Auch in 2014 konnte die Digitale Wirtschaft ein erhebliches Wachstum verzeichnen. So stieg der Wert der Internetwirtschaft laut des im Dezember von der Bundesregierung veröffentlichten "Monitoring-Report Digitale Wirtschaft 2014" von 79 Milliarden Euro auf 85 Milliarden, ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf 3,1%. Gegenwärtig beschäftigt die Digitale Wirtschaft in Deutschland über eine halbe Million Menschen und liegt mit Blick auf die globale Leistungsfähigkeit im internationalen Ländervergleich auf Platz 5, mit steigender Tendenz.
Ob Industrie 4.0, Smart Services und Devices oder intelligente Netze - der digitale Wandel hat alle Branchen erreicht, und die Digitale Wirtschaft ist der zentrale Innovationstreiber für die klassischen Industrien. So erklärte Matthias Ehrlich in seiner Begrüßungsrede: "Themen wie Industrie 4.0, das Internet der Dinge und vor allem die Disruptivität digitaler Innovationen beginnen heute mit vollem Recht die wirtschafts- und vor allem industriepolitische Debatte zu bestimmen. Als Digitale Wirtschaft und als BVDW haben wir den Anspruch, den damit verbundenen grundlegenden Wandel in führender Position aktiv mit zu gestalten." Mit Blick auf neue Wettbewerbschancen für die deutsche und die europäische Internetwirtschaft aus der rasanten Verbreitung der mobilen Internetnutzung fügte Ehrlich hinzu: "Wir haben die Köpfe und das Know-how dafür. Wir haben die Ideen und die Kreativität. Wir müssen uns nur selbst mehr zutrauen und mehr unternehmerischen Mut und Risikobereitschaft an den Tag legen. Nichts ist entschieden, die Karten werden gerade erst neu gemischt und - das sollte und muss unser Anspruch sein: Wir, die Digitalwirtschaft in Deutschland, wollen ganz vorne mit dabei sein." Im Hinblick auf den Verband kündigte Ehrlich auch für 2015 weiteres Wachstum, die Erschließung neuer Branchensegmente und die Stärkung des BVDW als zentrale Branchenplattform und seiner Position in Berlin und Brüssel als wichtigste Ziele an.
Den diesjährigen Gastvortrag auf dem BVDW-Neujahrsempfang hielt Mathias Müller von Blumencron. Mit Blick auf die Chancen und Herausforderungen der Medien- und insbesondere Verlagsbranche aus der digitalen Transformation hielt er fest: "Wir stecken in einem Dilemma: Die digitale Revolution hat uns die beste Technologie gebracht, derer sich Medien und Journalisten je bedienen konnten. Die führenden Medien machen mittlerweile begeisternden Journalismus im Netz. Nur wissen wir noch immer nicht, wie wir in Zukunft unsere Leistung, die tägliche Aufklärung unserer Leser über den Gang der Welt, auf Dauer und zukunftssicher finanzieren sollen." Ergänzend fügt er hinzu: "Es ist gut, dass wir als Medienmacher zuweilen stärkerer Kritik ausgesetzt sind. Das treibt uns an. Das macht uns rastlos. Das bringt uns dazu, unser Handwerk zu überprüfen, unsere Glaubwürdigkeit zu stärken."