Stattdessen verwenden sie Taktiken der langsamen Verteilung, um der Entdeckung zu entgehen, teilt der Anbieter von On-Demand Security Services BlackSpider Technologies mit. Das Unternehmen hat ein großes Botnet entdeckt, welches mindestens 150.000 verschiedene IP-Adressen kontrolliert, unter denen täglich 50 Millionen identische Spam E-Mails verschickt wurden.
Günter Fuhrmann, Geschäftsführer der deutschen BlackSpider Niederlassung
erklärt: „Es ist höchste Zeit, dass sich die Strafverfolgungsbehörden dem Problem der Botnets ernsthaft annehmen. 98 Prozent des Spams und der Malware werden von Rechnern zweifelhafter Herkunft verschickt.“
Fuhrmann fügt hinzu: „Bricht man die Zahlen herunter, wird deutlich, was die Drahtzieher hinter den Botnets bezwecken: Teilt man die 50 Millionen Spam E-Mails durch die Anzahl der 150.000 kompromittierten Rechner, ergibt sich, dass von jedem dieser Rechner pro Tag 330 E-Mails verschickt werden. Und vorausgesetzt, ein PC-User ist etwa einen Arbeitstag online, werden pro Stunde circa 40 E-Mails verschickt. Das reicht nicht aus, um die Arbeitsleistung des Rechners ernsthaft zu beeinträchtigen, so dass der User keine Ahnung von der Fremdbestimmung seines Rechners hat. Bleibt die Performance unberührt, bleibt auch das Problem unerkannt.“
Bereits im letzten Jahr beobachtete BlackSpider die Taktik der Viren-Autoren, durch das Versenden kleinerer Dosierungen vor den Augen der Antiviren-Hersteller länger verborgen zu bleiben und dabei große Schäden zu verursachen.
Fuhrmann weiter: „Wir sprechen hier nicht über ein lästiges Übel. Wir sehen uns einem einzelnen User oder einer Gruppe gegenüber, die eine große Anzahl von Rechnern kontrolliert und auf dem Rücken unschuldiger PC-Anwender sehr viel Geld verdient.“