Internationaler Online-Handel scheint in Deutschland noch in den Kinderschuhen zu stecken. Oftmals stößt man beim Surfen auf Shops, die ihre Waren nicht ins Ausland liefern oder horrende Versandkosten dafür verlangen. Attraktiv ist es für die meisten internationalen Online-Shopper bislang nicht, Ware online in Deutschland zu kaufen. Der Frage, ob das so bleiben soll und welche Pläne der deutsche Handel diesbezüglich hat, ist die Become Europe GmbH nachgegangen und hat über 1.000 deutsche Online-Händler aus dem Become Händler-Netzwerk zu diesem Thema befragt.
Online-Marketing im Ausland hat viel Potenzial
Zwar gaben 55 Prozent der befragten deutschen Shops an, neben Deutschland auch ins europäische Ausland zu liefern, der Umsatzanteil der Auslandsverkäufe allerdings ist bei den meisten Händlern sehr gering. So gaben 50 Prozent der Händler an, maximal fünf Prozent vom Gesamtumsatz durch Auslandsgeschäfte zu erwirtschaften; nur 20 Prozent der Händler generieren mit fünf bis zehn Prozent Auslandsanteil einen höheren Umsatzanteil außerhalb von Deutschland. Dass das Auslandsgeschäft bislang nicht besonders ambitioniert angegangen wurde, beweist auch die Tatsache, dass außerhalb des Heimatmarktes wenig bis gar kein Marketing betrieben wird. Nur ein Drittel der Händler listet seine Produkte in Preissuchmaschinen oder spricht potentielle Kunden via Suchmaschinen-Marketing (SEA) an. Mehr als die Hälfte der Shops betreibt jedoch gar kein Marketing im Ausland.
Produktdatenmarketing als erster Schritt in den Auslandsmarkt
„Gerade Produktdatenmarketing z.B. in Form von Produktanzeigen auf Preissuchmaschinen eignet sich besonders gut für den Start in einem neuen Markt“, erklärt Michael Rausch, General Manager Europe and North America bei der Become Europe GmbH. „Kostenkontrolle und zielgruppenaffine Ansprache der Kunden ist hier gut machbar. Mit Hilfe von Publisher-Netzwerken ist die Ausweitung des Online-Geschäfts auf Auslandsmärkte zudem nicht aufwändig, so dass sehr unkompliziert und ohne hohes Risiko erste Erfahrungen gesammelt werden können.“
Die Befragung zeigte, dass nun immer mehr Online-Händler Potenzial im Auslandshandel sehen. Immerhin planen 36 Prozent der Shops bereits sehr konkret ihre Expansion ins Ausland. 41 Prozent eruieren diesen Schritt gerade und stimmten mit einem „vielleicht“ ab. Nummer Eins der von den Shop-Betreibern anvisierten Zielmärkte ist eindeutig Europa. Alle Händler gaben an, zunächst ins europäische Ausland, insbesondere nach Skandinavien exportieren zu wollen (35 Prozent) – gefolgt von Russland (22 Prozent) und Nordamerika (13 Prozent). Denn längst nicht alle deutschen Händler liefern bereits an ausländische Kunden: 20 Prozent der befragten Shops gaben an, nur innerhalb Deutschlands auszuliefern.
Juristische Unsicherheiten sind die größten Herausforderungen im Auslandsmarkt
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass es für die meisten bereits im Ausland tätigen Shops keinen großen Unterschied zwischen Auslands- und Heimatgeschäft zu geben scheint. Die Erfahrungen bezüglich Logistik und Payment seien in beiden Märkten sehr ähnlich. Lediglich der Bereich Logistik scheint eine größere Herausforderung darzustellen, denn dreißig Prozent der Händler gaben an, sich im Ausland mit mehr Logistik-Problemen konfrontiert zu sehen. Im Bereich Payment hingegen liegt bei 15 Prozent der Shops die Ausfallquote im Ausland niedriger als in Deutschland. Als größte Herausforderung beim Aufbau des Auslandsgeschäfts sehen die deutschen Händler vor allem juristische Unsicherheiten (50 Prozent) und kulturelle Unterschiede wie Sprache oder Lifestyle (45 Prozent).
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