Neue Terminologie macht den Wandel begreifbar
Der Begriff der Industrie 4.0 findet sich ursprünglich vorwiegend auf den Seiten der Bundesregierung und soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands – und natürlich auch die Handlungsfähigkeit der noch-amtierenden schwarz-roten Koalition – dokumentieren. Im März 2016 besuchte die Bundeskanzlerin einige Unternehmen in Baden-Württemberg und beschrieb, was die Industrie 4.0 eigentlich ausmacht. Sie umfasst „moderne Fertigungstechnologien und die Qualifizierung von Mitarbeitern für die Aufgaben der Produktion der Zukunft.“ (Quelle: https://www.bundesregierung.de/... )
Veränderungen der Industrie 4.0: Integration von IT und Produktionsprozessen
Für die produzierenden Betriebe ergeben sich die meisten Veränderungen in den Bereichen der Organisation der Produktionsprozesse und die Vernetzung der Produktionsanlagen mit einer leistungsfähigen Unternehmens-IT. Viele hochwertige Produkte werden nicht mehr auf Lager für die „just-in-time“-Produktion hergestellt, sondern erst nachdem eine ganz konkrete Kundenbestellung eingegangen ist. Dies ist eine Arbeitsweise, wie sie beispielsweise in der Automobilindustrie seit langem gang und gäbe ist und nunmehr auf Zulieferer und weitere Branchen ausgedehnt wird. Damit können die bestehenden Produkte in mehr Varianten angeboten werden, die Sortimentstiefe wird höher.
Grünes Licht für gewerbliche Arbeitnehmer und Produktionsberufe
Die Umstellung der Produktionsprozesse wird auch weitreichende Auswirkungen auf die Jobs und die Arbeitsgestaltung haben. Die Unzahl der Varianten und die Fertigung auch kleinerer, kundenspezifischer Stückzahlen werden zu einer Veränderung der Beschaffungsprozesse führen! Diese werden weitestgehend automatisiert ablaufen, die Vernetzung zwischen Firmenkunden und Lieferanten geht soweit, dass die Zwischenstufen der Auftragsannahme und -disposition automatisiert werden können.
Man könnte daraus ableiten, dass Automatisierungsprozesse einen weiteren Arbeitsplatzabbau in der Verwaltung bzw. dem mittleren Management zur Folge haben. Damit die Technik sich für die Industrie 4.0 aber auf langfristige Weise für die Zukunft etablieren kann, sind Anpassungsprozesse aber dringend nötig. Diese Lösungsansätze können aber von spezialisierten Betrieben aus dem Mittelstand vorangetrieben werden!
In der Folge wird die Bedeutung der betrieblichen Funktionen steigen, die die Produkte tatsächlich produzieren oder die die technischen Voraussetzungen für die Vernetzung schaffen. Der Begriff beschreibt also das viel zitierte „Internet der Dinge„, welches dem Mittelstand dabei helfen wird mehr Kunden gewinnen zu können.
Wenn zusätzliche Hemmschwellen wie Zölle und Abgaben abgeschafft werden – wie es die Freihandelsabkommen mit USA oder Kanada vorsehen – dann kann die Verbindung aus technischem Fortschritt und Deregulierung durchaus ein neues, goldenes Zeitalter des Mittelstandes einleiten.