Insbesondere die Ansätze für ein transparentes, faires und kostendeckendes Verrechnungsmodell der Betriebskosten eines Application Lifecycle Management Tools kamen bei den Teilnehmern gut an. In 30 bis 50 parallelen Entwicklungsprojekten werden bei der Haufe Lexware GmbH & Co. KG die tatsächlichen Projektkosten ausgewertet, die so gegebenenfalls auch an externe Dienstleister weiter verrechnet werden können. Dr. Frank Spiegel betonte: „Die dabei erhobenen Daten lassen sich an einigen ausgewählten Fakten bemessen: So wurde das ALM-Tool im Jahr 2012 insgesamt rund 79.926 Stunden effektiv genutzt und dabei 51.180 ALM-Sessions geöffnet.“ Doch diese Zahlen müssen aggregiert, gewichtet und ins Verhältnis gesetzt werden. „Dabei hat uns die profi.com AG mit Wissen und Manpower unterstützt“, sagt Dr. Spiegel.
Welche Aufwände und Kosten sind zu betrachten?
Bei der Umlage der Betriebskosten für ein Application Lifecycle Management-Tool steht ein Unternehmen vor der Frage, welche Kosten sich auf einzelne Projekte umlegen lassen. Hierfür können unterschiedlichste Parameter herangezogen werden. Beispielsweise lassen sich Kosten für Systempflege, Betriebs- und Infrastrukturkosten (Monitoring, Hardware, Netzwerk, Backup etc.), Wartungs- und Supportkosten sowie neue Tool-Lizenzen (v.a. ALM, UFT) erheben und für eine projektgenaue Abrechnung nutzen.
Andere Fragestellungen, die bei der Definition eines fairen Umlagemodells ebenso entscheidend sind, müssen vor der Einführung entschieden werden.
- Wie sollen die Zeiten für Systemadministration (Patching, Upgrades, User management etc.), Customizing und Anwenderschulungen bei der Umlage berücksichtigt werden?
- Wie wird mit Systemzugriffen durch andere Applikationen verfahren, vor allem QTP/UFT und andere angebundene Systeme (z.B. Schnittstellen zur Synchronisierung)?
- Werden die Kosten der anderen Tools (außer ALM) nach dem gleichen Schlüssel verteilt wie die ALM-Kosten?
- Wie werden Belange des Datenschutzes und des Betriebsrates bei der Datenerhebung und -speicherung beachtet?
Umsetzung mit vorhandenen Mitteln
Bei der technischen Realisierung nutzten die Experten der profi.com AG die bei Haufe-Lexware existierende Basis eines Microsoft SQL Servers, der sich als Datenbankserver für HP ALM im Einsatz befindet und ausgereifte Business Intelligence und Data-Warehouse Features bietet. Thomas Jähnig betonte, dass „die größten Herausforderungen die Gewährleistung einer akzeptablen Performance auch bei großen Datenmengen, die teilweise unklare, HP ALM interne, Berechnung des Lizenzverbrauchs und die Validierung der Korrektheit der berechneten Daten waren.“
Für ein zentrales Reporting lassen sich die Inhalte der HP ALM Projektdatenbanken (Requirements, Tests, Defects, Runs) sowie weitere externe Systeme wie JIRA oder Microsoft TFS ebenfalls einbinden. Dann lassen sich die Daten problemlos in weitere Systeme oder Berichte des Managements integrieren.
Konzeptionelle Vorarbeit ist entscheidend
In der anschließenden Fragerunde wurde die Dauer der Umsetzung angesprochen, die für Haufe-Lexware GmbH & Co. KG zirka drei Monate dauerte, wobei der Implementierungsaufwand jedoch nur wenige Tage umfasste. Thomas Jähnig unterstreicht: „Dies zeigt, wie viel Vorarbeit in die Konzeption der Verrechnungsmodelle und die organisatorische Abstimmung fließt, und dass der letztendliche Umsetzungsaufwand für das Reporting nur einen Bruchteil davon ausmacht.“
Außerdem interessierten sich die Teilnehmer für die Anzahl der eingesetzten Lizenzen sowie die Integration weiterer Tools, auch außerhalb der HP Software Produkte.
Das Webinar können Sie online unter https://www.brighttalk.com/... anschauen (kostenfreie Registrierung notwendig).