Für das Forschungsvorhaben stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über die Förderinitiative EuroTransBio einen Teil des Projektvolumens von 3 Millionen Euro als Förderung zur Verfügung. Die Förderinitiative ermöglicht und unterstützt dabei europaweite Partnerschaften kleiner und mittlerer Unternehmen in allen Bereichen der modernen Biotechnologie. Der Schwerpunkt liegt darauf, nationale und regionale Förderungsprogramme im Bereich Biotechnologie im Zuge gemeinsamer Ausschreibungen für transnationale F&E-Projekte zugänglich zu machen.
Carsten Müller, Koordinator des EU-Projektes, freut sich über die Zusage der Förderung: "In dem von uns initiierten Projekt sind exzellente Partner aus Industrie und Wissenschaft aus ganz Europa involviert, welche sich gegenseitig ideal ergänzen." So sind Firmen aus Spanien (BioIngenium), den Niederlanden (BAC BV, Synthon BV) und Belgien (Delphi Genetics S.A., Ablynx N.V.) Kooperationspartner bei dem EU-Projekt "Ganzheitliche Hochdurchsatz-Prozessentwicklung im Mikro-Maßstab". Die industriellen Partner werden dabei von wissenschaftlichen Experten aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Institut für Mikrotechnik in Mainz (IMM) unterstützt.
"Das Projekt bietet für uns die Chance, in der Reinigung der Proteine, der sogenannten Aufreinigung, Fuß zu fassen", so Frank Kensy (Geschäftsführer m2p-labs GmbH). "Nun können wir unsere Kompetenz in der Mikroverfahrenstechnik, Automatisierung und Softwareentwicklung in Zusammenarbeit mit den Partnern direkt auf die Hochdurchsatz-Protein-Aufreinigung ausweiten und anschließend eine automatisierte Gesamtlösung für die Entwicklung ganzer Bioprozesse anbieten."
Kernprodukt des Baesweiler Unternehmens ist der sogenannte BioLector, der an der RWTH Aachen entwickelt wurde und von m2p-labs GmbH kommerzialisiert wurde. Hierbei handelt es sich um eine einzigartige Plattform im Mikromaßstab für die Beschleunigung der Bioprozessentwicklung - mit dem Ziel, den Schüttelkolben zu ersetzen. Der BioLector ermöglicht es, 48 Bioprozesse parallel durchführen zu können und zudem wichtige Prozessparameter, wie Biomasse, pH-Wert und pO2 online zu messen. Mit der Miniaturisierung, Automatisierung und dem "Online-Monitoring" ist es dem Baesweiler Unternehmen gelungen, der in der Pharma- und Chemie-Industrie bestehenden Nachfrage nach der Beschleunigung der Bioprozesse nachzukommen.
In dem EU-Projekt werden die sogenannte "Hochdurchsatz-Fermentation" und "Hochdurchsatz-Aufreinigung" auf einer Plattform vereint und mit Methodiken des Design-of-Experiment (DoE) und genetischer Optimierungsalgorithmen verbunden. "Wir freuen uns auf die Kooperation mit den Projektpartnern", so Prof. Dr. Jürgen Hubbuch vom KIT. "Jetzt haben wir die Chance, unser erfolgreiches Methodenspektrum auf die Mikrofermentation sowie auf die Kristallisation und Aufkonzentrierung auszuweiten."
Über EuroTransBio
EUROTRANS-BIO (ETB) ermöglicht und unterstützt europaweite Partnerschaften kleiner und mittlerer Unternehmen in allen Bereichen moderner Biotechnologie. Der Schwerpunkt liegt darauf, nationale und regionale Förderungsprogramme im Bereich Biotechnologie im Zuge gemeinsamer Ausschreibungen für transnationale F&E-Projekte zugänglich zu machen.