Der Wunsch des Auftraggebers war es, bei der Überdachung auf eine möglichst ökologische Holzkonstruktion zu setzen. Die Anzahl der Innensäulen sollte so niedrig wie möglich sein, um große, durchgängige Flächen zu erhalten. Die für Holzhallen typischen Diagonalaussteifungen waren jedoch nicht erlaubt. Dieses Problem wurde gelöst, indem die vier Innensäulen der Überdachung aus Beton hergestellt wurden. Von außen sieht es aus, als wäre die Konstruktion der Überdachung komplett aus Holz. Die Betonsäulen im Innenraum bleiben im Schatten der Überdachung unbemerkt. Das Dach wurde nicht flach gebaut, sondern im Verhältnis von 1:50 entsprechend der Bodenfläche geneigt. Dadurch wurde eine konsistente freie Höhe erzielt und die Maße der Säulen variieren nicht. Auch die Kontrolle des Regenwassers ist dadurch leichter, denn selbst die Dachrinnen sind entsprechend geneigt.
Die Überdachung wurde mit aus Brettschichtholz hergestellten wasserisolierten Schachtelelementen, mit einer Höhe von ca. 10 m, gebaut. Die Dachrinnen waren in den Elementen vormontiert. Die Überdachung wurde mit Firstbalken und gedrehten Firstbalken gestützt, wodurch ein Dach mit zwei geneigten Dachflächen entstanden ist. Da das Stützenraster 16,7 m x 20 m beträgt, wurden zwischen den Säulen und den Sekundärbalken als Primärbalken gedrehte Firstbalken verwendet, die werkseitig von zwei Balken zusammengesetzt wurden.
Aufgrund der großen Abstände wurde die Stützkraft in den Säulen-Balken- und Balken-Balken-Verbindungen mit Hilfe von separaten Stahlkomponenten übertragen. Die Bolzen der Stahlkomponenten wurde an die Kontaktfläche des Balkens geklebt. Die Stützlänge der Dachelemente wurde dadurch verlängert, dass an die Oberkante des Brettschichtholzbalkens ein durchlaufender, in Balkenrichtung verlaufender Balkenschuh montiert wurde.
Die 430 mm x 675 mm Brettschichtholzsäulen, die werkseitig aus zwei Teilen gefertigt wurden, dienen als Stützen und steifen den Gebäuderahmen in Querrichtung zusammen mit den Betonsäulen in der Mitte des Raumes. Die Stiele der 430 mm x 430 mm dicken Holzsäulen sind biegefest und die Stützkraft wird mittels Deckenplatte an die aussteifenden Säulen übertragen. Die Dachelemente auf beiden Dachflächen bilden eine einheitliche Platte, die die horizontale Last überträgt. Diese werden auf Stahlbeton- und Brettschichtholzsäulen im Verhältnis zu deren Steifigkeit verteilt. Aufgrund der Höhe und der Aufstellung der Säulen wurden die Säulen in Gebrauchsklasse 3 dimensioniert und die anderen Holzkomponenten in Klasse 2.
Projekt in Kürze
- Lage: Espoo
- Bauherr: Umweltdienste der Region Helsinki HSY
- Tragwerksplanung: DI Petteri Blomberg, Ramboll Finland Oy
- Spezialplanung: Planung der Fertigteile der Holzkonstruktionen: Insinööritoimisto Asko Keronen
- Bauunternehmer: YIT Rakennus Oy
- Hersteller der Holzelemente: Metsä Wood