„Der Fachkräftemangel ist auch bei uns deutlich zu spüren. Daher waren wir auf der Suche nach einer geeigneten Methode, uns als innovativen Ausbildungsbetrieb zu positionieren und generell sichtbarer zu machen“, sagt Ingo Schreiber, Geschäftsführer der L.I.T. Cargo GmbH. Ursprünglich lediglich als Blickfang für Berufsmessen gedacht, avancierte die Idee eines eigenen Lkw nur für Auszubildende schnell zu ersten Entwürfen eines völlig neuen betrieblichen Ausbildungskonzepts.
Startschuss des Projekts ist Ende Februar. Insgesamt 13 angehende Berufskraftfahrer werden mit dem Fahrzeug auf Tour im Nah- und Fernverkehr gehen und auch die Wartung übernehmen. Die jungen Kollegen aus der Disposition, ebenfalls Auszubildende, werden den Einsatz des Fahrzeugs planen.
„Von Beginn an stand fest, dass wir für das Projekt einen ganz besonderen und auch repräsentativen Lkw anschaffen wollten, der auffällt“, sagt Schreiber. Die Wahl fiel auf einen Volvo FH500 mit bester Ausstattung: Neben neuester Sicherheitstechnik, Xenon-Scheinwerfern und einer GPS-gelenkten Schaltung verfügt das Fahrzeug auch über eine Standklimaanlage und belüftete Sitze mit Lederbezug. Für Komfort im Fahrerhaus sorgen ein Ruhesitz für den Beifahrer und ein großer Kühlschrank. Musikanlage und Flachbildfernseher versüßen die Pausen. Als witziges Detail ist ins Dach ein Sternenhimmel eingelassen.
„Die Zugmaschine ist ein echter Hingucker. Sie ist nicht nur die einzige dieses Typs in unserem Fuhrpark und hat eine tolle Ausstattung, sondern sie ist auch mit eigener Beklebung und beleuchtetem Frontschild als besonders Azubi-Fahrzeug erkennbar“, sagt Schreiber. Insgesamt hat der Logistiker fast 150.000 Euro in die Zugmaschine investiert. Viel Geld, doch die Förderung des Nachwuchses wiegt die Kosten auf, wie Ausbildungsleiterin Astrid Jonat erklärt. „Durch das Projekt wollen wir unsere Azubis insbesondere in puncto Selbstorganisation fördern. Die gesamte Verantwortung für ein Fahrzeug zu tragen, ist natürlich fordernd. Gleichzeitig stärkt es aber die Selbstständigkeit und ist unsere Art der Wertschätzung, die wir unseren Azubis entgegenbringen.“
Am Projekt beteiligt waren die Auszubildenden von Anfang an, unter anderem bei der Auswahl von Fahrzeug und Ausstattung. „Da ist es klar, dass sie sich bereits auf den Beginn des Projekts freuen“, sagt Jonat. Bereits Ende Februar dürfen die ersten Azubis auf den Bock der neuen Zugmaschine steigen.