„Mit unserem vertieften Know-how bei Schleifverfahren begegnen wir den Herausforderungen der Zukunft effizient und hochpräzise“, betont Pascal Schiefer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipold Gruppe. „Mit dem Einstieg in das spitzenlose Schleifen in Serie erzielen wir eine höhere Qualität unserer Präzisionsteile.“ Durch das neue Verfahren erhöht Leipold zugleich die eigene Wertschöpfungstiefe. Vor allem hochspezialisierte Bereiche profitieren dank der Investition von einer besseren Oberflächengüte.
Hohe Präzision bei schnellen Durchlaufzeiten
Um die Qualität der Oberflächen der Präzisionsteile zu steigern, setzt die Leipold Gruppe am Hauptstandort in Wolfach im Schwarzwald auf eine Tschudin ecoLine 400 CNC. Das patentierte 3-Achsen-Konzept mit Linearmotoren und zwei direkt angetriebenen Spindeln sorgt auch dank der massiven und temperaturstabilen Naturgranitbauweise für höchste Präzision. Durch das CNC-gesteuerte Auflagelineal bietet die Maschine Vorteile im Einstechschleifen hinsichtlich Zugänglichkeit zum Schleifspalt und der Umrüstflexibilität. Diese war wie die kurzen Bearbeitungszeiten ein wichtiges Kriterium für den Kaufentscheid. „In der Serienfertigung erhalten wir Ergebnisse mit präziser Ausführung – und das trotz geringerer Durchlaufzeiten unserer Präzisionsteile“, sagt Schiefer.
Mit der neuen Maschine deckt Leipold die Feinstbearbeitung eines breiten Produktspektrums ab. Während der Schleifbereich beim Durchgangsschleifen bei einem Durchmesser von bis zu 50 Millimetern liegt, sind beim Einstechschleifen Querschnitte von 2 bis 100 Millimeter möglich – jeweils bei einer Schleiflänge von 275 Millimetern. Ein Schwingförderer und ein zusätzliches Linear-Handling-System bringen die Teile in die Maschine ein, über ein Förderband gelangen sie nach dem Schleifen aus der Maschine. Um den bestehenden Waschprozess der Präzisionsteile – Leipold verzichtet dabei auf halogenierte Lösemittel – weiter zu nutzen, stellte Leipold den Schleifprozess auf den Kühlschmierstoff Öl ein. Diesen bereitet Leipold mit einer Knoll-Micro-Pur-Anlage auf. Nach der Feinstfiltration auf einer extrem kleinen Filtereinheit von 3 μm stellt das System das Öl dem Schleifprozess temperiert zur Verfügung.
Kunden fordern engere Toleranzen bei Teile-Produktion
Hintergrund für die Investition sind die zunehmenden Anforderungen der Kunden der Leipold Gruppe nach einer hohen Oberflächengüte. Vor allem in hoch spezialisierten Bereichen, in die Leipold mit seinen Präzisionsteilen zunehmend vorstößt, sollen Toleranzen bei der Produktion minimiert werden. Die Teile in der Feinstbearbeitung herzustellen, nimmt daher bei Leipold seit geraumer Zeit zu. Mit dem neuen Verfahren zum spitzenlosen Schleifen baut Leipold sein Verfahrensportfolio dahingehend aus. Mit beinahe 100 Jahren verfügt das Unternehmen als eine der ersten industriellen Drehereien Deutschlands über einen großen Erfahrungsschatz in Schleifprozessen.