Eine große Bedeutung kommt dabei aus Sicht des BITKOM den Schulen zu. "Die multimedialen Anwendungen erfüllen theoretisches Wissen durch Bilder, Töne und Filme mit Leben", sagte Scheer. Ein großer Vorteil von Lernsoftware sei zudem die Möglichkeit, die Inhalte per Internet jederzeit aktualisieren und neuen Lehrplänen anpassen zu können. "Im Schulunterricht ist Lernsoftware aber häufig noch nicht angekommen", kritisierte Scheer. In einer Umfrage der EU-Kommission gaben nur 6 Prozent der deutschen Lehrer an, den Computer regelmäßig im Unterricht einzusetzen. Ein Grund dafür ist die schlechte Ausstattung der Schulen mit Computern und Software. Nach Schätzungen der Schulbuchverlage gaben die deutschen Schulen im vergangenen Jahr weniger als 10 Millionen Euro für Lernprogramme aus.
Nachholbedarf hat Deutschland auch bei der Hardware-Ausstattung: Hierzulande teilen sich rechnerisch elf Schülerinnen und Schüler einen Computer, in Großbritannien und den Niederlanden sind es nur fünf. "Die Schulträger müssen stärker in neue Medien investieren", forderte Scheer. "Lernsoftware verbessert den Unterricht und sie ist eine Investition in die Zukunft der Schülerinnen und Schüler. In der Berufsausbildung, an der Hochschule und in der betrieblichen Weiterbildung müssen sie später souverän mit digitalen Lernangeboten umgehen können." Zumal Lernsoftware und E-Learning zur unternehmensinternen Aus- und Weiterbildung in sogenannten Corporate Universities bereits weit verbreitet sei. Die wesentlichen Treiber des E-Learning sind der Trend zum lebenslangen Lernen und das "Just-in-time-Lernen" direkt am Arbeitsplatz. Die Anwender können dann auf Lerninhalte zugreifen, wenn sie ein konkretes Problem lösen müssen.