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„Es geht um die Apfelweinkultur“

Doppelinterview zum Weltrekord-Bembel

(PresseBox) (Maintal, )
Jörg Stier, der Vorsitzende des Apfelwein-Centrum Hessen (ACH!) und Donato Romanazzi, der Manager des Projekts "Riesenbembel" sprechen im Interview über die Ziele des Vereins und erzählen, wie man auf die verrückte Idee kommt, den größten Bembel der Welt töpfern zu lassen und ihn anschließend mit einem historischen Zug nach Frankfurt zu holen.

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, den größten Bembel der Welt haben zu wollen?

Romanazzi: Wir wollen den ja nicht für uns, sondern für die Region. Weil wir der Ansicht sind, dass es an der Zeit ist, etwas für unsere Regionaltradition zu tun. Der Bembel soll nach dem Wunsch des ACH! eines Tages der Mittelpunkt eines Apfelweinmuseums sein. Also der Mittelpunkt vom Mittelpunkt der hessischen Apfelweinkultur. Natürlich hatte das auch seinen sportlichen Reiz für uns, mal ins Guinness-Buch zu kommen - das hat ja jetzt geklappt.

Und warum ausgerechnet ein Bembel?

Stier: Weil der Apfelwein und die Kultur rundherum so faszinierend sind. Der Bembel ist das sichtbarste Symbol unserer hessischen Alltags- und Genusskultur.

Ein Symbol für was genau?

Stier: Wir wollen die Botschaft rüberbringen, dass Apfelwein mehr ist als ein Getränk aus Äpfeln. In ihm vereinen sich Ökologie, Historie, Ökonomie und bei aller Regionalität Weltoffenheit und Freude am Austausch mit anderen Apfelregionen.

Der Riesenbembel steht natürlich für die Art und Weise, wie Apfelwein getrunken wird, für den Dreiklang aus Bembel, Deckel und Geripptem. Das gibt es kein zweites Mal auf der Welt. Und die Apfelwein-Wirtschaften oder die Faulenzer als Einschenkhilfe sind auch einzigartig.

War es schwierig, jemanden zu finden, der einen so großen Tonkrug herstellen kann und will?

Romanazzi: Allerdings! Erst mal habe ich überall die Auskunft bekommen: 'Das geht nicht'. Weil die meisten Handwerker nicht über so einen großen Brennofen verfügen. Irgendwann hatte ich mich zu Andreas Hinder, einem Keramik-Künstler aus Höhr-Grenzhausen im Westerwald, durchgefragt. Ihn habe ich mit der Idee angesteckt und er wusste auch von einem entsprechend großen Ofen. Natürlich war die Entstehung vom Anfang bis zum Ende ein Krimi. Scherben des weltgrößten Bembels hätten niemanden interessiert. Dann wäre Monika Maurer aus Frankfurt auch nicht hingefahren, um den Bembel zu bemalen und John Lohrmann mit seinen Kollegen von der Metall-Innung hätte nie den weltgrößten Faulenzer gebaut.

Und dann haben Sie auch noch die Idee gehabt, den Bembel nicht einfach per Lkw zu holen, sondern mit 200 Begleitern, einem Riesen-Fest in Höhr-Grenzhausen und einem historischen Zug in Empfang zu nehmen.

Romanazzi: Das Projekt ist im Laufe der Zeit immer größer geworden. Es wäre doch langweilig gewesen, ein so spektakuläres Objekt ganz profan und still und leise zum Rossmarkt zu transportieren, wo er ja beim Frankfurter Apfelweinfestival am 9. August der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Eisenbahnfreunde von der Brexbachtalbahn waren schnell genauso begeistert von der Idee wie wir und haben die Fahrt auf die Beine gestellt.

Gibt es für das Apfelweinmuseum schon konkrete Pläne?

Stier: Es gibt einen Verein für das erste Deutsche Apfelweinmuseum, der Pläne vorgelegt hat, zwischen Dom und Römer ein solches Museum einzurichten. Diesen Plan unterstützen wir. Allerdings ist das Projekt derzeit ins Stocken geraten, weil sich die Stadt Frankfurt zurzeit nicht in der Lage sieht, das Projekt zu unterstützen. Am Ende wird es aber auf jeden Fall irgendwo in Hessen ein Apfelweinmuseum geben. Unser Verein wird sich dann gerne mit Ideen und Exponaten wie dem weltgrößten Bembel einbringen.

Die Förderung eines anderen Vereins ist aber bestimmt nicht der einzige Zweck des Apfelwein-Centrum Hessen e.V., oder?

Stier: Nein, wir haben uns vorgenommen, alles zu fördern, was zur höheren Wertschätzung und damit zur höheren Wertschöpfung unserer Apfelweinkultur beiträgt. Nicht zuletzt all das, was in die Zukunft dieser Kultur weist. Wir reagieren immer dann ungehalten, wenn es heißt: 'Jetzt bekommt der Apfelwein ein Museum, also ist er quasi tot.' Ein Museum nach unserer Vorstellung ist eins im Sinne der Schirn, nicht des Historischen Museums. Es geht um die Förderung und Weiterentwicklung aller Aspekte dieses Identifikationsgutes. Mit dem Ausstellen des Vergangenen ist es da nicht getan.

Wieso investieren Die Mitglieder des ACH! eigentlich, so viel Zeit in die Förderung der Apfelweinkultur?

Romanazzi: Ich bin mit acht Jahren nach Sachsenhausen gekommen, und die Apfelweinkultur hat mich immer fasziniert. Wenn die Apfelwein-Wirtschaften selbst gekeltert haben, in den Höfen türmten sich die Berge von Äpfeln und der Mostduft zog durch die Straßen, das war toll. Diese Faszination hat mich nie losgelassen. Irgendwann habe ich Jörg Stier in seiner Kelterei in Maintal-Bischofsheim getroffen und seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema. Dass zum Beispiel der Apfelwein auch ökologisch wichtig ist, weil wir nur durch Bewirtschaftung unsere Streuobstwiesen für spätere Generationen erhalten, habe ich früher nicht gewusst.

Stier: Wir sind überzeugt, dass der Apfelwein als wesentlicher Bestandteil unserer Regionalkultur jeden Zuspruch verdient hat. Heimische Küche und Keller sind Teil der Identifikation. Ohne eine nennenswerte Apfelweinherstellung sind die landschaftsprägenden Obstwiesen nicht zu erhalten. Das sind nur zwei Einblicke in die Bedeutung des "Hessischen Nationalgetränkes".

Wie ist denn die Idee entstanden, das ACH! zu gründen?

Stier: Die allererste Idee kam mir, als ich zwischen den vielen historischen Dingen stand, die ich zum Thema Apfelwein habe. Viel Literatur, aber auch alte Gegenstände, die beim Keltern gebraucht werden.

Dann habe ich einige Menschen gezielt angesprochen, von denen ich unterstellte, dass sie Lust haben auf regionale Genusskultur und einen guten Beitrag leisten können zu deren Erhalt und Weiterentwicklung. Und dann ging es los. Seit der Gründung des Vereins ist viel passiert. Wir haben etwa einen Apfelweinkongress veranstaltet, waren mit einer Delegation bei den Keltereien im Baskenland. Und nun stellen wir den weltgrößten Bembel vor.

Wenn das Museum eröffnet, stellt das ACH! dann seine Arbeit ein?!

Stier: Ganz bestimmt nicht. Wir werden auch künftig im Zeichen des "Gerippten Apfelweinglases" unseren Beitrag leisten zur Vernetzung der vielen Apfelweinregionen und zur Vernetzung des Apfelweines mit seiner hessischen Heimat.

Weitere Informationen: www.apfelwein-centrum-hessen.de

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