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Konjunktur kühlt in der Region ab

IHK stellt Konjunkturumfrage zum Herbst 2016 vor

(PresseBox) (Bonn, )
Das Wirtschaftsklima ist im Herbst 2016 deutlich rauer geworden. Der Konjunkturklimaindikator der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg liegt mit 115,5 Punkten um acht Punkte unter dem Ergebnis aus dem Frühsommer. Einen vergleichbaren Rückgang gab es zuletzt in den Jahren 2014 und 2012, jeweils auch zur Herbstumfrage. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg befragte im Rahmen ihrer Konjunkturumfrage zum Herbst 2016 1.200 Unternehmen.

Ausgelöst wird die Abkühlung durch eine gedämpfte Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Nur noch knapp 36 Prozent bewerten diese mit gut. Im Frühsommer lag dieser Anteil bei 45 Prozent. Jedes zehnte Unternehmen ist mit seiner Lage unzufrieden. Diese Verschlechterung der Geschäfte hatte sich im Frühsommer schon durch einen Rückgang der Erwartungen angekündigt.

Etwas weniger optimistisch als in der Vorumfrage werden erneut die Zukunftsaussichten eingeschätzt. Fast zwei Drittel gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. 22 Prozent erwarten eine weitere Verbesserung. Entsprechend fallen auch die Investitionsabsichten aus. Jeweils etwa ein Viertel der Unternehmen plant mit steigenden bzw. sinkenden Investitionen. Auch die Beschäftigtenzahlen werden insgesamt nicht weiter zunehmen. Jedes fünfte Unternehmen plant sogar eine Reduzierung. Jedes dritte Unternehmen hat Probleme offene Stellen längerfristig mit passenden Arbeitskräften zu besetzen. „Einer der Hauptgründe für die verhaltene Entwicklung sind die stagnierenden Exporte. Durch Verunsicherungen wie dem Brexit oder den Wahlen in den USA sowie Krisen z.B. in Russland, Brasilien und der Türkei fällt dieser Konjunkturmotor vorerst aus“, sagte IHK-Präsident Wolfgang Grießl bei der heutigen Pressekonferenz: „Leicht anziehende Energiepreise und keine neuen Impulse durch den Konsum vervollständigen das Bild.“

Die Ergebnisse nach Branchen

Die Geschäftslage in der Dienstleistungsbranche kehrt, nach sehr guten Ergebnissen in den vergangenen Umfragen, wieder auf ein etwas niedrigeres Niveau zurück. Immerhin noch 46 Prozent bewerten ihre Lage als gut, nur neun Prozent als schlecht. Fast unverändert fallen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aus. 66 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften, nahezu 30 Prozent mit einer weiteren Verbesserung. Im Ergebnis geht damit auch der Geschäftsklimaindex für die Dienstleistungen von 139,2 auf 131,3 Punkte zurück. „Dies ist noch immer der beste Wert aller hier betrachteten Branchen und im langjährigen Vergleich ein durchschnittliches Ergebnis für den Dienstleistungssektor“, stellt IHK-Konjunkturexperte Michael Schmaus heraus.

Der IHK-Geschäftsklimaindex für die Industrie sinkt von 118,1 um 10,5 auf jetzt 107,6 Punkte. Schmaus: „Dies ist der schlechteste Wert seit Anfang 2013. Damit wird der sich schon im Frühsommer abzeichnende Rückgang weiter fortgesetzt. Ausschlaggebend hierfür ist ein erneuter Rückgang der Bewertung der Zukunftsaussichten der Branche.“ Nur zehn Prozent erwarten eine Verbesserung der Geschäfte, allerdings 13 Prozent eine Verschlechterung. Die große Mehrheit geht weiterhin von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Die Abkühlung des Klimas beruht in erster Linie auf einem Rückgang der Auftragseingänge. Wie schon in den vergangenen Monaten sind die Eingänge aus dem Ausland weiter rückläufig. So wird auch in den kommenden Monaten das Exportvolumen nahezu unverändert bleiben. Im Gegensatz zum Frühsommer sind jetzt allerdings auch die Aufträge aus dem Inland bei vielen Industriebetrieben gesunken.

Der aktuelle IHK-Geschäftsklimaindex für den Einzelhandel in der Region setzt seinen Mitte 2015 begonnenen Abwärtstrend fort. Mit 96,8 Punkten liegt er jetzt auch wieder unter der magischen 100-Punkte-Grenze (Frühsommer 2016: 107,7). Diese Entwicklung wird geprägt von den pessimistischen Zukunftserwartungen der Branche. Fast 30 Prozent der befragten Händler gehen von einem Rückgang ihrer Geschäfte aus. Nur noch 22 Prozent rechnen mit einer sich verbessernden Geschäftsentwicklung. „Ein Grund ist, dass von der gegenwärtig noch immer hohen Konsumlaune und Kaufkraft keine weiteren Impulse zu erwarten sind. Vielmehr fürchten 77 Prozent einen Rückgang der Inlandsnachfrage. Auch der zunehmende Onlinehandel macht zahlreichen stationären Händlern weiter zu schaffen“, so Schmaus.

Weiterhin sehr konstant und auf einem sehr hohen Niveau entwickelt sich der Großhandel. Entsprechend bewegt sich der Geschäftsklimaindex zum wiederholten Male seitwärts und liegt jetzt bei 127,9 Punkten nach 123,2. Dies ist der beste Wert seit dem Frühsommer 2012. Sowohl im langjährigen Vergleich als auch im Branchenvergleich steht der Großhandel damit sehr gut da. Neben den Dienstleistungen ist der Großhandel im Herbst 2016 die einzige Branche mit positiven Effekten auf den Arbeitsmarkt. Jedes vierte Unternehmen plant eine Ausweitung der Beschäftigung. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen können offene Stellen im Großhandel gegenwärtig zumeist mit passenden Bewerbern besetzt werden.

Mit den Temperaturen kühlt sich auch das Geschäftsklima im Gastgewerbe deutlich ab, bewegt sich aber noch immer auf einem überdurchschnittlichen Niveau. 113,9 Punkte bedeuten seit dem Frühsommer einen Rückgang um 11,1 Punkte. Die Geschäftslage hat sich bei den Hoteliers und Gastronomen eingetrübt. Insbesondere das Beherbergungsgewerbe hat einen Rückgang der Lageeinschätzungen zu verzeichnen. Insgesamt beurteilt noch immer jedes zweite Unternehmen seine Lage mit gut. Im Vergleich zur Vorumfrage zugenommen haben dagegen die schlechten Bewertungen. Optimistisch in die Zukunft blicken zurzeit auch nur noch 14 Prozent der Befragten. Der größte Anteil geht von gleichbleibenden Geschäften aus. Schmaus: „Sorgen bereitet dem Gastgewerbe u.a. die geplante Einführung eines Hygienebarometers.“

Zum zweiten Mal in Folge verliert der Geschäftsklimaindex für das Verkehrsgewerbe an Boden. Mit 107,5 Punkten bewegt er sich jetzt wieder auf dem Niveau des vergangenen Herbst. Im Frühsommer waren es 112,1 Punkte. Ursache hierfür ist eine weniger positive Beurteilung der eigenen Geschäftslage. 13 Prozent bewerten diese jetzt als schlecht, immerhin noch beachtliche 32 Prozent als gut. Bei der Umsatzentwicklung ist das Bild noch ein wenig stärker eingetrübt. Hier berichtet jedes vierte Unternehmen von gesunkenen Umsatzzahlen.

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