„Ziel einer auf Kompetenzorientierung ausgerichteten generalistischen Pflegeausbildung ist es, die Attraktivität des Pflegeberufs deutlich zu steigern. Die Vorteile: Pflegefachfrauen und -männer werden flexibler und umfassender ausgebildet und sind somit am Arbeitsmarkt breiter aufgestellt“, erklärt maxQ.-Segmentleiter Dr. Frank Ebeling. Die Generalistik zielt auf eine Vernetzung verschiedener Versorgungsbereiche ab, denn die Auszubildenden erhalten ein umfassendes pflegerisches Verständnis für die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten aller Lebensphasen. „Die generalistische Pflegeausbildung bietet zahlreiche Vorteile, seien es die vielen beruflichen Möglichkeiten nach der Ausbildung, die EU-weite Anerkennung oder die Möglichkeit, im Anschluss an die Ausbildung eine akademische Spezialisierung im Rahmen eines Bachelor-Studiums zu erwerben“, so Ebeling weiter. „Uns als Betreiber von 20 Fachschulen in ganz Deutschland hat die Umstellung aber auch vor enorme organisatorische und pädagogische Herausforderungen gestellt.“ Um den Anforderungen gerecht zu werden, hat maxQ. im bfw als einer der ersten Bildungsanbieter ein neues, auf die Erfordernisse des neuen Rahmenlehrplans abgestimmtes, Curriculum entwickelt. „Hier kam die Expertise unserer Kolleginnen und Kollegen voll zum Tragen“, betont Ebeling. Für die wissenschaftliche Begleitung der curricularen Entwicklungsarbeit konnte Prof. Dr. Roland Brühe von der Katholischen Fachhochschule Köln gewonnen werden.
Doch auch, wenn maxQ. im bfw für die neue Ausbildungsform gut gerüstet ist, sieht Geschäftsbereichsleiterin Silvia Marienfeld insbesondere im Bereich der praktischen Ausbildung Bedarf für Nachbesserungen. „Um die praktische Ausbildung gewährleisten zu können, benötigen wir langfristige Kooperationsverträge mit Kliniken, denn nur dort sind etwa die notwendigen Kurzzeitpflege-, Pädiatrie- und Psychiatrieeinsätze unserer Auszubildenden möglich“, sagt Marienfeld. „Viele Kliniken arbeiten jedoch ausschließlich im Verbund mit ihren eigenen Pflegeschulen zusammen. Weitere Praktikumsplätze stehen dort nicht zur Verfügung. Entsprechend gering ist das Interesse an einer Kooperation mit trägerfreien Fachschulen. Hier appellieren wir an die Krankenhausträger, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Eine gute Ausbildung in der Pflege ist unabdingbar, um den durch akuten Fachkräftemangel entstandenen Pflege- und Versorgungsnotstand zu beheben. Niemand kann in der derzeitigen Situation wollen, dass Fachschulen den Ausbildungsbetrieb aufgrund fehlender Kooperationen einstellen müssen, weil sie die praktische Ausbildung nicht umsetzen können“, schließt Silvia Marienfeld.