisch als im Vorquartal. Während die Lageeinschätzung vor allem von weniger dynamischen grenzüberschreitenden Auftragseingängen getrübt wird, haben bis auf die nahezu unveränderte Investitionsneigung alle Erwartungskomponenten ähnlich nachgegeben. Bei den Anwendern in Industrie und Handel fällt die Klimaveränderung in beiden Komponenten ähnlich milde aus. Die nochmals angezogene Kapazitätsauslastung spricht sogar für eine recht lebhafte Logistikaktivität. Der stärkste Dämpfer für die Erwartungen geht – auf hohem Niveau – von den zukünftig erwarteten grenzüberschreitenden Logistikbedarfen aus.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Sommerzuwächse beim deutschen Logistikklima nun wieder eingesammelt sind, deutet der weiterhin deutliche Abstand zur neutralen 100er-Marke auf künftig expansive, wenn auch etwas weniger dynamische, Expansion in der deutschen Logistikwirtschaft hin.

In der leichten Abkühlung dürften vor allem Zweifel über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern, insbesondere in China, eine Rolle gespielt haben, die in der Vergangenheit die Dynamik des Welthandels entscheidend mit beeinflusst haben. Die Schlagzeilen über einen möglichen Einbruch der chinesischen Produktion und Zweifel an der dortigen Wachstumsdynamik, verbunden mit ungewissen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur, dürften für Deutschlands Logistikwirtschaft von besonderer Bedeutung sein. Sonstige geopolitische Krisenherde, beispielsweise anhaltende Spannungen im Verhältnis zwischen Russland und der EU, rückten zuletzt in den Hintergrund und dürften daher kaum Einfluss auf die aktuelle Eintrübung der Logistikkonjunktur haben.

Gleichwohl zeigen sich die Befragten hinsichtlich der Aussichten für das kommende Quartal deutlich optimistischer als noch vor 3-Monatsfrist. Per Saldo rechnen gut 40 Prozent der Anbieter und gut 30 Prozent der Anwender mit besseren Geschäften im Schlussquartal des laufenden Jahres.

Die fortschreitende Digitalisierung schafft auch in der Logistikwirtschaft neue Herausforderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Hinsichtlich der zusätzlichen Arbeitsplatzanforderungen sind demnach analytisches Verständnis, vernetztes Denken sowie Kommunikationsstärke besonders wichtig. Anbieter und Anwender sind sich in ihrem Urteil weitgehend einig. Lediglich die interkulturelle Kompetenz wird auf Anwenderseite merklich höher eingeschätzt. Hinsichtlich zusätzlicher Angebote für Beschäftigte bilden flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsangebote sowie Delegation von Verantwortung die Spitzengruppe. Während die Bewertung auf einer Skala von 0 (unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) der zusätzlichen Anforderungen der Digitalisierung, gemittelt über beide Marktseiten und alle Antwortkategorien, durchschnittlich bei 3,7 liegt, erreichen die unterstützenden Angeboten der Unternehmen auf derselben Skala nur einen Durchschnittswert von 2,9. Dies lässt vermuten, dass die Befragten die zunehmende Digitalisierung vor allem als große Herausforderung erleben, zu deren Bewältigung in den Unternehmen noch Luft nach oben ist.

Technische Anmerkung: Im laufenden Quartal wurde für die Indikatorberechnung eine Verfahrenskorrektur vorgenommen, durch die die Erwartungswerte der Anwenderseite ab 2013-Q3 leicht von den bislang gemeldeten Niveaus abweichen. Das Konjunkturklimabild ändert sich hierdurch indes nicht.

Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile Geschäfts- und Auftragslage mit normaler Kapazitätsauslastung).

Diese Kommentierung fußt auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung möglich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine Einschätzung der jahreszeitlich üblichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschließen, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese können zukünftig (nach längerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. Darüber hinaus sind zukünftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung möglich. Diese werden vom IfW durchgeführt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.

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