Der Markt für digitale Set-Top-Boxen profitiert dabei von fünf technologischen Trends: der Einführung des hochauflösenden Fernsehens, der Konvergenz von Set-Top-Boxen und Festplattenrekordern, der Einführung elektronischer Programmführer, das Verschmelzen von Internet und TV sowie vor allem der Digitalisierung des Signalwegs für den TV-Empfang. In Deutschland kann inzwischen über alle Übertragungswege digital empfangen werden, also sowohl über Antenne, Kabel, Satellit und IPTV.
Seit 2009 ist in Deutschland der Empfang über Antenne nur noch digital möglich (DVB-T). In diesem Jahr wurde der letzte Sender abgeschaltet, mit dem analoge Fernsehsignale terrestrisch verbreitet wurden. Am 30. April 2012 wird auch die analoge Satelliten-Übertragung abgeschaltet. Fast alle Röhrenfernseher und auch viele Flachbildfernseher können keine digitalen Sender empfangen oder nur über bestimmte Empfangswege. Daher benötigen sie häufig eine Set-Top-Box. Der Empfang von hochauflösenden Fernsehbildern (HDTV) ist technisch ausschließlich über digitale Übertragungswege möglich. Die zunehmende Ausstrahlung von TV-Sendungen in HD-Qualität überzeugten viele Kunden, sich eine entsprechende Set-Top-Box zu kaufen. Schließlich ist auch in den meisten älteren Flachbildfernsehern kein HDTV-Empfänger eingebaut. Das HD-ready-Logo auf Fernsehern garantiert nur, dass der Bildschirm hochauflösende Bilder darstellen kann. Ein entsprechender Empfänger muss jedoch nicht eingebaut sein. Set-Top-Boxen schließen diese Lücke.
Derzeit sind Kombi-Geräte aus digitalen Set-Top-Boxen und Festplattenrekorder sehr beliebt. Die Set-Top-Boxen ersetzen immer häufiger den klassischen Videorekorder. "Mit den neuen Set-Top-Boxen können Zuschauer gleichzeitig eine Sendung sehen und parallel sogar mehrere andere Programme aufzeichnen", sagte Scheer.
Mit der Digitalisierung der TV-Übertragung hat auch die Zahl der Fernsehsender stark zugenommen. Beim digitalen Satelliten-Empfang können die Zuschauer derzeit aus über 200 Programmen auswählen. Gedruckte Programmzeitschriften stoßen hier an ihre Grenzen. Elektronische Programmführer (Electronic Program Guides, EPG), die in die Set-Top-Boxen integriert sind, erleichtern den Überblick. Schließlich verschmelzen Fernsehen und Internet zum so genannten Hybrid-TV. Mit entsprechenden Set-Top-Boxen können alle Fernseher internettauglich gemacht werden. Scheer: "Die Integration von Internet und TV ist einer der wichtigsten Trends in der Unterhaltungselektronik."
Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory (www.eito.com) liefert aktuelle Marktdaten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Gemanagt wird EITO von der Bitkom Research GmbH. Das EITO arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen.