So werden u.a. biokompatible Polymere zur Solubilisierung von hydrophoben Wirkstoffen vorgestellt, die ein wesentliches Problem der pharmazeutischen Industrie lösen könnten. Für derartige Wirkstoffe existieren nur wenige Formulierungen zur Erhöhung der Wasserlöslichkeit. Zudem können bei bekannten Formulierungen nur geringe Mengen des aktiven Inhaltsstoffs gelöst werden und oftmals treten erhebliche Nebenwirkungen auf. Ein neuartiges amphiphiles Polymer der Technischen Universität München (TUM) zeichnet sich durch überlegene Solubilisierungseigenschaften aus, ist nicht toxisch und löst hydrophobe Verbindungen in definierten Micellen auf. Das neuartige Polymersystem wurde bereits mit Paclitaxel, Cyclosporin and Amphotericin getestet und kann für zahlreiche andere Wirkstoffe ebenfalls optimiert werden.
Neue Substanzen mit niedriger Toxizität könnten eine neue Behandlungsform für B-Zell Lymphome und Multiples Myelom darstellen. Die von Pflanzen produzierte und nun auch chemisch synthetisierte Substanzgruppe der Naphtochinone zeigt nach Untersuchungen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg beeindruckende antitumorale Wirkungen. In vitro konnte eine signifikant reduzierte Proliferation von B-Zell Lymphom-Zellen und auch multiplen Myelom-Zellen bei sehr niedriger Toxizität gezeigt werden. Darüber hinaus kann eine antiinfektiöse Wirkung bei Infektionskrankheiten wie Malaria und Leishmaniose nachgewiesen werden. Somit könnten diese Stoffe Kandidaten für die Entwicklung von antitumoralen und antiinfektiösen Medikamenten sein.
Die Behandlung von Hirnödemen steht im Fokus der Arbeiten einer weiteren Forschergruppe der Universität Würzburg. Mit Hilfe einer Kombinationstherapie von Glucocorticoiden und Bortezomib lassen sich ischämische Zustände wie Hirnödeme, bei der das Gehirn unzureichend mit Blut versorgt wird, behandeln. Durch die kombinierte Gabe der Wirkstoffe wird der Abbau von Glucocorticoid-Rezeptoren, der in jedem menschlichen Körper stattfindet, unterbunden und die Aufnahme von Glucocorticoiden ermöglicht. Die Forscher haben nun bestimmte Klassen von Glucocorticoiden entdeckt, bei denen die Kombinationstherapie mit Bortezomib eine besonders positive Wirkung auf ischämische Zustände zeigt.
Eine weitere Erfindung kommt aus der Universität Bayreuth und basiert auf dem Wirkstoff Combretastatin (CA). Dieser blutgefäßzerstörende (antivaskuläre) Wirkstoff aus einer Pflanze greift gezielt Blutgefäße an, die für die Versorgung von Tumoren bestimmt sind, und zeigt daher eine vielversprechende Wirkung bei der Behandlung von medikamentenresistenten Tumoren. Neue an der Universität entwickelte Combretastatin-Derivate weisen eine erhöhte antivaskuläre Wirksamkeit auf, die auf ihre pharmakologische Stabilität und eine sehr gute Wasserlöslichkeit zurückzuführen ist. Die Wirkung wurde mit Hilfe von subkutanen medikamentenresistenten Xenografttumoren sowohl in vitro als auch in vivo demonstriert. Die Neuen CA Analoga könnten daher eine neue Methode für die Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krebsarten darstellen.
BIO-Europe ist Europas größte Partnering-Konferenz im Bereich der Biotechnologie. Die Konferenz bietet sowohl Vertretern der Biotech- und Pharmabranche als auch institutionellen und privaten Geldgebern die Möglichkeit, die neuesten Entwicklungen zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen. Neben einer Ausstellung werden zahlreiche Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen u.a. zum Thema personalisierte Medizin angeboten. Die Bayerische Patentallianz GmbH ist auf dem Gemeinschaftsstand BioM/Cluster Biotechnologie mit mehreren Ansprechpartnern vertreten. Interessierte Teilnehmer können sich vorab im Online-Partneringsystem über die mehr als 30 von der Bayerischen Patentallianz vorgestellten Technologien informieren und konkrete Terminanfragen senden.