Johannes Stärk empfiehlt im Assessment-Center auf folgende Punkte zu achten:
Zieldefinition:
Es wird nicht immer möglich sein, das vorgegebene Ziel zu 100% zu erreichen. Bedenken Sie, dass Ihr Gesprächspartner auch ein Gesprächsziel verfolgt. Machen Sie sich vorher bewusst, welches Ergebnis für Sie gerade noch akzeptabel wäre. In manchen Fällen müssen Sie Kompromisse eingehen, um zu einer Lösung zu gelangen.
Name des Gegenübers:
Auch wenn es banal klingt, prägen Sie sich den in der Rollenanweisung angegebenen Namen Ihres Gesprächspartners gut ein. Nicht wenige Gespräche geraten sofort zu Beginn ins Stocken, da dem Probanden der Name entfallen ist.
Wer fragt führt:
Gehen Sie davon aus, dass Ihnen anhand der Rollenanweisung noch nicht alle Informationen bekannt sind, die Sie zur Problemlösung benötigen. Es ist oft Teil der Aufgabe, die fehlenden Puzzlestücke im Gespräch zusammenzutragen. Diese erhalten Sie nur, wenn Sie die richtigen Fragen und Rückfragen stellen. Setzen Sie Fragetechniken gezielt ein und nutzen Sie speziell zu Beginn W-Fragen.
Aktives Zuhören:
Viele Kandidaten stellen zwar pro forma ein paar Fragen, damit der Beobachter seinen Haken hinter "Fragetechniken" setzen kann, hören aber bei den Antworten nicht mehr genau genug hin. Gerade in der Prüfungssituation neigen viele Probanden dazu gedanklich schon den nächsten Schritt vorzubereiten, anstatt aufmerksam zuzuhören. Oft verpackt der Gesprächspartner wichtige Informationen zwischen den Zeilen, die dann leider verloren gehen.
Überzeugen statt Überreden:
Was tun, wenn Ihr Gegenüber von Ihrem Vorhaben noch nicht überzeugt ist und Zweifel hat? Vielfach erlebe ich Folgendes: Der Teilnehmer legt noch eine Schippe obendrauf, zählt alle Argumente zum wiederholten Male auf und appelliert eindringlich an seinen Gesprächspartner. Das ist überreden! Überzeugen erfordert die Sichtweise des anderen zu kennen und nicht nur zu meinen, sie zu kennen. Das funktioniert nur, wenn Sie Einwände und Bedenken hinterfragen und sich mit diesen aktiv auseinandersetzen.
Verbindlichkeit:
Fassen Sie die Ergebnisse Ihres Gespräches noch einmal kurz zusammen und lassen Sie sich diese von Ihrem Gegenüber bestätigen. Vereinbaren Sie die weitere Vorgehensweise und - falls erforderlich - einen konkreten Folgetermin.
Fehler Nr. 1 im Rollenspiel:
"Intertrainment führt auch Assessment-Center für Unternehmen durch", verrät Johannes Stärk. "Dabei unterläuft vielen Kandidaten im Rollenspiel der gleiche Fehler - nämlich Monolog statt Dialog!" Ein gutes Gespräch lebt vom Dialog, d. h. Redeanteile sollten möglichst ausgewogen sein. Der Hauptfehler, der fast in jedem zweiten Gespräch zu beobachten ist, ist ein viel zu hoher Redeanteil. Das Motto muss stattdessen lauten: Dialog statt Monolog!
Zur Vorbereitung auf ein Assessment-Center empfiehlt der Intertrainment-Geschäftsführer, Rollenspiele mit einem Übungspartner praktisch zu durchlaufen. Das Vorwegnehmen einer prüfungsähnlichen Situation verleiht eine gewisse Sicherheit und ermöglicht es dem Probanden in einem geschützten Rahmen bestimmte Gesprächsstrategien auszuprobieren. Entsprechendes Übungsmaterial - auch mit einer ausformulierten Gegenrolle für den Übungspartner - enthält das von Johannes Stärk verfasste Buch "Assessment-Center erfolgreich bestehen" (GABAL-Verlag, ISBN 978-3-86936-184-0).