Der Vizepräsident von IHK NRW, Dr. Benedikt Hüffer, warb zur Eröffnung des Außenwirtschaftstages darum, die Internationalisierung weiter zu fördern und auszubauen. "In den vergangenen dreißig Jahren stammten zwei Drittel des Zuwachses beim Gesamtumsatz der NRW-Industrie aus dem internationalen Geschäft. Das sagt eigentlich alles über die Interessenslage und die Erfolgsrezepte der Unternehmen", sagte Hüffer, der auch Präsident der IHK Nord Westfalen ist. Er sprach sich zudem deutlich für den Abschluss des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA aus: "Die Erfahrungen mit dem EU-Binnenmarkt zeigen, dass gerade Deutschland von einem leichteren Marktzugang im Ausland profitiert. Wie in der EU vor 20 Jahren geht es heute bei den USA kaum oder gar nicht um Zölle, sondern vielmehr um Standards und Anerkennung von Zertifizierungen. Wir würden eine große historische Chance vergeben, wenn wir das nordatlantische Abkommen nicht erfolgreich abschließen."
Wulf-Christian Ehrich, Federführer Außenwirtschaft der Industrie- und Handelskammern in NRW, sieht im Beispiel der Sanktionen gegen Russland eine der brandaktuellen Fragestellungen, die Kerngeschäft der IHKs in NRW seien. Viele Unternehmer beschäftige derzeit die Frage, ob sie noch Waren nach Russland exportieren dürfen - dies sei aber nur eines von vielen Themen der IHK-Beratung: "In weit mehr als 110.000 persönlichen Beratungen pro Jahr zeigen die IHKs in NRW, dass sie für die Unternehmen der erste Ansprechpartner beim Erfolg im Auslandsgeschäft sind. Neben der Unterstützung beim Markteinstieg sowie im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht bieten wir mit jährlich über 600 Veranstaltungen ein breites Angebot, das sich an den konkreten Bedürfnissen unserer Mitgliedsunternehmen ausrichtet. Gerade kleine und mittlere Unternehmen greifen gerne auf unsere Kompetenzen zurück", sagte Ehrich.
NRW-Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren erklärte in Vertretung von NRWWirtschaftsminister Garrelt Duin, wie wichtig das internationale Geschäft für die Unternehmen im Land inzwischen sei: "Außenwirtschaft und Standortmarketing spielen für NRW als exportstärkstes Bundesland eine herausragende Rolle. Von der gesamten Wirtschaftsleistung unseres Landes - im Jahr 2013 rund 600 Milliarden Euro - wird fast ein Drittel exportiert, mit steigender Tendenz. Immer stärker wird der Außenhandel zum Treiber für Wachstum und Beschäftigung", sagte Schwall-Düren.
Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der gastgebenden IHK Köln, freute sich über den großen Zuspruch bei der Veranstaltung im Gürzenich. "Gerne hat die IHK Köln die federführende Organisation für den achten IHK-Außenwirtschaftstag NRW übernommen. Der erfolgreiche Außenwirtschaftstag NRW 2014 untermauert einmal mehr, dass Globalisierung und Internationalisierung der Unternehmen weiter fortschreiten und Nordrhein-Westfalen Exportland Nr.1 in Deutschland ist und bleiben will", sagte Reichardt.
Die wachsende Bedeutung des internationalen Geschäfts auch für kleine und mittlere Unternehmen wird durch die Daten des jüngsten Außenwirtschaftsreports von IHK NRW untermauert. Demnach hat allein der Maschinenbau in NRW im Jahr 2012 Waren im Wert von 28 Milliarden Euro exportiert. Nach einer Umfrage von IHK NRW erwartet rund ein Drittel der Unternehmen im Land in diesem Jahr steigende Exportumsätze.