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Jedes dritte Luftfahrt-Unternehmen noch ohne Digitalstrategie

(PresseBox) (Berlin, )
  • Drohnen, 3D-Druck und Big Data revolutionieren die Luftfahrt
  • Bitkom stellt Studie zur Digitalisierung der Luftfahrt auf der ILA vor
  • Fliegen wird für Passagiere dank Smartphone und Internet komfortabler
Das Smartphone lotst die Passagiere am Flughafen zum Gate, das Flugzeug ermittelt dank Big Data selbstständig die beste Route, und Turbinen werden mithilfe von Augmented-Reality-Brillen entwickelt: Die Digitalisierung verändert die Luftfahrt auf allen Ebenen. Das zeigt eine repräsentative Befragung von 102 Experten, die der Digitalverband Bitkom anlässlich der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen der Luftfahrtbranche. Laut der Umfrage sehen die Experten die Digitalisierung sehr viel eher als Chance (95 Prozent) denn als Risiko (4 Prozent). Allerdings gehen sie den digitalen Wandel oft noch nicht strategisch an: So hat ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen noch keine Digitalstrategie. 41 Prozent haben eine zentrale Strategie für verschiedene Aspekte der Digitalisierung, 27 Prozent verfügen immerhin über Teilstrategien. „Die Digitale Transformation bietet enorme Chancen für die Luftfahrt. Sie macht das Fliegen effizienter, sicherer und komfortabler und die Herstellung von Flugzeugen oder Flugzeugteilen kostengünstiger und flexibler. Darüber hinaus können neue Geschäftsmodelle auf der Grundlage innovativer Technologien wie Big-Data-Analysen oder digitalen Plattformen entwickelt werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Um die Digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, müssen die Unternehmen den Wandel strategisch angehen. Hierbei kann es sinnvoll sein, mit großen Unternehmen der Digitalbranche und Start-ups zu kooperieren. Diese bringen neben reichlich Digital-Knowhow häufig auch frischen Wind in traditionsreiche Branchen und können helfen, neue Projekte zum Fliegen zu bringen.“

In der Bitkom-Studie wurde untersucht, wie sich die Digitalisierung auf die Luftfahrt auswirkt, also zum Beispiel auf die Aspekte Effizienz und Sicherheit, wie sie die Customer Journey verändert, welche Rolle Industrie 4.0 in der Luftfahrt spielt und welche Konsequenzen diese Veränderungen für die Unternehmen und die Branche haben.

Fliegen wird durch die Digitalisierung komfortabler

Die Customer Journey in der Luftfahrt – also das Reiseerlebnis von der Buchung bis zur Ankunft – wird durch die Digitalisierung insgesamt deutlich einfacher und bequemer, sowohl am Boden als auch in der Luft. So erwarten zum Beispiel 42 Prozent der Befragten, dass der Einsatz von Augmented Reality zur besseren Orientierung am Flughafen im Jahr 2030 verbreitet sein wird, etwa in Form von Smart Glasses, die die Passagiere zum Gate lotsen. Alle Befragten (100 Prozent) sagen zudem, dass der vollautomatische Check-in mit Gepäckautomaten künftig verbreitet sein wird. An Bord wird es üblich sein, dass Passagiere ihren eigenen Video- oder Audio-Streaming-Dienst über das In-Flight-Entertainment-System nutzen können (100 Prozent). Fluggäste werden mit ihrem Smartphone telefonieren (98 Prozent) und über einen kostenfreien Internetzugang (96 Prozent) surfen können. Die meisten Befragten (92 Prozent) erwarten zudem, dass Passagiere im Jahr 2030 an Bord online shoppen und die gekauften Waren nach der Landung am Gepäckband abholen können. Die Möglichkeit, den Aufenthaltsort des eigenen Gepäcks mittels Smartphone-App in Echtzeit zu verfolgen, wird 2030 laut 91 Prozent der Befragten ebenfalls verbreitet sein. Rohleder: „Flugreisen werden künftig deutlich stressfreier sein als heute und sich viel besser mit unseren individuellen Interessen und Bedürfnissen vereinbaren lassen.“

Digitalisierung macht Luftfahrt effizienter, ressourcenschonender und sicherer

Die Digitalisierung erhöht zudem die Effizienz in der Luftfahrt. So erklären 92 Prozent der Befragten, dass digitale Technologien helfen, die zunehmende Nachfrage im Luftverkehr zu decken, zum Beispiel durch eine schnellere Abfertigung von Passagieren und Gepäck am Flughafen. Zudem werden Flugzeuge künftig mittels digitaler Technologien eigenständig die effizientesten Routen wählen, wie 94 Prozent der Befragten sagen. Diese Form der Flugroutenoptimierung erfolgt in der Regel über eine Software, die aktuelle Flugzeug- und Wetterdaten in Echtzeit auswertet. 62 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass digitale Technologien die Kosten in der Luftfahrt senken helfen. So macht sich beispielsweise eine effizientere Routenplanung unmittelbar im Kerosinverbrauch und damit in der Bilanz bemerkbar. Nicht zuletzt profitiert auch die Umwelt von dem Einsatz digitaler Technologien in der Luftfahrt: 56 Prozent der Befragten sagen, dass die Umweltbelastung im Luftverkehr mithilfe digitaler Technologien reduziert werden kann. Neben dem geringeren Kerosinverbrauch kann zum Beispiel auch der Fluglärm verringert werden. Innovative digitale Lösungen machen das Fliegen darüber hinaus sicherer, wie 97 Prozent der Befragten meinen, etwa durch verbesserte Anti-Kollisionssysteme.

Herstellung und Wartung von Flugzeugen wird smarter

Digitale Anwendungen wie Sensoren, 3D-Druck oder Augmented Reality werden künftig in der Flugzeugherstellung und -wartung eine große Rolle spielen, wie die Bitkom-Befragung zeigt. Zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Produktion in der Luftfahrt im Jahr 2030 mittels digitaler Technologien selbst organisiert und weitgehend automatisiert abläuft (Industrie 4.0). Einig sind sich die Befragten, dass die vorausschauende Wartung von Flugzeugen bzw. Flugzeugteilen mit Hilfe digitaler Technologien im Jahr 2030 verbreitet sein wird (98 Prozent). Das heißt: Wartungsarbeiten können dank Informationen von Sensoren rechtzeitig vor Ausfall eines Flugzeugteils eingeleitet, nötige Ersatzteile automatisch beschafft werden. 9 von 10 Befragten (91 Prozent) erwarten zudem, dass die elektronische Wartungsakte, die immer im Flugzeug verbleibt und eine lückenlose Historie erlaubt, 2030 Standard sein wird. Datenbrillen, die den Flugzeugmechaniker bei der Wartung mit wichtigen Informationen versorgen, werden nach Ansicht von 84 Prozent der Experten 2030 verbreitet sein.

Drohnen unterstützen öffentliche Sicherheit und Wirtschaft

Digitale Technologien bringen auch große Fortschritte in der Herstellung von unbemannten Luftfahrtobjekten, also Drohnen. Die befragten Unternehmen sollten einschätzen, für welche Zwecke Drohnen im Jahr 2030 verbreitet eingesetzt werden. Nach Ansicht der Experten werden Drohnen besonders intensiv genutzt, um in der öffentlichen Sicherheit zu unterstützen (100 Prozent), um im Katastrophenfall schwer zugängliches Gelände zu begutachten (99 Prozent) und um besonders sensible Anlagen oder Objekte zu schützen (95 Prozent). Aber auch in der Wirtschaft werden Drohnen im Jahr 2030 eine wichtige Rolle spielen. So werden sie laut der Befragung beispielsweise in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, etwa um Saatgut oder Dünger auszubringen (82 Prozent), oder im Handel, um Pakete zu transportieren (50 Prozent).

Unternehmen sehen große Chancen für neue digitale Geschäftsmodelle

Die digitale Transformation eröffnet auch Chancen für neue Geschäftsmodelle in der Luftfahrt, wobei die Experten das größte Potenzial in der Datenauswertung sehen. Bei einem datenbasierten Geschäftsmodell könnte ein Unternehmen beispielsweise Informationen zum Passagierverhalten an Flughäfen auswerten und darauf aufbauend eine Navigations-App entwickeln. 84 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass solche Modelle im Jahr 2030 zum Einsatz kommen. Auch plattformbasierte Geschäftsmodelle werden sich nach Ansicht vieler Experten (80 Prozent) durchsetzen. Dabei können beispielsweise über eine digitale Plattform Luftfracht und verfügbare Flugzeuge zusammengebracht werden. 78 Prozent der Befragten nehmen an, dass Geschäftsmodelle, die auf dem Prinzip der Share Economy beruhen, verbreitet sein werden, so etwa Mitflugzentralen. Rund die Hälfte (48 Prozent) sieht auch Potenzial für Geschäftsmodelle, bei denen zum Beispiel Triebwerke nutzungsabhängig vergütet werden.

Festhalten an traditionellen Geschäftsmodellen hemmt Innovation

Die Unternehmen sehen aber auch einige Hemmnisse für digitale Innovationen: So sind zwei Drittel der Experten der Ansicht, dass Luftfahrtunternehmen zu sehr an traditionellen Geschäftsmodellen hängen (68 Prozent). Weitere unternehmensinterne Hemmnisse sind fehlendes Kapital für Forschung und Entwicklung (61 Prozent) sowie mangelndes Know-how im Management der Luftfahrtunternehmen (34 Prozent). Auch auf politischer Ebene sehen die Befragten einige Innovationshemmnisse: Zum einen fehle Unterstützung durch die Politik (73 Prozent), zum anderen unterliege die Luftfahrt einer zu starken Regulierung (30 Prozent). Als Innovationshemmnis sehen die Befragten außerdem, dass die Passagiere skeptisch gegenüber Innovationen in der Luftfahrt seien (34 Prozent).  

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 102 Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen der Luftfahrtbranche befragt.

  

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BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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