Umso wichtiger ist daher die Einbeziehung aller interessierten Kreise in den Normungsprozess als eine der zentralen Grundlagen der Normungsarbeit. Einzubeziehen sind dabei insbesondere mittelständische Unternehmen. Allerdings haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mitunter Schwierigkeiten bei der Beteiligung an den Normungsprozessen ebenso wie dem Zugang zu Normen. Wie kann dieser Entwicklung wirksam gegen gesteuert werden, damit KMU auch künftig vom Nutzen der Normung profitieren können?
Antworten auf diese Frage gibt die Studie "Unterstützung von KMU im Umgang mit Normen und Normung", die von der MICUS Management Consulting GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) erstellt wurde und nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die Studie beschreibt insgesamt 22 Empfehlungen in sieben Handlungsfeldern, die sich an die verschiedenen an der Normung beteiligten Akteure richten. Denn eines der wesentlichen Ergebnisse der Studie besteht darin, dass Normung Gemeinschaftsaufgabe ist und dem entsprechend die verbesserte Einbindung von KMU nur gemeinsam durch Engagement von Normungsorganisationen, Kammern, Verbänden und der öffentlichen Hand erreicht werden kann.
Die Handlungsempfehlungen reichen vom Aufbau eines dezentralen Erstberatungsangebots einschließlich Beratung und Schulung für konkrete anwendungsbezogene Fragen zu einzelnen Normen, der Förderung von Normwissen im Rahmen bestehender (Mittelstands-) Förderprogramme, der Durchführung einer Awareness-Kampagne bis hin zu Vorschlägen für KMU-freundlichere Normen- und Mitgliedschaftsangebote des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN).
Damit bestätigen die Autoren der Studie den von BMWi verfolgten ganzheitlichen Ansatz für eine verbesserte Einbindung des Mittelstands in die Normung, der sich von der Einbindung in den Prozess der Normerarbeitung, über Maßnahmen im Bereich der Normanwendung bis zum möglichst einfachen und kostengünstigen Zugang zu Normen erstreckt.