Vreden, 25.05.2016: Die gesprächsbereiten Volksvertreter fanden sich schon ca. 1 Stunde vor der Warnminute in Heiden und Havixbeck ein, um mit Fachleuten aus den verschiedenen erneuerbaren Energien-Bereichen die Kritikpunkte am aktuellen EEG-Entwurf zu diskutieren. Nach offenem Austausch trat man um 11:55 Uhr vor die insgesamt ca. 150 Versammelten, die mit verschiedenen Plakaten den Grund für ihr Erscheinen kundtaten.
In Havixbeck erinnerten sowohl die Demonstranten als auch Herr Schiewerling (CDU) an die Folgen des Reaktorunfalls in Fukushima, der die drohende Gefahr, auch von grenznahen Atomkraftwerken, ins Gedächtnis rief. Einigkeit bestand ferner in der Bewertung der Vorreiterrolle des Münsterlandes in Sachen erneuerbarer Energien, die wichtig für die Umwelt und die lokalen Arbeitsplätze ist.
In Heiden ergriff zunächst der Vizepräsident des Fachverbands Biogas e.V. und Gesellschafter der PlanET Biogastechnik GmbH, Hendrik Becker, das Wort: „Mit Sorge verfolgen wir nun die Debatten um Aufbaupfad, Begrenzungen und gedeckelter Stromanteile für Erneuerbare Energien. Der Gesetzesentwurf zur EEG-Novelle aus dem Bundeswirtschaftsministerium veranlasst uns, wichtige Änderungen im Interesse von über 370.000 Beschäftigten, der Stärkung der industriellen Basis, der Sicherung der Wertschöpfung im ländlichen Raum, der Bürgerbeteiligung und der Erreichung der CO2-Minderungsziele einzufordern.“
Weiterhin kritisierte er die unfaire Kostendebatte und sprach die mangelnde Transparenz bei der Subventionierung fossiler und konventioneller Energieträger an. Wieso gesellschaftspolitisch immer von den zu hohen Förderaufwendungen für die Erneuerbaren gesprochen werde, sei unverständlich.
Gemeinsame Zielsetzung von Politik und Wirtschaft
An beiden Standorten waren sich letztlich alle einig, dass man „keine faulen Kompromisse brauche“ (Johannes Röring, CDU) und der Forderungen der Demonstranten „Kohle und Atom, raus aus unserm Strom“ mehr Beachtung schenken müsse. Die für 2050 gesteckten Klimaziele von mindestens 80 % CO2-Einsparung im Vergleich zu 1990 sind seien ebenso wenig zu erreichen, wie das angestrebte Ziel der gesteigerten Kosteneffizienz, die ein ausreichend dynamisches Ausbauvolumen benötige, so Hendrik Becker.
Video-Beitrag zur Warnminute in Heiden geplant
Alle die, die selber nicht vor Ort sein konnten oder gerne bewegte Bilder sehen möchten, sollten sich den morgigen Donnerstag, 26. Mai, ab 19:30 Uhr vormerken. Unter www.warroom.tv wird ein Beitrag namens Schweigeminute für Energiewende zu sehen sein, indem über der Warnminute in Heiden berichtet wird.