Top-Verkäufer und Führungskräfte im Vertrieb gehören zu den Spitzenverdienern. Wer als Key Account Manager zum Beispiel Großkunden betreut oder im Bereich Business Development neue Märkte und Kunden erobert, verdient bereits als Berufseinsteiger mehr als 40.000 Euro im Jahr. Im Marketing schaffen das allenfalls Produktmanager, die hier mit rund 41.000 Euro Einstiegsgehalt noch knapp vorne liegen. Spätestens mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung haben die meisten Vertriebler ihre Kollegen im Marketing aber deutlich überflügelt. Insgesamt zahlt sich Personalverantwortung aus: Rund die Hälfte der jungen Führungskräfte in der Vertriebssteuerung verdienen nach Angaben der Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt nach ein paar Jahren im Job bereits mehr als 80.000 Euro brutto jährlich.
Verkaufstalente werden aktuell vor allem im Handel, bei Banken und Versicherungen gesucht: Vor allem die großen Geldhäuser wie Commerzbank, Deutsche Bank und HypoVereinsbank besinnen sich in der Finanzkrise zurück auf das sichere Geschäft mit solventen Privat- und Geschäftskunden und suchen zahlreiche Juniorberater mit Vertriebswissen, um hier Marktanteile zurückzuerobern. Allein die Deutsche Bank vergibt 2009 und 2010 jeweils rund 200 Trainee-Plätze.
Auch die Personalchefs im Handel bevorzugen Wirtschaftswissenschaftler - vor allem bei den rasch expandierenden Discountern. Nach Angaben der Kölner Handelsforscher des EHI Retail Institute stieg allein im Inland die Zahl der Lebensmittel-Disountläden im Krisenjahr 2008 bundesweit von 14.800 auf knapp 15.220. Parallel dazu breiten sich die deutschen Preisbrecher auch im Ausland immer weiter aus. Aldi Süd betreibt beispielsweise bereits mehr als 60 Prozent seiner Läden außerhalb Deutschlands, darunter allein 1.000 Märkte in den USA.
Mehr Informationen über die Jobchancen von Wirtschaftswissenschaftlern stehen in der August-Ausgabe von Handelsblatt Junge Karriere, die am 31. Juli 2009 erscheint.