Deutsche Rechenzentren boomen, doch für viele sind die hohen Stromkosten in Deutschland kaum noch tragbar. Fast die Hälfte aller Betreiber kann sich laut einer aktuellen Studie vorstellen, ins Ausland abzuwandern[1]. Allein 40 Prozent des Energieverbrauchs geht auf das Konto der Server-Kühlung.
Im Forschungszentrum von 3M in Neuss wurde nun eine Lösung vorgestellt, die auf einer Flüssigkeit basiert, die wie Wasser aussieht, aber keines ist: Die Kühlflüssigkeit "Novec" von 3M leitet keinen Strom und verursacht keine Korrosion. Die Server können somit während des laufenden Betriebs mitten in der Kühlflüssigkeit stehen. Der Kühlbehälter muss zudem nicht hermetisch verschlossen werden, so dass der IT-Administrator jederzeit und problemlos Zugriff auf die Server hat und diese im Betrieb tauschen kann.
Würde das Flüssig-Kühlverfahren Novec durchgängig eingesetzt, um die jährlich in Deutschland neu installierte IT-Leistung von 300 Megawatt-Stunden zu kühlen, könnte insgesamt so viel Strom eingespart werden, wie 90.000 Durchschnittshaushalte pro Jahr verbrauchen. Zusätzliche Einsparungen ergeben sich darüber hinaus durch die energetische Nutzung der Abwärme.
Insgesamt arbeiten rund 200.000 Beschäftigte für deutsche Rechenzentren. Deutschlandweit liegt der Anteil der Rechenzentren am gesamten Stromverbrauch bei knapp zwei Prozent.
Weitere Informationen: www.3M.de/serverkuehlung
[1] http://www.bitkom.org/de/