positive Entwicklung verzeichnen, die im Wesentlichen alle Branchen
umfasst. Dies erklärte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages
(BHT), Heinrich Traublinger, MdL a. D., anlässlich der BHT-Mitgliederversammlung
am 21. Oktober vor der Presse in Ansbach. Die Stimmungslage ist bestens, so Traublinger, 9 von 10 Handwerkern halten ihre Geschäftslage für gut oder befriedigend.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres erwirtschafteten die bayerischen
Handwerksunternehmen rund 61,5 Mrd. Euro. Das entspricht
einem Plus gegenüber dem Vorjahr von nominal acht Prozent,
preisbereinigt ist dies immer noch ein Anstieg um 6,5 Prozent.
Traublinger: "Das sind die besten Werte seit zwei Jahrzenten." Vor
diesem Hintergrund waren die Betriebe auch wieder in der Lage,
kräftig zu investieren: mit 2,03 Milliarden Euro steigerten die bayerischen
Handwerker ihr Engagement in Modernisierungen und Erweiterungen
um 6,5 Prozent. Weiterhin stabil ist die Beschäftigung. Die
Zahl der im bayerischen Handwerk tätigen Personen erhöhte sich
um 0,5 Prozent auf 826.000. Sorge bereite dem Handwerk allerdings,
so Traublinger, dass nahezu alle Branchen Probleme haben,
ihren Fachkräftebedarf zu decken.
Für das gesamte Jahr 2011 prognostiziert der BHT-Präsident: Die
Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresdurchschnitt bei 808.500
liegen. Bei den Umsätzen ist mit 86,8 Milliarden Euro ein nominales
Plus von 7 Prozent zu erwarten. Ende des Jahres dürfte es 106.000
Unternehmen der Anlage A und B1, d. h. selbstständige Handwerksunternehmen
mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und/oder umsatzsteuerpflichtigem Umsatz, im Freistaat geben.
Traublinger machte deutlich, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen
schaffen müsse, damit das Handwerk in die Lage versetzt
werde, auch weiterhin seine Rolle als Stabilisierungsfaktor innerhalb
der deutschen Wirtschaft wahrnehmen zu können. "Was
Handwerk und Mittelstand auf Dauer voranbringen würde, wäre das
Angehen der versprochenen Steuerreform", erklärte der BHTPräsident.
Mit dem Steuerreformkonzept der CSU liegt ein richtungsweisender
Kompass vor. Wir rufen der Bundesregierung zu:
"Macht endlich Nägel mit Köpfen!"
Die Abmilderung der kalten Progression, die das Handwerk schon
lange fordere, sei dabei keine Bitte um steuerliche Almosen, betonte
Traublinger. Der BHT-Präsident: "Sie ist für uns eine fiskalische
Selbstverständlichkeit. Jahr für Jahr erzielt der Staat ungerechtfertigte
Mehreinnahmen. Jahr für Jahr wird der Steuerzahler Stück für
Stück enteignet. Diese finanziellen Mittel müssen den Eigentümern
zurückgegeben werden."
Völlig auf dem Holzweg seien hingegen SPD und Grüne mit ihren
Steuerreformkonzepten, erklärte Traublinger. In diesen Konzepten
sei kein einziger steuerlicher Impuls für neues Wachstum enthalten.
Einnahmeverbesserungen durch neue und höhere Steuern seien ein
Rezept von vorgestern, zu dem das Handwerk ganz klipp und klar
nein sage. Schließlich fordert das bayerische Handwerk eine verlässliche
Förderung der Gebäudesanierung auf hohem Niveau.
Doch hier hake es im Moment gewaltig, betonte der BHT-Präsident.
In einer Hängepartie zwischen Bundestag und Bundesrat drohe das
zentrale Element der Energiewende auf die lange Bank geschoben
zu werden. Durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik
könne bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs eingespart
werden. Aber nur mit geeigneten steuerlichen Rahmenbedingungen
lasse sich dieses Potenzial auch ausschöpfen. Traublinger: "Wir
fordern deshalb die Bundesregierung dazu auf, umgehend ein Vermittlungsverfahren
einzuleiten."