Jan Lindner, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsspezialisten Panda Security, kann angesichts dieser Kommentare nur den Kopf schütteln. Denn wer sich in der Branche auskennt, den überraschen derartige Hackerattacken gegen unzureichend geschützte Hardware keinesfalls. „Bereits im Oktober 2015 haben wir bei Panda eine Warnung vor Cyberangriffen auf private Router veröffentlicht (http://pandanews.de/...) – inklusive Tipps, wie man sich gegen derartige Angriffe schützen kann. Denn dass Router – und nicht nur diese – mangelhaft konfiguriert sind und somit ein ideales Ziel für großangelegte Hackerattacken bieten, ist nicht erst seit gestern bekannt. Jedoch müssen derartige Gefahren aus dem Internet - und auch die entsprechenden Warnungen davor – endlich ernst genommen werden“, so Lindner.
Grundsätzlich bemerke er in der Politik leider noch immer eine mangelnde Bereitschaft, die Gefahren, die mit der zunehmenden Vernetzung unseres beruflichen wie privaten Alltags einhergehen, proaktiv anzugehen. „Die politischen Mühlen mahlen viel zu langsam“, mahnt Lindner. „Und dies betrifft nicht nur die jüngste Attacke auf die Telekom-Router. Auch Angriffe durch Cryptolocker und andere moderne Malware sind heutzutage vermeidbar und keinesfalls akzeptabel. IT-Security-Lösungen, die derartige Angriffe zuverlässig blockieren, gibt es bereits.“, so Lindner weiter. In diesem Punkt müsse er der Kanzlerin klar widersprechen. So habe Panda bereits vor Jahren begonnen, eine neue Technologie zu entwickeln (http://www.pandasecurity.com/germany/enterprise/solutions/adaptive-defense-360/), die heute genau diese moderne Art von Cyberangriffen in diversen spanischen sowie in einigen deutschen Regierungseinrichtungen und kritischen Infrastrukturen abwehrt. Jedoch würden politische Entscheidungsprozesse gerade in Deutschland viel zu lange brauchen. Lindner: „Bis sich die Entscheider in den Ländern und Kommunen zum Einsatz einer neuen Technologie durchgerungen haben, ist das Kind häufig längst in den Brunnen gefallen.“