Wie standhaft Dampfkessel gegenüber korrosiven Belastungen sind, hängt nicht zuletzt von der Qualität der Zusatzdrähte zum Schweißen der Blechkonstruktionen ab. Insbesondere die Schweißnaht ist eine hochsensible Stelle, die je nach eingesetzten Werkstoffen und dem Durchmesser des zu schweißenden Flachproduktes besonders anfällig für folgenschwere Leckagen ist. Herkömmliche Standardlösungen wie der molybdänhaltige Schweißdraht 1.4462 stoßen hier an ihre Grenzen. Denn Molybdän ist eines der Legierungselemente, die beim Schweißen ungewollte Versprödung hervorrufen können, die sogenannte Sigmaphase. „Mit unserem neuen Schweißdraht UGIWELD 23.7NL gehört dieses Risiko nun der Vergangenheit an“, erklärt Philippe Guillet, kaufmännischer Leiter Draht beim Stahlhersteller Ugitech. „Anders als beim Standardprodukt mit rund 3,3 % Molybdän haben wir bei unserem neuen Schweißdraht den Molybdänanteil auf unter 0,5 % gesenkt. Die Kesselkonstruktion gewinnt so deutlich an Zuverlässigkeit und Beständigkeit.“ Dazu trägt auch der Umstand bei, dass Ugitech die Legierungsbestandteile an die chemische Analyse des modernen Flachmaterials aus den Stählen 1.4062, 1.4162 und 1.4362 angepasst hat. Das Ergebnis ist eine hohe Homogenität von Blech und Schweißnaht. UGIWELD 23.7NL zeichnet sich außerdem durch seine Korrosionsbeständigkeit sowie hohe mechanische Festigkeit aus – wichtige Voraussetzungen für den nachhaltigen Betrieb von temperatur- und druckbeaufschlagten Kesselsystemen.
„Mit UGIWELD 23.7NL bieten wir einen Schweißdraht an, der dem Trend zu kosteneffizienten und leistungsfähigen Lean-Duplex-Stählen im Flachstahlbereich folgt“, so Guillet. „Anwender steigern mit unserem Zusatzdraht die Qualität der Blechkonstruktionen und erhöhen gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit.“ UGIWELD 23.7NL eignet sich für das Verschweißen von rostfreien Duplexstählen per MIG-, WIG- und UP-Schweißen. Kunden können den Zusatzdraht in Abmessungen von 0,8 bis 4,0 mm bei Ugitech S.A. beziehen.