Digitalisierung und Vernetzung: Zwei Schlagwörter, die dieses Jahr die Diskussionen von Unternehmen und Politikern dominierten. Deutschland müsse die Digitalisierung jetzt endlich vorantreiben, hieß es, noch hinke die deutsche Wirtschaft hinterher, klagten sie. Dann kamen die Begriffe Datenschutz dazu und IT-Security. Die einen forderten mehr Schutz für die Daten der Bürger, die anderen aber gaben eben den strengen Datenschutzgesetzen und Compliance-Regeln die Schuld für das langsame digitale Wachstum. Dass IT-Sicherheit und Datenschutz für geschäftskritische Daten und Anwendungen aber Grundvoraussetzungen sind, damit sich verantwortungsbewusste Unternehmen dem Digitalisierungsprozess überhaupt anschließen, thematisierten die wenigsten.
Die Verantwortlichen in Unternehmen „haften ja im Falle eines Datenverlusts“, erklärt Rieken. Aus diesem Grund würden viele zögern, Daten und Prozesse auszulagern bzw. firmenübergreifend zu vernetzen. Es gäbe nun zwei Möglichkeiten, diesem Umstand Rechnung zu tragen: Einmal könne man die Datenschutzgesetze aufweichen. Etwas, so Rieken, das den Wirtschaftsstandort Deutschland eher schwächen als stärken würde. Denn Datenschutz und IT-Sicherheit seien Assets, die in USA noch nicht diese Bedeutung haben. „Genau hier können wir punkten“, betont der Experte. Er fasst damit auf seine Beobachtungen in Silicon Valley zusammen, die er bei seiner langjährigen Tätigkeit dort machen konnte. „Die Digitalisierung benötigt Technologien, die ein adäquates Niveau an Sicherheit und Datenschutz gewährleisten. Die hohen Datenschutzanforderungen führen zu besseren technischen Lösungen und somit zu einer Stärkung der deutschen IT-Industrie“, ist er überzeugt.