Das im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie angesiedelte "Forum Digitale Medien - Aktion für Rundfunk und Neue Medien", in dem Vertreter des Bundes, der Länder, der Landesmedienanstalten, der öffentlich-rechtlichen und privaten Programmanbieter sowie weiterer Marktbeteiligten der Branche vertreten sind, entwickelt zurzeit ein Konzept zur Einführung eines neuen digitalen Radios auf der Grundlage zukunftsfähiger Technologien aus der DAB-Systemfamilie.
Neben der Entwicklung von Inhalten und deren Verbreitung über terrestrische Infrastrukturen ist die Produktion und der Vertrieb von Empfängern für ortsfeste und mobile Anwendungen des Neuen Digitalen Radios eines der wichtigsten Kernelemente des gesamten Projektes.
Digitale Radiosignale in der Luft sind nutzlos, so lange keine Endgeräte am Markt sind, die diese Signale entschlüsseln und wiedergeben können.
Von diesem Leitgedanken geprägt brachten die anwesenden Hersteller ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die grundsätzlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Marktstart in 2009 in dieser Frage bereits heute erfüllt sind.
Am Markt sind erste Empfänger erhältlich, die den neuen Standard des Digitalen Radios neben dem derzeit ausgesendeten DAB-Signal verarbeiten können. Für den weiteren Verlauf des Jahres 2008 kündigten namhafte Hersteller an, die bisherigen DAB-Radios upgradefähig zum neuen Digital Radio anzubieten. Alle Anbieter sind in der Lage, zum Start des neuen digitalen Radios 2009 die für diesen Standard erforderlichen Geräte anzubieten. Diese Radios werden auf jeden Fall auch die beliebten UKW-Programme weiter empfangbar machen.
Des Weiteren erneuerten auch die Vertreter der öffentlich-rechtlichen und privaten Programmveranstalter ihre bereits zu einem früheren Zeitpunkt erklärte grundsätzliche Bereitschaft zur aktiven Unterstützung des Digitalisierungsprogramms für das Neue Digitale Radio.
Im Hinblick auf die Frage des Anreizes für den Konsumenten zum Kauf eines neuen digitalen Radios wurde im Rahmen der Diskussion deutlich, dass dies nicht nur vom Design und von den Funktionalitäten des Endgerätes abhängig ist, sondern insbesondere von den neuen Angeboten, die das digitale Radio mitbringen muss.
Neue Inhalte sind essentiell für das digitale Radio und müssen einen Mehrwert im Vergleich zum traditionellen UKW-Radio für den Konsumenten bringen.
Schwieriger erscheint die Situation für die Automobilindustrie. Eine Vielzahl von Herstellern statten Autos mit Geräten aus, die nicht die Signale des Neuen Digitalen Radios empfangen können. Hier zeichnen sich jedoch bereits technische Lösungsmöglichkeiten ab, so dass Neuwagen kurz nach dem Start des Neuen Digitalen Radios mit den notwendigen Empfängern geordert werden können.
Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass die Industrie für Endgeräte das Projekt des Neuen Digitalen Radios mit einem Einführungsdatum 2009 insgesamt unterstützt und sicherstellen wird, dass insbesondere in der Startphase dem Markt Geräteempfänger angeboten werden können, die sowohl traditionell in den Haushalten als auch mittels Adapter in den PKW zum Einsatz kommen können.