Aktuelle Studie zeigt, dass der Markt für Standardsoftware Trainings lukrativ ist: Obwohl der Staat immer weniger Fördermittel für IT-Quereinsteiger bereitstellt, investieren mittelständische Unternehmen und Konzerne viel in die IT-Weiterbildung.
Seit Jahren gab es keine validen Zahlen mehr über den IT-Trainingsmarkt. Nun gab Dr. Stephan Scholtissek, Geschäftsführer und Hauptanteilseigner des franchisegebenden IT-Trainingsunternehmens New Horizons in Hamburg, den Auftrag an die Uni Kassel-Wirtschaftsinformatik eine Marktbefragung durchzuführen. Mit überraschenden Ergebnissen.
Die Studie wurde vom Kasseler Wissenschaftler Phillip Bitzer geleitet, an der sich 127 Trainings-Budget-Verantwortliche beteiligten. Sie sollten u.a. angeben wieviel sie für standardisierte IT-Trainings, z.B. Microsoft Server 2012, Microsoft Office, IBM Lotus Notes, Cisco oder SAP, etc., ausgeben.
Die erste Zahl, die wie ein Paukenschlag wirkt, besagt, dass der deutsche IT-Seminarmarkt ein Volumen von 5,57 Milliarden Euro hat. Wobei damit nur die Ausgaben der Firmen für externes Training berücksichtigt sind, wie Bitzer versichert - also keine sogenannten Oppurtunitätskosten wie Arbeitsausfall, Reise- und Übernachtungskosten oder interne Maßnahmen. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden Kleinstfirmen, die weniger als 250.000 Euro im Jahr umsetzen, und von denen es um die 2,6 Millionen in Deutschland geben soll. Laut Studie geben mittelständische Firmen bis zwei Millionen Euro Umsatz 5000 Euro für IT-Schulungen im Jahr aus, in Konzernen mit über 50 Millionen Umsatz sind es 200.000 Euro.
Damit finanziert heute die Privatwirtschaft 98 Prozent der IT-Weiterbildung, was ein weiteres überraschendes Ergebnis der Studie ist: Die Zeit der staatlichen Fördergelder ist vorbei. Laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit wurden im vergangenen Jahr 17.000 Bildungsgutscheine für ITK-Umschulungen vergeben. Konservativ mit 4000 Euro pro Bildungsgutschein angesetzt ergibt dies ein Volumen von 68 Millionen Euro. Scholtissek: "Obwohl landauf, landab vom Fachkräftemangel in der IT-Industrie gesprochen wird, hat sich der Staat aus dieser Förderung praktisch zurückgezogen." Die Hauptlast tragen demnach die privaten Unternehmen. Die Weiterbildungsaktivitäten im Business-to-Publik-Geschäft sind ebenfalls übersichtlich. Mitarbeiter von öffentlichen Verwaltungen wurden selten zu IT-Seminaren geschickt. "Ich hatte gehofft, dass auf den Staat mindestens 10 Prozent Marktvolumen entfallen." so der hamburger Geschäftsführer.
Zudem wurden die Studienteilnehmer befragt nach welchen Kriterien sie den Trainingsanbieter auswählen. Als wichtigster Punkt wurde die "Nachhaltigkeit des Trainingerfolgs" genannt - gefolgt vom Preis und dem guten Ruf des Trainers bzw. Anbieters. Als eher unwichtig erschien den Befragten die "Buchbarkeit des Trainings über das Web" oder "zusätzliche Anreize durch Ausgestaltung des Trainings".
Im Verhältnis zur deutschen konservativ denkenden Wirtschaft ist das Umfrageergebnis nach den Trainingsformen auf dem ersten Blick nicht allzu überraschend. Während in Ländern wie z.B. USA bereits viele auf moderne, individualisierte IT-gestützte Trainingsformen setzen, wurde mit 112 Nennungen das klassische Klassenraumtraining am häufigsten genannt. 53 der Befragten nahmen reines E-Learning (ohne Livetrainer) in Anspruch. Bereits 30 haben allerdings ein Blended-Learning-Angebot angenommen (z.B. zeit- und ortsflexibler, livetrainerbasierter Mix aus Video- und Klassenraumtraining)
Der Trend zum "intelligenten Sparen", wie es Scholtissek formuliert, führe eindeutig dazu, dass die Unternehmen verstärkt auf Technologieunterstützung im IT-Training setzten. Virtuelles und stark individualisiertes IT-unterstütztes Lernen werde sicherlich in der neuen Generation der Arbeitnehmer, die eine flexible Arbeitswelt einfordert, zu einem Muss.
Seit Jahren gab es keine validen Zahlen mehr über den IT-Trainingsmarkt. Nun gab Dr. Stephan Scholtissek, Geschäftsführer und Hauptanteilseigner des franchisegebenden IT-Trainingsunternehmens New Horizons in Hamburg, den Auftrag an die Uni Kassel-Wirtschaftsinformatik eine Marktbefragung durchzuführen. Mit überraschenden Ergebnissen.
Die Studie wurde vom Kasseler Wissenschaftler Phillip Bitzer geleitet, an der sich 127 Trainings-Budget-Verantwortliche beteiligten. Sie sollten u.a. angeben wieviel sie für standardisierte IT-Trainings, z.B. Microsoft Server 2012, Microsoft Office, IBM Lotus Notes, Cisco oder SAP, etc., ausgeben.
Die erste Zahl, die wie ein Paukenschlag wirkt, besagt, dass der deutsche IT-Seminarmarkt ein Volumen von 5,57 Milliarden Euro hat. Wobei damit nur die Ausgaben der Firmen für externes Training berücksichtigt sind, wie Bitzer versichert - also keine sogenannten Oppurtunitätskosten wie Arbeitsausfall, Reise- und Übernachtungskosten oder interne Maßnahmen. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden Kleinstfirmen, die weniger als 250.000 Euro im Jahr umsetzen, und von denen es um die 2,6 Millionen in Deutschland geben soll. Laut Studie geben mittelständische Firmen bis zwei Millionen Euro Umsatz 5000 Euro für IT-Schulungen im Jahr aus, in Konzernen mit über 50 Millionen Umsatz sind es 200.000 Euro.
Damit finanziert heute die Privatwirtschaft 98 Prozent der IT-Weiterbildung, was ein weiteres überraschendes Ergebnis der Studie ist: Die Zeit der staatlichen Fördergelder ist vorbei. Laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit wurden im vergangenen Jahr 17.000 Bildungsgutscheine für ITK-Umschulungen vergeben. Konservativ mit 4000 Euro pro Bildungsgutschein angesetzt ergibt dies ein Volumen von 68 Millionen Euro. Scholtissek: "Obwohl landauf, landab vom Fachkräftemangel in der IT-Industrie gesprochen wird, hat sich der Staat aus dieser Förderung praktisch zurückgezogen." Die Hauptlast tragen demnach die privaten Unternehmen. Die Weiterbildungsaktivitäten im Business-to-Publik-Geschäft sind ebenfalls übersichtlich. Mitarbeiter von öffentlichen Verwaltungen wurden selten zu IT-Seminaren geschickt. "Ich hatte gehofft, dass auf den Staat mindestens 10 Prozent Marktvolumen entfallen." so der hamburger Geschäftsführer.
Zudem wurden die Studienteilnehmer befragt nach welchen Kriterien sie den Trainingsanbieter auswählen. Als wichtigster Punkt wurde die "Nachhaltigkeit des Trainingerfolgs" genannt - gefolgt vom Preis und dem guten Ruf des Trainers bzw. Anbieters. Als eher unwichtig erschien den Befragten die "Buchbarkeit des Trainings über das Web" oder "zusätzliche Anreize durch Ausgestaltung des Trainings".
Im Verhältnis zur deutschen konservativ denkenden Wirtschaft ist das Umfrageergebnis nach den Trainingsformen auf dem ersten Blick nicht allzu überraschend. Während in Ländern wie z.B. USA bereits viele auf moderne, individualisierte IT-gestützte Trainingsformen setzen, wurde mit 112 Nennungen das klassische Klassenraumtraining am häufigsten genannt. 53 der Befragten nahmen reines E-Learning (ohne Livetrainer) in Anspruch. Bereits 30 haben allerdings ein Blended-Learning-Angebot angenommen (z.B. zeit- und ortsflexibler, livetrainerbasierter Mix aus Video- und Klassenraumtraining)
Der Trend zum "intelligenten Sparen", wie es Scholtissek formuliert, führe eindeutig dazu, dass die Unternehmen verstärkt auf Technologieunterstützung im IT-Training setzten. Virtuelles und stark individualisiertes IT-unterstütztes Lernen werde sicherlich in der neuen Generation der Arbeitnehmer, die eine flexible Arbeitswelt einfordert, zu einem Muss.
