Digitale intelligente Antriebe bieten für numerisch gesteuerte Maschinen höchste Präzision und Geschwindigkeiten bei gleichzeitiger Minimierung der Ausrüstungskosten. Voraussetzung zur Nutzung dieser Vorteile ist eine leistungsfähige digitale Schnittstelle zur Steuerung. Obwohl Sercos ursprünglich in den 80er Jahren als eine solche Antriebsschnittstelle konzipiert wurde, hat sich die Technologie im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte zu einer universell einsetzbaren Echtzeit-Schnittstelle für beliebige Automatisierungsanwendungen weiterentwickelt.
Die Sercos Nutzerorganisation
Im Jahr 1988 stand das Konzept fest mit dem taktsynchronen Übertragungskonzept, einem Antriebsprofil und der Überlegung, einen ASIC als Basis für die Realisierung von Master- und Slave-Schnittstellen anzubieten. 1990 wurde deshalb die Fördergemeinschaft SERCOS interface (FGS) gegründet, deren Mitglieder sich verpflichteten, die Sercos Idee nicht nur zu finanzieren, sondern auch zukunftsträchtig zu unterstützen. Diese Interessengemeinschaft arbeitet heute international unter dem Dach von Sercos International e.V. zusammen.
Die Entwicklung der Sercos Technologie
Die erste Generation von Sercos, die 1989 auf der EMO in Hannover erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, unterstützte Übertragungsraten von 2 und 4 Mbit/s und kam zunächst vor allem bei anspruchsvollen Werkzeugmaschinenanwendungen zum Einsatz. In den folgenden Jahren fand Sercos weltweit und in unterschiedlichen Anwendungen und Branchen breite Unterstützung und wurde in verschiedenen Anwendungen erfolgreich eingesetzt. Im Jahre 1995 wurde Sercos als IEC-Norm 61491 anerkannt.
1999 folgte die zweite Generation des Standards. Unter anderem wurde die Übertragungsrate auf 8 und 16 Mbit/s erhöht und der Service-Kanal zur Übertragung asynchroner Daten erweitert. Seit 2001 ist diese Technologie auf der Basis des SERCON816 ASIC verfügbar, wobei eine Abwärtskompatibilität zur 1. Generation sichergestellt wurde.
Das Erfolgsrezept von Sercos III, der dritten Generation von Sercos, die im Jahr 2005 mit ersten Prototypen im Markt eingeführt wurde, lautete: "Nutzung der Übertragungsphysik und des Protokolls von Ethernet unter Beibehaltung der bewährten Mechanismen von Sercos". Die Kombination dieser beiden Technologien schafft neue, innovative Möglichkeiten für die Automatisierungstechnik der Zukunft.
Meilensteine:
1985: Ad-hoc Arbeitskreis "WZM-Schnittstelle"
1989: Vorstellung der Sercos Schnittstelle auf der EMO (European Machine Tool Show) in Hannover
1990: Gründung der Fördergemeinschaft SERCOS interface (FGS), heute: Sercos International. Gründungsmitglieder: ABB, AEG, AMK, Bosch, Indramat und Siemens.
1990: Erstes Sercos Prüflabor an der TU Darmstadt
1994: Gründung von Sercos Nordamerika
1995: Anerkennung als internationaler Standard IEC 61491 (Sercos I)
1998: Gründung von Sercos Japan
2001: Neues Prüflabor am ISW, Universität Stuttgart
2002: Verabschiedung der Edition 2 des internationalen Standards IEC 61491
(SERCOS II)
2003: Beginn der Entwicklung von Sercos III
2005: 20-Jahr-Feier auf der EMO in Hannover
2006: Kooperation zwischen Sercos International und der ODVA: CIP Safety on Sercos
2007: Anerkennung von Sercos III als internationaler Standard (IEC 61784/61158 und IEC 61800-7)
2007: Weltweit 2 Millionen Sercos Echtzeit-Knoten installiert
2007: Eröffnung einer Geschäftsstelle in China
2008: Kooperation zwischen Sercos International und der FDT Group: FDT/DTM Annex für Sercos III
2010: 25 Jahre Sercos Technologie
2015: 25 Jahre Sercos International - 10 Jahre Sercos III
Weitere Informationen erhalten Sie über unseren eNewsletter oder unsere Website.