Die Auszeichnung wird jährlich zu Ehren von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. eh. Otto Kienzle vergeben, der in den 1940er Jahren den Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Schmiedeindustrie legte und die Gesenkschmiedetechnik als wissenschaftliche Disziplin in Lehre und Forschung eingeführt hat.
Im Fahrwerksbereich von Pkw und Nutzfahrzeugen gilt es, Werkstoffe einzusetzen, die unter betriebstypischen Beanspruchungen eine deutlich höhere Lebensdauer aufweisen als Konkurrenzwerkstoffe. Vera Wirths ist es gelungen, einen Stahl zu entwickeln, dessen Restaustenitgehalt und Restaustenitstabilität hinsichtlich des Bauteilverhaltens unter zyklischer Belastung mit variablen Amplituden (Betriebsfestigkeit) optimiert sind. Die Wissenschaftlerin nahm den renommierten Forschungspreis vor mehr als 150 Gästen entgegen.
"Vera Wirths arbeitet mit Sachkenntnis und hohem Engagement, unsere Unternehmen werden von den praxisnahen Forschungsergebnissen profitieren. Dies führt zu einer Verbesserung des Leichtbaupotenzials und letztlich zu einem Wettbewerbsvorteil gegenüber konventionellen Stählen und den neuen Gusseisenwerkstoffen und Aluminiumstrukturen", sagte Dr.-Ing. Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Massivumformung, bei der Preisverleihung.
Stipendien zur Nachwuchsförderung
Außerdem hat der Industrieverband Massivumformung drei Stipendien zur Nachwuchsförderung vergeben. Die mit jeweils 4.000 Euro dotierten Stipendien gingen an Anne Taubert, Christoph Kiener und Patrick Volke. Anne Taubert ist Studentin des Diplomstudiengangs Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik mit der Vertiefungsrichtung Umformtechnik am Institut für Metallformung Bergakademie Freiberg bei Professor Rudolf Kawalla. Christoph Kiener studiert Maschinenbau am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bei Professor Marion Merklein. Patrick Volke studiert ebenfalls Maschinenbau am Institut für Produktion und Umformmaschinen der TU Darmstadt bei Professor Peter Groche. Die Stipendien werden an Studierende vergeben, die im Haupt- oder Masterstudium an Hochschulinstituten mit Lehr- und Forschungsschwerpunkt in der Massivumformung erfolgreich sind.
Mit den Auszeichnungen und Preisgeldern will der Industrieverband Massivumformung insbesondere junge Wissenschaftler ermutigen, weiterhin im Bereich der Massivumformung zu arbeiten. "Wir möchten damit Wissenschaft und Unternehmen vernetzen. Unsere Branche ist sowohl auf exzellente Forschung als auch auf qualifizierten Führungsnachwuchs angewiesen, um zukunftsfähig zu bleiben", sagte Dr. Springorum.