Immer mehr Personaler gehen dazu über, sich zunehmend auf die Dienstleistungen sogenannter Headhunter zu verlassen. Verlockend scheint dabei hauptsächlich das Kostenargument. Gezahlt werden muss im Gegensatz zu Inseraten nur im Erfolgsfall.
Berücksichtigt man jedoch die Höhe der Kosten für eben diesen Erfolgsfall einer erfolgreichen Vermittlung - in der Regel drei oder mehr Brutto-Gehälter einer Spitzen- oder Fachkraft - so stellt sich die Frage, ob diese Rechnung wirklich aufgeht.
Auch wenn eine Personalanzeige im Einzelfall nicht zum erhofften Erfolg führt, bleibt doch fraglich, ob all die Anzeigen, die für den Preis einer erfolgreichen Vermittlung geschaltet werden können, nicht zum gleichen oder sogar noch mehr Erfolg führen würden, als der Einsatz eines Vermittlers.
Rechnen wir beispielsweise mit einer Vermittlerprovision von 15.000 € für die Vermittlung eines SAP Beraters, so könnte das suchende Unternehmen zu diesem Preis je nach Verhandlungsgeschick sicher 20-30 Stellenanzeigen in renommierten Jobbörsen veröffentlichen.
Was ist, wenn der zum Preis von 15.000 € vermittelte Berater nach 3 Monaten kündigt? Es muss ein neuer Berater gefunden werden und in der Regel werden wieder Vermittlungsgebühren fällig. Die Personalkosten explodieren. Bei einem Jahresgehalt von 60.000 € p.A. und 30.000 € an Vermittlungsprovisionen hat die Besetzung dieser fiktiven Position für 12 Monate 90.000 € gekostet.
Hätte das gleiche Unternehmen nun nicht 30.000 € in den Vermittler investiert, sondern zum Beispiel das Gehalt der Stelle auf 75.000 € p.A. angehoben und für 5.000 € Inserate geschaltet, hätte das Unternehmen selbst nicht für 80.000 € einen weit besseren Kandidaten finden können, als es sich für 90.000 € vom Vermittler hat liefern lassen?
In der Regel sind die Vermittlungsprovisionen an Klauseln gebunden, sodass nicht gezahlt werden muss, wenn der Bewerber z.B. innerhalb der Probezeit kündigt. Was ist aber nach dem Ende dieser Mindestbeschäftigungsdauer? Schließlich gibt es keine Garantie, dass nicht der gleiche Headhunter, der eine Arbeitskraft vermittelt hat, nach Ablauf dieser Mindestfrist diskret wieder Kontakt zu diesem Berater sucht, um ihn an den nächsten Kunden zu vermitteln. Ein guter Draht ist ja auf jeden Fall schon vorhanden, wurde der Berater doch schon einmal erfolgreich von diesem Headhunter vermittelt.
Fazit: Personaler sollten auf der Hut sein und nicht nur auf ein Pferd setzen. Es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Und die klassischen Jobbörsen gehören noch lange nicht zum alten Eisen.
Es bleibt doch die Frage: wenn die Schaltung von Inseraten in Jobbörsen keinen Erfolg verspricht, wieso gibt es dann eine derart große Präsenz eben dieser Personalvermittler in allen Jobbörsen? Ist vielleicht doch alles nur eine Frage geschickten Agierens und Verhandelns mit den richtigen Medienpartnern, um den bestmöglichen Nutzen für die eigene Personalentwicklung zu erreichen?
In diesem Zusammenhang startet das FORUM für SAP eine „Endkunden-Offensive“ genannte Angebotsaktion. Weitere Infos zu diesem speziellen Angebot, von dem Personalvermittler ausdrücklich ausgenommen sind, finden Sie unter http://www.dv-treff.de/docs/angebot-endkunden-offensive.pdf.