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TU Ilmenau beendet Projekt für gute Lehre im Maschinenbau

(PresseBox) (Ilmenau, )
Die Technische Universität Ilmenau und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), haben das "Maschinenhaus-Projekt" erfolgreich beendet. Das Projekt, das ein Jahr lang an der TU Ilmenau durchgeführt wurde, hat zum Ziel, das Maschinenbaustudium zu verbessern. Bei der Abschlussveranstaltung am 23. Oktober erhielt die Universität das "Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat" und wurde damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.

Mehr Informationsaustausch und mehr Koordination unter Professoren und Lehrenden - das ist eines der Ergebnisse des Maschinenhaus-Transfer-Projekts, das der größte Interessenverband der Investitionsgüterindustrie in Deutschland, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) an der Fakultät für Maschinenbau der TU Ilmenau soeben abgeschlossen hat. Die Initiative läuft derzeit an 27 deutschen Hochschulen, um den Studienerfolg in Maschinenbau- und Elektrotechnikstudiengängen zu erhöhen und die Abbrecherquote zu reduzieren. Prof. Ulf Kletzin, Leiter des Fachgebiets Maschinenelemente und Koordinator des Projekts an der TU Ilmenau, bringt es auf den Punkt: "Um Lehrinhalte künftig noch besser aufeinander abzustimmen, soll der regelmäßige Austausch unter Kollegen ein festes Forum erhalten." Das Maschinenhaus-Projekt brachte alle Beteiligten seit Herbst 2013 in mehreren Workshops an der Thüringer Universität zusammen. Vertreter des VDMA und von HIS-Hochschulentwicklung im Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) trafen sich mit Studiengangverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden der Universität. Thilo Weber, Referent des VDMA im Bereich Bildung, organisierte die Treffen: "Zunächst wurden die Herausforderungen, denen sich die Fakultät gegenübersieht, gemeinsam analysiert und anschließend haben wir Ansatzpunkte und Maßnahmen erarbeitet, wie sie darauf reagieren kann."

Für Projekt-Koordinator Kletzin beginnt ein erfolgversprechendes Ingenieurstudium schon mit der Gewinnung geeigneter Studienanfänger: "Das Ingenieurstudium setzt naturwissenschaftlich-technische Begabung voraus und es ist auch sehr arbeitsintensiv. Wir als ingenieurwissenschaftliche Fakultät sind daher bestrebt, nicht nur fachlich geeignete Studienanfänger zu finden, sie müssen auch motiviert sein". Bei der Suche nach geeigneten Lösungen war die Maschinenhaus-Toolbox, in der der VDMA Good-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre sammelt, sehr hilfreich. Bildungsreferent Weber: "Dieser Werkzeugkasten soll Hochschulen anregen, sich von den Beispielen anderer Einrichtungen inspirieren zu lassen." Um möglichst gute junge Frauen und Männer an der TU Ilmenau auszubilden, wird künftig schon vor Aufnahme eines Studiums, spätestens aber in der Studieneingangsphase die Leistungsstärke der angehenden Studierenden ermittelt. So können, wenn nötig, frühzeitig geeignete Hilfsangebote bereitgestellt werden. Die unterschiedlichen Wissensniveaus der Studienanfänger auszugleichen, ohne die hohe Qualität der Lehrinhalte zu beeinträchtigen, war ebenfalls ein Problem, für das die Experten von VDMA und HIS-Hochschulentwicklung zusammen mit den Universitätsverantwortlichen Lösungen gefunden haben. Fachlich für ein Ingenieurstudium noch nicht ausreichend geeignete Studierende sollen künftig durch zusätzliche Lehrangebote leistungsfähig gemacht oder aber in Beratungen in geeignetere Studiengänge, Hochschultypen oder alternative Ausbildungsformen gelenkt werden. Dies verkürzt die Ausbildungszeiten aller Studierenden und Berufseinsteiger stehen früher zur Verfügung. Dieses Ziel soll auch dadurch erreicht werden, dass künftig die Wiederholfristen von Prüfungen verkürzt werden.

Um Studienanfänger besser an ihr Ingenieurstudium heranzuführen, praktiziert die TU Ilmenau das "Gemeinsame Ingenieurwissenschaftliche Grundlagenstudium" (GIG). In den ersten vier Fachsemestern eignen sich Studierende im GIG naturwissenschaftlich-technische Grundlagen und spezifische Grundkenntnisse ihres Studienganges an. Die Analyse des Maschinenhaus-Projekts zeigte aber, dass dies in der Praxis noch nicht perfekt funktioniert. "Gespräche mit Studierendenvertretern haben ergeben, dass die Studierenden - und auch manche Lehrenden - die Vorteile der GIG-Idee offenbar noch nicht ausreichend kannten", stellt Kletzin fest. Künftig will die Universität das GIG deshalb bei Studierenden und Lehrenden besser bewerben. Zudem soll stärker auf die Zusammenarbeit mit ehemaligen Ingenieurstudenten der TU Ilmenau gesetzt werden. Alumni könnten zum Beispiel in Testimonials, Interview-Videos auf der Website der Universität, berichten, inwieweit ihnen die Erfahrungen des GIG im Berufsleben beim Arbeiten in interdisziplinären Teams zugutekommen. Und in Vorträgen werden sie sich persönlich an die jungen Studierenden wenden, idealerweise schon in der Erstiwoche der TU Ilmenau, der Studieneinführungswoche vor Beginn des ersten Semesters. Gestärkt werden soll das GIG auch dadurch, dass die Planung der Lehrveranstaltungen verbessert wird. "Wir müssen vermeiden, dass Pflicht- und Wahlveranstaltungen zeitlich miteinander konkurrieren, und es ist auch nicht sinnvoll, Grundlagenvorlesungen wie ,Mathematik' oder ,Maschinenelemente' schon morgens um sieben oder abends bis halb neun anzubieten. Da sind weder Studierende noch Lehrende besonders leistungsfähig", stellt Kletzin selbstkritisch fest. Gerade weil die eine oder andere Schwachstelle in der Ingenieurausbildung aufgedeckt wurde, ist Prof. Kletzin aber mit der Arbeit der vergangenen Monate sehr zufrieden: "Für uns von der TU Ilmenau war nicht nur der intensive Erfahrungsaustausch unter Kollegen und mit den Studierenden sehr hilfreich, sondern auch die Ratschläge der externen Experten."

Bei den Kontakten zwischen TU Ilmenau und VDMA-Experten stellte sich heraus, dass eine Initiative, die die Thüringer Universität bereits seit dem Wintersemester 2011/12 erprobt, Modellcharakter für andere Hochschulen haben kann. In der "Basic Engineering School" wird Studierenden in den ersten zwei Fachsemestern unabhängig vom gewählten ingenieurwissenschaftlichen Studiengang gemeinsam das fundierte Grundlagenwissen eines Ingenieurs vermittelt. Fehlende technische Voraussetzungen werden zum Beispiel durch eine intensivere Betreuung und durch Praxisprojekte ausgeglichen und so der Studienerfolg verbessert. Die Umsetzung der Basic Engineering School wird im Rahmen des "Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Länder mit 4,2 Millionen Euro für fünf Jahre gefördert. Konzepterarbeitung und -erprobung waren bei einem Wettbewerb der Bundesinitiative "Studieren in Fernost" als Sieger hervorgegangen. Kletzin zeigt sich stolz, dass die an der TU Ilmenau entwickelten und erprobten Instrumente in die Maschinenhaus-Toolbox aufgenommen wurden: "So hat auch der VDMA etwas aus Ilmenau mitgenommen. Wir sind jedenfalls sehr zuversichtlich, dass wir mit unseren eigenen Bemühungen und mit den Anregungen von VDMA und HIS die Abbrecherquote, die bundesweit immer noch recht hoch ist, an der TU Ilmenau reduzieren werden."

"Maschinenhaus - Campus für Ingenieure"

Das Maschinenhaus-Transfer-Projekt, das der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung durchführt, besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase wurden in den Maschinenbau- und Elektrotechnikfakultäten der beteiligten Universitäten die Studienbedingungen analysiert. Darauf aufbauend entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Zentrales Element zur Praxiserprobung sind Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen. Seit Jahresbeginn 2013 läuft das zweite Projektjahr der Maschinenhaus-Initiative. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen an je einer Fachhochschule und Universität pro Bundesland gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Fachleute von Hochschulen kommen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Eine Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Bis Mitte 2015 soll dies in mindestens 32 Hochschulen in ganz Deutschland geschehen sein. Alle teilnehmenden Bildungseinrichtungen erhalten zum Abschluss das "Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat" und werden in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen. Darüber hinaus verleiht der VDMA im Mai 2015 zum zweiten Mal den mit 100.000 Euro dotierten Hochschulpreis "Bestes Maschinenhaus". www.vdma.org/maschinenhaus

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Technische Universität Ilmenau

Die Technische Universität Ilmenau ist die einzige technische Universität des Freistaates Thüringen und steht für eine lange Tradition in der Ausbildung von Ingenieuren der Elektrotechnik und des Maschinenbaus. Angeboten werden insgesamt 19 Bachelor- und 25 Masterstudiengänge. Dabei können sich angehende Studierende zwischen Technik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Medien entscheiden. Im Wintersemester 2013/14 waren an der TU Ilmenau 6.818 Studierende eingeschrieben, ca. zwei Drittel davon in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. www.tu-ilmenau.de

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