Auch für Gerhard Kiefer, der alle Werbefilme von Audi betreut, war von Anfang an klar: „Ehrlichkeit ist Ehrensache. Wir hätten auch bekannte Werbefilme wie den Schanzenspot oder den ‚Wakeboarder’ nicht gemacht, wenn unsere Fahrzeugtechnik das nicht hätte leisten können. Das galt jetzt genauso für die Inszenierung mit den Lenkdrachen.“ Doch dafür bedurfte es einer intensiven Vorbereitung. Bereits im Herbst vergangenen Jahres kamen Audi und die Berliner Werbeagentur „HEIMAT“ auf die Idee mit der ungewöhnlichen „Zugnummer“. Erste Tests mit zwei Audi-Modellen und einem Lenkdrachen im Schlepptau wurden auf einem Flugplatz-Gelände im bayerischen Manching gemacht. „Und da wurde uns klar, dass wir nicht einfach losfahren können und der Drachen fliegt“, so Kiefer.
Geschwindigkeit, Windverhältnisse, Größe und Material des Lenkdrachens, Länge und Stärke der Steuerleinen und natürlich ein Profi an den Zugseilen – all das waren Aspekte, die berücksichtigt und ausgetestet werden mussten. Den perfekten Drachenpiloten fand Audi in dem 20-jährigen Marcel Mehler aus Velbert (Nordrhein-Westfalen), mehrfacher deutscher Meister und Vize-Europameister im Kiting. Zusammen mit den Eltern Ilona und Thomas Mehler dreht sich in dieser Familie fast alles ums Lenkdrachen-Fliegen. Die Mehlers gaben nicht nur wertvolle Hinweise im Umgang mit dem sensiblen Sportgerät, sie saßen auch später in den A5-Modellen beim Dreh in Namibia.
In dem südafrikanischen Land wurde vor Drehbeginn nochmal drei Tage lang auf einem Flugplatz geübt, um sich mit den klimatischen Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Und was in Deutschland bereits gut funktioniert hatte, passte in der afrikanischen Wüste erst einmal überhaupt nicht zusammen. Kiefer: „Egal, was wir machten: Der Drachen stürzte sofort wieder ab. Aber wir wussten nicht, woran es lag.“ Die Nervosität wuchs, weil der Drehtermin unaufhaltsam näher rückte. Am Abend vor dem Beginn der Dreharbeiten konnte das Rätsel gelöst werden. „Es war der letzte Versuch vor Einbruch der Dunkelheit“, erinnert Kiefer.
Die Windverhältnisse in der Wüste waren völlig andere, als bei den Versuchen in Deutschland. Dort wehte der Wind sehr stark und aus allen möglichen Richtungen. Das machte den Drachen schwer kontrollierbar. Die Lösung des Problems war schließlich die Verwendung eines stärkeren Zugseiles sowie ein höheres Tempo. Bei 70 Stundenkilometern stabilisierte sich der Lenkdrachen. Mit diesen Erkenntnissen war der Dreh dann kein Problem mehr.
Die erste Klappe in der Wüste bei Swakopmund konnte fallen. Die lange und gewissenhafte Vorbereitung zahlte sich jetzt aus. „Gleich im ersten Versuch klappte es. Die beiden Audi A5 ließen den Lenkdrachen steigen und zogen ihn auf einer Strecke von zwei Kilometern und mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern hinter sich her. Wenn der Regisseur nicht ‚Cut’ gerufen hätte, wäre der Drachenflug noch weiter gegangen. Das hatte zuvor noch niemand geschafft“, berichtet Kiefer vom Drehort. Während der gesamten drei Drehtage in Namibia stürzte kein einziger Lenkdrachen mehr ab.Das Sportgerät mit vier Metern Spannweite hing mit zwei 100 Meter langen Schnüren an einer speziell konstruierten.
Rohrdeichsel, die wiederum an beiden Coupés mit Leinen befestigt war. Die spektakulären Bilder, die bei diesen „Fahrten und Flügen“ entstanden, wurden von drei 35-Millimeter-Kameras, einem speziellen Kamerakran-Fahrzeug und einem Helikopter festgehalten. Insgesamt 440 Minuten Filmmaterial kamen so zusammen, aus dem dann der 40-Sekunden-Spot zusammengestellt wurde.
Bis zu 16 Stunden pro Tag drehte die 80-köpfige Crew, und das bei Temperaturen von 40 Grad Celsius. Kein Wunder, dass pro Tag 400 Flaschen Wasser und 60 Liter Saft ebenso dankbare Abnehmer fanden wie die 80 Flaschen Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 100, die während der Drehtage geleert wurden.
Das Ergebnis dieses ungewöhnlichen Drehs ist bereits auf dem neuen Markensender „Audi tv“ unter www.audi.de/tv zu sehen. Im Free TV startet „Kite“ am 25. Mai. Zu hören ist dabei Musik, die von der Schweizer Gruppe „Yello“ komponiert wurde. Die kreativen Köpfe hinter Yello, Dieter Meier und Boris Blank, gelten als Pioniere der elektronischen Musik und hinterlegen den Spot mit einer progressiven Klangkomposition.
Hans-Christian Schwingen, Leiter der Marketing-Kommunikation bei Audi, bemerkt abschließend: „Der Audi A5 eröffnet eine ganz neue Baureihe für uns, die herausragendes Design mit einem einzigartigen Fahrerlebnis verbindet. Diesen Beweis wollen wir auch mit diesem Spot und der gesamten Kampagne antreten.“