Der Gesamtumsatz der Industriebetriebe mit mindestens 50 Beschäftigten nahm von 1,460 Milliarden Euro um 10,2 Prozent auf 1,609 Milliarden Euro zu. Auch hier zeigt sich die gegenläufige Entwicklung: Im Rhein-Sieg stieg der Umsatz um 17,5 Prozent von 1,137 auf 1,337 Milliarden Euro; in Bonn sank er um 15,7 Prozent von 323 auf 272 Millionen Euro. Landesweit erwirtschafteten die Industriebetriebe in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 75,7 Milliarden Euro und damit 2,7 Prozent weniger als im ersten Quartal des Jahres 2014.
Wimmers: "Die Industrie nimmt nicht nur als Arbeitgeber in unserer Region eine wichtige Rolle ein. Aufträge aus der Industrie sind nicht zuletzt die Basis für viele Dienstleistungsunternehmen - auch in Bonn - und sorgen dort für Umsatz und Beschäftigung. Umgekehrt können moderne Industrieprodukte heutzutage nur mit entsprechenden begleitenden Dienstleistungen vermarktet werden. Industrie und Dienstleistungen befruchten sich im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg und tragen zur Stärke des Standorts bei. Vor dem Hintergrund der zukünftigen Entwicklung der Region muss auch die Industrie als wichtiges wirtschaftliches Standbein wieder stärker wahrgenommen und entsprechend wertgeschätzt werden."
Der Rhein-Sieg-Kreis profitiere dabei von seinen verfügbaren Gewerbeflächen, während die Industrieflächen in Bonn auch schon wegen der herangerückten Wohnbebauung eingeschränkt seien. Wimmers: "Wir brauchen in der Region gemeinsame Gewerbeflächen und eine stärkere Zusammenarbeit beim Standortmarketing. Zudem müssen bestehende freie Flächen vor einer Umnutzung oder anrückender Wohnbebauung geschützt werden." Die IHK fordert weiter Investitionen in die Infrastruktur (Straßen, Schiene, Breitband), um die Industrieunternehmen am Standort halten zu können. Wimmers: "Auch die hohe Steuerbelastung insbesondere bei Grund- und Gewerbesteuern könnte sich in naher Zukunft nachteilig auf Ansiedlung und Verbleib von Unternehmen auswirken."