Die Statistik entscheidet
Scoring verhindert Ärger, bevor dieser überhaupt entsteht. Es schließt aber auch Kundschaft aufgrund statistischer Auswertungen aus, die in Wirklichkeit womöglich vollkommen zuverlässig und kreditwürdig ist. Mit dem Scoring geht zudem eine ganze Menge Umsatz verloren.
Namhafte Scoring-Anbieter verlangen standardmäßig 3-4 % Transaktionsgebühren und Fixgebühren in Höhe von 1-2,- EUR. Wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten sind, die Rechnungen im Verzug oder gar Zahlungsausfälle verursachen, dann scheint dies ein angemessener Betrag zu sein. Scheint.
Rechnet sich das wirklich?
Bei einem durchschnittlichen Rechnungsbetrag von 150,- EUR und 1.000 Bestellungen pro Monat mit einer Gewinnspanne von 15 % entsteht ein Deckungsbetrag von 22.500,- EUR, von dem 3.500,- EUR Versandgebühren abzuziehen sind (3,50 EUR pro Bestellung). Es besteht also ein Reingewinn von 19.000,- EUR.
Durch das Scoring gehen 12 % Kundschaft durch die Vorabbewertung verloren, es kommen also nur 892 Bestellungen zustande. Der Deckungsbetrag beläuft sich demnach auf 16.056,- EUR. Davon ab gehen 2.100,- EUR Gebühren. Die Versandkosten liegen bei 3.122,- EUR. Der Reingewinn beträgt 10.834,- EUR. In diesem hypothetischen Fall mindert das Scoring den Gewinn um 8.166,- EUR.
Was muss schief gehen und was ist die Alternative?
Die große Frage am Ende dieser Rechnung (und am Ende eines jeden Monats) ist, ob tatsächlich so viele Zahlungseingänge ausfallen, dass eine Gewinnreduktion von 8.166,- EUR gerechtfertigt ist. Nur wenn 55 der Rechnungen nicht bezahlt werden (8.166,- EUR : 150,- EUR), macht der Einsatz eines Scoring-Dienstleisters Sinn.
Sind es weniger, ist eine Alternative zu überlegen. Moderne Software-Lösungen wie die von Bilendo beispielsweise automatisieren das Forderungsmanagement in einem umfassenden Service, kostengünstig, skalierbar, effizient – und ohne bestimmte Kunden von vornherein auszuschließen.