"Die Politik Ludwig Erhards stand für Aufbruch, Veränderung und Zuversicht. Die Politik der Gegenwart steht für Absicherung, Bequemlichkeit und Zukunftsangst", kritisiert Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart in seinem Vorwort. "Politik ohne Prinzipien gilt plötzlich in allen Parteien als modern. Die Wähler will man nicht überzeugen, sondern kaufen." Der Staat greife derart tief in das wirtschaftliche Geschehen ein, dass von Marktwirtschaft nicht mehr gesprochen werden könne. Steingart: "Politik braucht Prinzipien - gerade in stürmischer Zeit. Ludwig Erhard hat uns dafür einen zeitlos funktionstüchtigen Kompass hinterlassen."
Ludwig Erhard (1897-1977) gehört zu den wichtigsten Gründerfiguren der Bundesrepublik Deutschland. Als Wirtschaftsminister und später als Bundeskanzler hat er über mehr als 15 Jahre hinweg den Wiederaufbau entscheidend mitgestaltet. In seinem Buch "Wohlstand für alle", das Ludwig Erhard gemeinsam mit dem damaligen Handelsblatt-Redakteur Wolfram Langer verfasst hat, ging es ihm um die Verbindung der Triebkräfte einer marktwirtschaftlichen Ordnung einerseits und den humanen Idealen unserer Kultur andererseits. Die Analysen und Leitbilder, die Erhard bereits vor 40 Jahren für unser Land entwickelt hat, haben gerade angesichts der gegenwärtigen nationalen und internationalen Entwicklungen kaum an Gültigkeit verloren.