Im Mittelpunkt des Textil-Bündnisses sowie des OEKO-TEX® Systems steht dabei die kontinuierliche Verbesserung bestehender Prozesse und Bedingungen bei der weltweiten Textilherstellung. Die STeP by OEKO-TEX® Betriebsstätten- Zertifizierung ermöglicht beispielsweise eine ganzheitliche Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit von Produktionsbetrieben auf Grundlage einer umfangreichen Datenbewertung sowie der Vor-Ort-Validierung der erhobenen Daten. Von der Bewertung von Materialien bis hin zum fertigen textilen Produkt stehen die Hohenstein Institute mit dem OEKO-TEX® System allen Unternehmen bei der Entwicklung eigener Nachhaltigkeitsstrategien zur Seite. Das umfangreiche OEKO-TEX® Konzept bietet dabei verschiedene Lösungen im Bereich der Produktverantwortung. Hierzu gehören u.a. ZDHC- und DETOX-konforme Chemikalien- und Umweltmanagement-Systeme, die eine transparente Nachverfolgung der jeweils definierten Ziele ermöglicht. Sicherheit am Arbeitsplatz sowie die Einhaltung der UN-Menschenrechtskonventionen und ILO-Kernarbeitsnormen stehen beim OEKO-TEX® System darüber hinaus ebenfalls im Vordergrund. Anhand eines transparenten Bewertungssystems bekommen Unternehmen klar aufgezeigt, in welchen Bereichen auf dem Weg zu einer "Best Practice" in punkto Nachhaltigkeit Optimierungsbedarf besteht. Die regelmäßige Anpassung der STeP-Anforderungen sorgen analog zur jährlichen Verschärfung der Kriterien für die textilen Schadstoffprüfungen nach OEKO-TEX® Standard 100 zusätzlich dafür, dass die OEKO-TEX® Partner-Unternehmen ihre Verantwortung für Produkte, die Umwelt und ihre Mitarbeiter schrittweise weiterentwickeln.
Auch im Hinblick auf die zentrale Forderung des Textil-Bündnisses nach Transparenz entlang der Lieferkette stellt das OEKO-TEX® System bereits heute praxistaugliche Antworten zur Verfügung, um Fortschritte und Entwicklungen in der textilen Kette gegenüber allen Stakeholder-Gruppen zu kommunizieren. Die MySTeP-Datenbank erlaubt es Firmen in diesem Zusammenhang auf b2b-Ebene, die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette anhand von Leistungskennzahlen (KPIs) visuell darzustellen, zu überwachen und durch zielgerichtete Maßnahmen weiter voranzutreiben. und damit gezielt zu überwachen und steuernd zu verbessern. In Verbindung mit dem Verbraucher-Label Made in Green by OEKO-TEX® können insbesondere Markenund Handelsunternehmen direkt am Produkt die umweltfreundliche und sozial verantwortliche Herstellung eines Artikels ausloben. Der Konsument kann anhand einer eindeutigen Produkt-ID auf dem Made in Green Label den Herstellungsweg eines Textils anschaulich nachverfolgen.
Ein weiterer Baustein des Aktionsplans für nachhaltige Textilien sieht die Verpflichtung der Mitgliedsunternehmen zu einem unabhängigen Review-Prozess vor, der eine transparente Zielverfolgung gewährleisten soll. Hier fordert das OEKO-TEX® System z.B. im Rahmen der STeP-Zertifizierung von den Firmen ohnehin die Festlegung ökologischer, sozialer und ökonomischer Ziele für einen bestimmten Zeit-Horizont sowie ein ausführliches Reporting der umgesetzten Maßnahmen. Die Validierung erfolgt in den Betrieben vor Ort durch die unabhängigen Experten der Hohenstein Institute. Die Audits bieten zudem Gelegenheit, mögliche Probleme mit unseren erfahrenen Textilexperten zu besprechen und gemeinsam geeignete Lösungen zu erarbeiten.
Gemeinsamer Anspruch von OEKO-TEX® und dem Textil-Bündnis ist es, den Anschluss an europäische und internationale Initiativen und Institutionen zu verfolgen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. OEKO-TEX® ist seit seiner Gründung 1992 aktiv um eine Harmonisierung der eigenen Anforderungen mit globalen Brancheninitiativen und Standards bemüht, um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit mit anderen Dritt-Anbietern sicher zu stellen. So ist die Matrix für die Bewertung nachhaltiger Betriebsstätten bereits mit dem Higg-Index der Sustainable Apparel Coalition (SAC) sowie den Forderungen der ZDHC-Initiative abgestimmt. Bereits bestehende Betriebszertifizierungen und Nachhaltigkeitsmaßnahmen lassen sich dank des integrativen Ansatzes direkt in das OEKO-TEX® System implementieren, so dass doppelte Investitionen vermieden werden und das bestehende Engagement zielgerichtet ergänzt und unter einem Dach zusammengefasst werden kann.