„Der Biofilter setzt an den natürlichen biologischen Abbauprozessen des Stoffwechsels an“, erläutert Chefentwickler Dr. Herbert Rehms von der Firma Biologic GmbH aus Münster. Die unerwünschten Nebenwirkungen des biologischen Abbaus verhindert ein patentierter Cocktail aus Mikroorganismen und aktiven Enzymen. Eingebettet in Kokosfasern im Tonnendeckel baut das Bio-Substrat geruchsintensive Fäulnisgase ab und gibt danach fast geruchsneutrale Luft an die Umgebung ab. Vom Deckel abtropfendes Kondenswasser enthält Bakterien, die Wachstum und Sporenbildung von Schimmelpilzen im Biomüll unterdrücken. Ein gummierter Dichtring im Deckelrand verhindert außerdem das Eindringen von Fliegen in den Biomüll und damit eine Eiablage und Madenentwicklung im Abfall. „Das biologische Verfahren des Biofilterdeckels“, sagt Dr. Rehms, „ist wissenschaftlich erprobt und in der Praxis mehr als eine halbe Million mal erfolgreich eingesetzt worden.“ Im Gegensatz zu chemischen Lösungen entstehen im Biofilter keine schädlichen Gefahrstoffe.
Als tragende Säule einer kostengünstigen Bioabfallsammlung sieht Biologic-Firmengründer Günter Grodde den erprobten Filterdeckel aus Münster. „Unser patentierter Deckel mit Luftfilter und Biosubstrat passt auf jede gängige Tonne.“ Außerdem finanziert sich der neuartige Filterdeckel bei flächendeckendem Einsatz bereits im ersten Jahr seiner Anschaffung fast vollständig selbst, rechnet Günter Grodde vor. Die Kosteneinsparungen für Kommunen und Bürger ergeben sich durch die gestreckten Intervalle der Biomüllabfuhr. Mit dem patentierten Biofilterdeckel können die farbigen Tonnen das ganze Jahr über im Rhythmus von zwei Wochen entleert werden. Bei herkömmlichen Deckeln kommt das Müllfahrzeug in den Sommermonaten regelmäßig Woche für Woche. Einige Kommunen, sagt Günter Grodde, seien nach dem Umstieg auf den Biofilterdeckel sogar auf einen Vier-Wochen-Rhythmus bei der Abfuhr von Biomüll umgestiegen. Auch die Kosten für die Wartung eines Biofilterdeckels halten sich in Grenzen: Die vier handtellergroßen Matten aus Kokosfasern werden alle zwei Jahre ausgetauscht und einfach mit den Bioabfall entsorgt.